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Reg.Nr.: 2003-3-08Aufgabe: Erweiterung des Römermuseums in Osterburken einschließlich der Innenraumplanung (Realisierungsteil) sowie Neubau der Volksbank Kirnau und deren Freiflächen (Ideenteil)
Auslober: Stadt Osterburken
Wettbewerbsbetreuung: Kommunalentwicklung LEG, Stuttgart
Wettbewerbsart: Einladungswettbewerb mit vorgeschaltetem Auswahlverfahren
Zulassungsbereich: EWR-Mitgliedsstaaten
Teilnahmeberechtigung: Interdisziplinäre Arbeitsgemeinschaften von Architekten mit Innenarchitekten/ Museums- und Ausstellungsgestaltern
Teilnehmer: 10
Fachpreisrichter: Andreas Adler, freier Architekt, Stuttgart; Hans-Dieter Lutz, freier Architekt, Stuttgart (V); Hans-Günter Merz, freier Architekt, Stuttgart/Berlin; Dieter Planck, Direktor, Archäologisches Landesmuseum, S; Gabriele D’Inka, freie Architektin, Fellbach; Claudio Hils, Museums- /Ausstellungsgestalter, Mengen
Wettbewerbssumme: 39.000,00 Euro
Preisgerichtssitzung: 04.12.2003
Die Nummer 1179 zeigt in ihrer Planung einen Platz, der sich zur Stadt hin öffnet. Die Neubauten und der Altbau sind deutlich voneinander getrennt. Der Platz wirkt ruhig und leitet die Konzentration des Betrachters auf den gläsernen Eingangsbereich des Museumsneubaus. Die weitergeführte Bodenstruktur von außen nach innen und wieder nach außen bindet den dahinter liegenden Altbau in der Platzgefüge mit ein. Durch diesen Kunstgriff werden alle Elemente als Ensemble gesehen. Die gestalterische Qualität der Neubauten zeigt sich in ihrer Zurückhaltung und Funktionalität. Dem hell und klar gegliederten Café- und Empfangsbereiche im EG fügt sich derzeit ein Teil des Dauerausstellungsbereiches an. Hier wäre zu klären, ob es nicht sinnvoller ist, im EG den Sonderausstellungsbereich unterzubringen und dafür das gesamte 1. OG als zusammenhängende Dauerausstellung zu bespielen. Durch die geforderte Anbindung des Altbaues und der hier vorgeschlagenen Tunnellösung, entstehen für den Besucher weite, nicht attraktive Wege, die zurückgelegt werden müssen. Auch hier bedarf das Konzept noch einer Klärung und Überarbeitung. Die deutliche Trennung weltlicher und religiöser Themen über helle und dunkle inszenierte Räume erscheint einleuchtend und sinnvoll. Jedoch scheinen ästhetisches und architektonisches Konzept nicht immer Hand in Hand zu gehen, wobei die gestalterische Konzeption mit der Ausweitung in den städtischen Raum sehr positiv aufgenommen wurde. Ein Lösungsansatz für den Vorschlag der geänderten Raumnutzung und Aufteilung könnte sein, eine ebenerdig voll- oder teilverglaste Verbindung vom Neubau zum Altbau zu schaffen und somit den Besucher von oben in den Altbau hinein zu führen und trotzdem für den Besucher einen Rundgang beizubehalten.
Die Verfasser schlagen ein Gebäudeensemble aus dem Freilichtmuseum, dem Museumsneubau und dem Bankgebäude, das einen Platz umschließt, welcher sich zur Römerstraße durch wirksame Baumreihen abschirmt vor.Von der Parkierungsanlage wird der Besucher über die Kreuzstraße von Westen auf den Platz geführt. Das bestehende Freilichtmuseum wird auf breiter Fläche an das Untergeschoss der Hauptausstellungsebene angebunden, was zu einer höhenmäßigen Veränderung der Kreuzstraße führt. Diese Situation wird in Plänen und Model widersprüchlich dargestellt und dürfte zu einem Ausschluss des Fahrverkehres führen. Es würde sich jedoch positiv für die Umgebung und den Kindergarten auswirken. Begrüßt wird die Lage des Cafés und die zugehörige Außenterrasse zur Belebung des Platzes.Der Baukörper öffnet sich im EG und es entsteht eine Verbindung von innen und außen. Im Obergeschoß lässt der geschlossene Baukörper vielfältige Ausstellungs-konzepte für die Wechselausstellung zu. Bemängelt wird jedoch die grundsätzliche Lage der Wechselausstellung und der Museumspädagogik im OG. Die Dauerausstellung entwickelt sich auf einer Ebene mit dem Freilichtmuseum und lässt eine großzügige Fläche für die Hauptthemen der Dauerausstellung entstehen. Es wird allerdings die Frage gestellt, ob die eingelegten Ebenen dem Konzept dienen können. Es werden große Flächen angehoben mit Dispositionsfreiraum und Handlungsrahmen für die Ausstellung, es werden jedoch wenig konkrete Aussagen gemacht. Es wird diskutiert, ob ein Mangel an Wandflächen existiert, die für eine Museumsdidaktik wichtig sind. Die festgelegte Mindesttiefe für das Untergeschoss wird leider leicht unterschritten, was nicht den archäologischen Vorgaben entspricht. Die Volksbank ist grundsätzlich richtig organisiert und in ihrem architektonischen Ausdruck angemessen. Der Entwurf liegt mit seinem wirtschaftlichen Kenndaten im Vergleich aller Arbeiten im mittleren Bereich, was sich besonders durch die knappe Verkehrsfläche auswirkt. Zusammenfassend ein Entwurf, der durch die städtebauliche Anordnung und durch das großzügige Ausstellungskonzept auf einer Ebene mit dem Altbau überzeugt, was allerdings mit einer großflächigen Unterkellerung erkauft wird.
Der städtebauliche Grundgedanke ist die Bildung eines Ensembles aus dem Neubau des Museums, dem Bestand und dem Neubau der Volksbank. Jedoch verstellt der viel zu große Baukörper der Bank den Blick- und Funktionsbezug zum Museum aus Richtung der Stadtmitte. Die Ausbildung von zwei Plätzen – zum einen entlang der Römerstraße als Eingangsplatz zum Museum als auch der Parkplatz an der Ecke Turmstraße / Römerstraße sind in ihrer Nutzung und Gewichtung nicht überzeugend. Positiv ist der Gedanke der Einbindung der Kreuzstraße zum Eingangsplatz des Museums zu bewerten, jedoch wird die unterirdische Anbindung an dieser Stelle technisch bezweifelt, ohne die Ausrundung des Straßenprofiles stark zu verändern. Die Volksbank ist mit ihrem zu großen Bauvolumen, der städtischen Fassaden- und Baukörperausbildung und den zusätzlichen Stellplätzen im UG (die nicht anfahrbar sind) so nicht zu realisieren. Der Platz entlang der Straße ist zu schmal und durch die starke Frequentierung nicht ideal zu nutzen. Die innere Gestaltung des Museums im EG und der Bezug und der Rundgang im OG sind positiv zu bewerten, ebenso die unterirdische Verbindung (so weit überhaupt möglich) zum Altbau. Die Wegeführung im UG durch Filmraum hindurch ist zu überarbeiten. Positiv sind die entwickelten Gedanken zur Ausstellung und den Details.Die Unterkellerung im talseitigen Grundstücksbereich ist archäologisch vertretbar. Die Raumgrößen der Ausstellung im OG sind durch Stege und Lufträume interessant, jedoch zu stark fixiert und daher unflexibel. Ebenso die Aufteilung der Ausstellung auf drei Stockwerke zu stark auseinander gerissen.