Veranstaltungsort für Tagungen, Seminare, Produktpräsentationen oder Pressekonferenzen.
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Foto: Stephan Baumann
Alter Schlachthof 2776131 Karlsruhe-Oststadt
Das Pferdeschlachthaus aus dem Jahre 1914 wurde umfassend saniert und gemäß Nutzungskonzept des Kreativareals Alter Schlachthof für Kreativschaffende umgenutzt. Das von außen homogen und schlicht wirkende Gebäude verfügt über eine hybride Raumstruktur. Es beherbergt Räume, die ursprünglich als Schlacht- und Nassräume für die Verarbeitung von Häuten und Innereien genutzt wurden bis hin zu administrativen Räumen, wie der Soldstelle zur Auszahlung des Lohns der Fleischer.
Instandsetzung und ErhaltEin der Entwurfsphase vorgezogener Rückbau von Zwischennutzungen der 50er bis 70er Jahre (Kühlräume, Verwaltungs- und Archivflächen) hat die historische Innenraumstruktur freigelegt. Durch diese Maßnahme konnten frühzeitig schwerwiegende Schäden am Gebäudetragwerk ausgemacht und in der Sanierung berücksichtigt werden, wodurch ein hohes Maß an Planungs- und Kostensicherheit erreicht wurde.
Betonsanierung Durch Karbonatisierung der über Jahrzehnte mit Feuchte beanspruchten Stahlbetonskelettkonstruktion und der Korrosion des Stahls wurden umfangreiche Sanierungen sowie der Austausch von Stützen und Decken erforderlich. Trotz großflächiger Maßnahmen wurde der innenräumliche Charakter der Schlacht- und Lagerräume durch den Erhalt der besonderen Wandoberflächen aus schwarzer Bänderung und zementärem Sockelputz konserviert. Die erforderlichen Eingriffe in die Bausubstanz wurden bewusst nicht kaschiert und sichtbar belassen. Historische Wandoberflächen wurden lediglich verspachtelt und in den Wandbereichen nicht-deckend lasiert.
Neue Einbauten Neue Raumkörper, frei in die bauliche Struktur eingestellt und selbstbewusst platziert sind als eigene Zeitschicht ablesbar. Funktional dienen die Körper der haustechnischen Versorgung und beinhalten die zur Umnutzung als Büro, erforderlichen Funktionen wie WCs, Teeküchen, Putz-, Abstell- und Serverräume.
Historische Einbauten Bestandseinbauten in den Verwaltungsräumen und der ehemaligen Soldstelle der Fleischer wurden denkmalgerecht aufgearbeitet. Wo Erfordernis bestand, bauzeitliche Wände zu entfernen wurden diese durch Trennschnitte aus dem Bestand gelöst und die Schnittfläche kenntlich gemacht.
Dachgeschoss Zur Rückfinanzierung der Baumaßnahme durch Mieteinnahmen wurde der Ausbau des Dachs erforderlich. Eine Atelierverglasung von 60 qm belichtet heute den Dachraum. Der Schacht des Außenaufzugs wurde aufgemauert, bildet den neuen Besprechungsraum und schafft über neue Fenster den erforderlichen zweiten Rettungsweg aus dem Dach.
KupferdachDie markante historische Dachlaterne wurde behutsam demontiert. Die Holzkonstruktion und die Kupferbleche wurden aufgearbeitet, um die Dachlaterne, die den Südeingang des Areals markiert denkmalgerecht mit den patinierten Bestandblechen neu zu decken.
Planungsbeteiligte:
Bauherrin: Karlsruher Fächer GmbH Stadtentwicklungs-KG Barbara Rettenmaier/ Miriam Kühnel
Architekten: zwo-elf Architekten BDA, Karlsruhe Matthias Tebbert, Kirsten Bohnert, Elisabeth Farr und STUDIO Urbane Strategie, Stuttgart Prof. Martina Baum mit Schelling Architekten, Karlsruhe Timo Fehling
Tragwerk: Künstlin-Ingenieure, Karlsruhe Haustechnik: Bender + Urich Ingenieure, Karlsruhe Schadstoffe: Arcadis, KarlsruheBauphysik: Energieberatung Gossner, KarlsruheBetonsanierung: Dieter Neff, Bauhermetik, Ubstadt-Weiher Fotografie: Stephan Baumann _ bildraum
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.