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Foto: Bernhard Strauss Fotografie
Ehrenkirchener Straße 179427 Eschbach
Mit dem Bau der regionalen Feuerwehrübungsanlage hat der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald dringend notwendige Übungseinrichtungen für die Feuerwehr umgesetzt. Ziel ist es, den Ausbildungsstand der aktiven Feuerwehrkamerad:innen im Kreisgebiet stetig zu verbessern. Durch die Entwicklung dieses Prototyps stehen nun 30 Ausbildungsmodule und Übungsangebote als lokale Aus- und Fortbildungsmöglichkeit zur Verfügung. Dies erfolgt ergänzend zu den Ausbildungsinhalten an der zentralen Landesfeuerwehrschule in Bruchsal, sodass die anfallenden Fahrtstrecken verringert werden und die Arbeit der freiwilligen Feuerwehr attraktiver gestaltet wird. Der Standort für die Feuerwehrübungsanlage befindet sich im Gewerbepark in Eschbach. Die geometrisch reduzierten Baukörper der Feuerwehrübungsanlage fügen sich optisch gut in das industriell, gewerblich geprägte Bild des Gewerbeparks ein, bilden aber dennoch eine eigene Identität für die Feuerwehr.
Im rückwärtigen Bereich des Grundstücks befindet sich das ebenfalls neu errichtete Katastrophenschutzlager. Neben zahlreichen Übungsmodulen wie Gleisanlagen, Gefahrgutflächen sowieso Hoch- und Tiefbaueinrichtungen in der Außenanlage besteht die Feuerwehrübungsanlage aus fünf verschiedenen Baukörpern. Das zweigeschossige Verwaltungsgebäude verläuft parallel zur Max-Immelmann-Allee und bildet gleichzeitig den Abschluss zu der Durchgangsstraße. Die Grundrissorganisation des Verwaltungsgebäudes ist klar strukturiert, sodass eine schnelle Orientierung und kurze Wege unter Berücksichtigung der Schwarz-Weiß-Trennung gewährleistet sind. Demzufolge befindet sich im Erdgeschoss der Bereich der Atemschutzübungsstrecke mit angeschlossener Werkstatt, ebenso wie ein Umkleidebereich inklusive der sanitären Anlagen für die Heißausbildung. Im Obergeschoss ist neben Schulungs- und Büroräumen auch eine Küche zur Verpflegung der Übenden untergebracht. Ausreichend breite Türöffnungen, ein rollstuhlgerechter Aufzug im Treppenraum und ein behindertengerechtes WC im Obergeschoss ermöglichen eine barrierearme Nutzung des Verwaltungsgebäudes.
Parallel zur Ehrenkirchener Straße flankiert ein 30 m langer Lagerbereich für Übungsmittel das Grundstück. Dieser ist unterteilt in das Holzpalettenlager, einen Reststoffsammelplatz mit Mulde und eine Lagerfläche für Übungs-PKW für die technische Hilfeleistung. Zentral auf dem Grundstück angeordnet bildet das Brandübungshaus eine Kombination aus den beiden Nutzungen „Kaltübungshaus“ zur taktischen Ausbildung und „Brandübungscontainer“ mit Realbefeuerung zur Heißausbildung. In dem Stahlbetonbaukörper befindet sich die Kaltübungsanlage, in der über drei Geschosse hinweg mittels flexibler Trennwände diverse Übungsszenarien abgebildet werden können. In direkter Nähe zum Brandübungshaus dienen die Dirty Classrooms aus umgebauten Überseecontainern zur Übungsvor- und Nachbereitung. Als Landmarke und Adressbildung ist schon von weitem der 15 m hohe Übungsturm zu erkennen. Die Standardübungseinrichtungen wurden durch eine ortsfeste Leiter und das Übungselement Gittermast ergänzt.
Der Entwurf der Feuerwehrübungsanlage basiert auf dem Prinzip der funktionellen Klarheit und beruht auf einer Kombination von feuerwehrspezifischen, energetischen und städtebaulichen Anforderungen. Insbesondere die nutzungsspezifischen Anforderungen erfordern eine massive Tragkonstruktion der Baukörper in langlebiger, wartungsarmer Stahlbetonbauweise, da der strapazierfähige Beton die Robustheit für die besonderen Beanspruchungen der Übungsszenarien der Feuerwehr gewährleistet.
Bei den beiden Gebäuden zur praktischen Ausbildung, Brandübungshaus und Übungsturm, sowie dem Lagerbereich wurde eine einschalige Konstruktion in Form einer Sichtbetonoberfläche umgesetzt. Deutlich abgesetzt und im Kontrast zu den hellgrauen Sichtbetonelementen wurden schwarze Überseecontainer für die Dirty Classrooms und die Heißausbildung, schwarze HPL-Platten als Verkleidung des Geländers des Übungsturms sowie dunkle Aluminiumbauteile wie Fenster, Türen, Attikaabdeckungen und Sockelverkleidungen gewählt.
Das Verwaltungsgebäude ist mit einer hinterlüfteten, dunklen Vorhangfassade aus regional typischer und witterungsbeständiger Weißtanne verkleidet. Die Fassadengestaltung trägt der Nutzung der Übungsanlage Rechnung und beugt somit dunklen Verfärbungen durch Rauch aus den Übungen der Heißausbildung vor. Die Sichtbetonelemente finden sich entsprechend der funktionellen Anforderungen auch in der Innenraumgestaltung wieder. Als Wandoberflächen sind diese im Brandübungshaus sowie in fast allen Räumen des Verwaltungsgebäudes verwendet worden. Durch den Einsatz von sich wiederholenden Holzelementen aus Eiche, wie im Handlauf und Sockel der Treppe, den Fensterbänken, der Einrichtung sowie einem Hochkantlamellenparkett in den Aufenthalts-, Schulungs- und Büroräumen im Obergeschoss, wirken diese Räume warm und hochwertig. Großflächig verglaste Öffnungen im Foyer, den Schulungsräumen und den Aufenthaltsbereichen sorgen zudem für ausreichend Tageslicht und ein angenehmes Raumklima. Zugleich schützen außenliegende Raffstores vor eindringender Wärme.
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.