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„Ich freu mich total, dass es eine Veranstaltung für Arbeitnehmer gibt. War überfällig“, so das Fazit einer Teilnehmerin – eine von gut 110, die den Saal Gego im Haus der Architektinnen und Architekten füllten. „Es wird Zeit, dass die Angestellten mehr Stimmen in der Kammer erhalten“, so Organisatorin und Landesvorständin Sara Vian. Vorstellbar sei auch ein Netzwerk für Angestellte und verbeamtete Architekt:innen. Sonja Schmuker, Vizepräsidentin der AKBW und, wie Vian, selbst im Angestelltenverhältnis, schwor die Anwesenden ein: „Wir sind ein freier Berufsstand, wir müssen uns selbst kümmern.“ Die Interessen der Angestellten zu vertreten, sei nicht als „spalterische Angelegenheit“ zu verstehen. Veranstaltungen wie „A³“ appellierten an den Gemeinsinn des Berufsstandes.
Das Konzept des Abends sah eine Zweiteilung aus einem spezifisch auf Rechtsthemen eingehenden Block und einem "Praxisblock" vor. Rechtsanwältin Miriam Faiß, Naegele Rechtsanwälte, referierte zum Thema „Alles legal? Arbeitsrecht von angestellten Architekt:innen im juristischen Fokus“. Dabei behandelte sie von der Befristung über unwirksame Klauseln in Arbeitsverträgen, Direktionsrecht des Arbeitgebers, Überstunden + Mehrarbeit, Urlaubsanspruch bis hin zum Megathema „Haftung“ eine Vielzahl arbeitsrechtlicher Themen.
Stephan Burger, angestellter Architekt bei wulf architekten, stellte das Projekt „Museum Oberamteistraße“ vor – eine Häuserzeile aus dem 12./13. Jahrhundert, die zum ältesten Baubestand Reutlingens gehört. Der Abbruch eines Hauses 1972 destabilisierte das Fachwerk-Ensemble. Wulf Architekten setzten sich im Wettbewerb mit der Entwurfsidee durch, die „Zahnlücke“ mit einem Holzneubau zu füllen, die Zeile zu stützen und als „Raumfachwerk“ die Erinnerung an das ehemalige Haus zu bewahren. „Uns war klar, dass wir ein Stück weit ‚Stadtreparatur‘ betreiben müssen“, so Burger.
In der Schlussdiskussion drehte sich dann wieder (fast) alles um rechtliche Fragen. „Die Idee war, was zu lernen, zu netzwerken und Angestellten mal eine Bühne zu geben“, so Sara Vian. Diese Intention hat der Premierenabend vollkommen erfüllt.
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