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Foto: Nina Baisch
Ensisheimer Straße 3088677 Markdorf
Konzept / AufgabeDas im Jahr 1972 als typischer Zeitzeuge auf einem Grundraster entstandene Bildungszentrum wurde einer umfassenden Sanierung unterzogen. Schwerpunkte der Planung waren die Sanierung des Naturwissenschaftlichen Technischen Bereichs, die vollständige Neugestaltung und Erweiterung des Ganztagesbereichs mit Küche, Essensausgabe und Aufenthaltszonen sowie die energetische Teilsanierung der Fassade. Die baulichen Maßnahmen wurden ergänzt durch die vollständige Modernisierung der Gebäudetechnik mit regenerativer Wärmeerzeugung sowie einer anspruchsvollen Außenanlagenplanung. Eine besondere Herausforderung war die Umsetzung der Baumaßnahme bei laufendem Schulbetrieb und in mehreren Teilabschnitten.
Architektur / InnenarchitekturDie baulichen Eingriffe in den Bestand und der Erweiterungsbau der Mensa fügen sich unauffällig, aber selbstbewusst in den Bestand ein. Der durch Betonstützen gegliederte Umgang des Mensaneubaus schafft zugleich einen wert-vollen überdachten Außenraum. Für die energetische Sanierung der Fassaden wurde ein System entwickelt, das alle energetischen Anforderungen erfüllt, die bestehende Fassadengliederung aber aufnimmt.
Die Innenarchitektur des Mensa- und Aufenthaltsbereich folgt dem Ziel, eine wohnliche Atmosphäre zu schaffen und wurde mit haptisch warmen Materialien gestaltet. Der Boden aus Eiche Stabparkett, Wandverkleidungen aus geschlitzten Eichenpaneelen, Deckenflächen des Speisebereich aus Baffeln in unterschiedlichen Größen und Farben sowie Möbeleinbauten aus Holz schaffen eine hohe Aufenthaltsqualität. Zur Verbesserung des Lichteintrages im zentralen Flur wurden Lichthöfe und Oberlichter eingeschnitten.
Die bestehenden Flure werden durch Möbeleinbauten als Lerninseln und Rückzugsräume erheblich aufgewertet. Der bestehende Fliesenbelag wurde durch einen geschliffenen Estrich ersetzt und erzeugt dadurch eine Art Teppich und Rahmen für alle Einbauten. Bestandstreppen wurden erhalten und mit einem neuen Geländer aus Streckmetall versehen. Als Konstruktion für den Mensaanbau wurde eine Hybridkonstruktion gewählt – ein Großteil des Anbaus ist aus Nachhaltigkeitsgründen aus dem Baustoff Holz.
FreiraumgestaltungIm Zuge der Hochbausanierung des Bildungszentrums Markdorf wurde der Schulcampus zu einer neuen homogenen Gesamtanlage entwickelt. Eine zentrale von Nord nach Süd führende Freiraumachse vernetzt die Bausteine Bushaltestelle/Parkplatz, Schule, Mensa und Sporthalle miteinander. Die Achse wird durch Grünflächen gegliedert. Betoneinfassungen erheben sich entlang der Grünflächen und schaffen Aufenthaltsflächen. Ein besonderes Augenmerk bei der Neugestaltung lag auf einer barrierefreien Erschließung mit Blindenleitsystem.
Über eine große Freitreppe wird der Haupteingang des Schulzentrums erschlossen. Die Treppe wird bei Festen und Veranstaltungen auch als Tribüne genutzt. In der Treppe eingefügte Sitzstufen definieren Aufenthalt. Die Neugestaltung bewirkt durch ihre offene Ausgestaltung eine einladende Geste.
Der nördliche Bereich des Bildungszentrums wurde als Pausenhof gestaltet. Eingefasste Grüninseln zonieren die Pausenhoffläche. In einzelnen Bereichen sind die Kanten zur Belagsfläche hin aufgekantet und fungieren als Sitz oder Spielelement. Ein überdachter Fahrradparkplatz fasst den Pausenhof räumlich und trennt ihn auch optisch zur Ensisheimer Straße ab. Der gesamte Schulcampus ist frei von Autoverkehr und nur für Anlieferungszwecke befahrbar. Die Fahrradstellplätze sind an dezentralen Standorten den einzelnen Einrichtungen zugeordnet.
In einem weiteren Bauabschnitt wurden zwei Innenhöfe neugestaltet. Glasfassaden angrenzender Klassenräume gehen in grüne Aufenthaltsräume über. Ranksysteme für Kletterpflanzen und Sonnensegel erzeugen beschattete Außenbereiche zum Verweilen, unter denen eine große Tafel zum gemeinsamen Pausieren zwischen den Unterrichtsstunden einlädt.
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.