Veranstaltungsort für Tagungen, Seminare, Produktpräsentationen oder Pressekonferenzen.
Informationen für private und gewerbliche Bauherrinnen und Bauherren, Städte und Kommunen.
Foto: Manuel Martini
Strandweg 1a78476 Allensbach
Lage und Einbindung in die UmgebungIn schöner Lage am Gnadensee und mit Blick über den See bis herüber zur Insel Reichenau entstand durch Erweiterung und Aufstockung ein großzügiges Wohnhaus mit ebenso großzügiger Ferienwohnung. Die außergewöhnliche Lage am See war für den Entwurf maßgebend. Der See und die Landschaft sind nun im Haus überall präsent. Das Haus orientiert sich mit Höhe und Dachform an den benachbarten Häusern und reiht sich in den Bestand ein. Der Garten strahlt in der ganzen Vegetationsperiode mit blühenden, insektenfreundlichen Stauden in den Blumenbeeten. Die großen raumbildenden Sträucher und Bäume blieben erhalten. Die bestehende Hecke wurde durch eine Buchenhecke ersetzt.
Entwurf und KonstruktionGrundsätzlich waren die Anordnung der Räume und die Hausproportion des alten Hauses auf dem Grundstück gut. So blieben die Erdgeschosswände des Hauses in Massivbauweise stehen. Der Essraum wurde zum See hin erweitert und eine neue Betondecke erstellt. Darauf wurde ein weiteres Geschoss und das Dach in ökologischer und nachhaltiger Holzrahmenbauweise in Verbindung mit einer Binderkonstruktion aus Buche Bauholz errichtet.
Im Erdgeschoss und 1. Obergeschoss befindet sich eine Maisonettewohnung zur Vermietung, die zusätzlich eine kleine Einliegerwohnung im 1. Obergeschoss hat. In den beiden Geschossen unter dem Dach ist eine großzügige Ferienwohnung untergebracht, die an Urlauber vermietet wird.
Die Konstruktion des Hauses ist außen ablesbar. Die Putzfassade am Massivbau wird von der Holzverkleidung aus Weißtanne vor der Holzständerbauweise abgelöst. Das Haus ist weitestgehend barrierefrei. Neben der Erschließung der Etagen über das schöne Treppenhaus sind diese auch über einen Aufzug zu erreichen. Das Haus wird mit einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe im Winter geheizt und im Sommer gekühlt. Ein Teil der dafür benötigten Energie wird mit der dachintegrierten PV-Anlage erzeugt. Ein Energiespeicher und eine Wallbox ergänzen die energetische Ausnutzung der Anlage.
Fassade, Fenster und SonnenschutzUm dem Wunsch nach viel Seesicht gerecht zu werden, wurden große Schiebefensteranlagen und ausschließlich bodentiefe Fenster eingebaut. Als Sonnschutz und als Wirtschaftsgänge sind die vor den Schiebefenstern angeordneten Balkone ideal. Bei steilstehender Sonne ist der Schattenwurf ausreichend, um Überhitzung und Blendung in den Räumen zu verhindern. Bei flachem Sonnenstand werden die großen Schiebeelement in Position gebracht. Dabei wird der Blick auf den See nie ganz genommen.
An den kleineren Fenstern wurden als Sicht- und Sonnenschutz übliche Schiebeläden angeordnet, diese fahren hinter die Holzfassade oder die Holzverkleidung wird vor den Nebenräumen, wie Bädern und Ankleide mit Schlitzen weitergeführt. Durch diese Anordnung wird eine harmonische und ruhige Fassade erreicht.
InnenausbauDas Haus vermittelt einen freundlichen, hellen Eindruck. Das verbindende Element ist die Weißtanne. Die Außenverkleidung des Hauses und die Schiebeläden wurden in Weißtanne erstellt und mit Vorvergrauungslasur behandelt. Im Inneren dominiert ebenso die Weißtanne. So wurden Weißtanne Holz-Aluminium Fenster gewählt, bei den Lignotrend-Decken eine Decklage aus Weißtanne, mit einem akustisch wirksamen feinen Raster, ausgesucht und ein Boden aus massiven, gelaugten und geseiften Weißtanne-Dielen eingebaut. Aus Gründen der Strapazierfähigkeit wurden Im Treppenhaus und auf den Balkonen Douglasie gewählt, da diese härter und witterungsbeständiger ist. Diese ist jedoch auch gelaugt und geseift, so dass der helle freundliche Eindruck auch im Treppenhaus bereits präsent ist.
Alle Wände wurden mit Lehm verputzt, um einer möglichen zu hohen Raumfeuchte entgegenzuwirken und die ökologische Bauweise bis in den Innenraum spürbar zu machen. Der notwendige Wärmebedarf wird mit Wandheizung gedeckt, die im Lehmputz in den Wänden und Dachschrägen verbaut ist.
Im Erdgeschoss wurde aus dem gleichen Grund (Reduzierung der Raumfeuchte) ein Stampflehmboden eingebaut. Er hat neben seiner wunderbaren Haptik und Ausstrahlung zusätzlich kühlende Eigenschaften im Sommer. Dagegen nimmt er im Winter die Raumtemperatur an.
Der Lehmputz wurde im Farbton Kolumba grau aufgetragen und sorgfältigst geglättet. Der Farbton wurde mit dem Schweizer Architekten Peter Zumthor für das Kölner Diözesan Museum Kolumba entwickelt. Dieser leichte Grauton steht in feinem Kontrast zu den warmen Tönen der Fenster und der Böden.
Bauweise Erdgeschoss Massivbauweise verputztObergeschoss und Dachgeschosse Holzständerbauweise mit HolzverkleidungInnenausbau mit nachhaltigen Materialien, Wände Wandheizung mit Lehmputz, Dielenböden mit Trockenbodenaufbau bzw. Stampflehmboden im EG
EnergiekonzeptWasser-Wasser-Wärmepumpe mit PV- Unterstützung, Batteriespeicher und E-Säulen
Bauwerksdaten Grundstücksgrösse 679 qm Wohnfläche Mietwohnung 243,80 qm Wohnfläche Ferienwohnung 192,50 qm
Objekt Haus am Gnadensee Strandweg 1a78476 Allensbach
ArchitekturOSP Planungsbüro Ohrem + Partner GmbH BearbeitungProjektleitung: Adelheid OhremMitarbeiterin: Barbara Müller
BauherrinAdelheid Ohrem
Statik Ingenieurbüro Flemming HaustechnikHorst Schnell Lichtplanung Lichtplanung 3000K
FotografieManuel Martini
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.