Veranstaltungsort für Tagungen, Seminare, Produktpräsentationen oder Pressekonferenzen.
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Foto: Daniel Stauch
Innerer Nordbahnhof 1-370191 Stuttgart-Nord
Die Wagenhallen Stuttgart präsentieren sich neu – mit historischem Charme.1895 als Lokomotiv-Remise errichtet, wurden die Hallen im Laufe ihrer gut 120-jährigen Geschichte unterschiedlich genutzt und mehrfach umgebaut. Im 2. Weltkrieg wurden sie stark beschädigt. Bis 2003 wurden die Hallen dann von der Deutschen Bahn für Reparatur- und Wartungsarbeiten betrieben. Nach dem Kauf durch die Stadt Stuttgart kam es Schritt für Schritt zu einer einvernehmlichen Übernahme durch Kulturschaffende, die sich hier über die Jahre einen kreativen Freiraum aufbauten, der für die Stuttgarter Region zu einer alternativen Oase wurde. Inzwischen haben sich die Wagenhallen zu einem Zentrum der Stuttgarter Kunst- und Kulturszene entwickelt. Nach ihrer Ertüchtigung sind die Hallen als Ort für Konzerte und Veranstaltungen noch attraktiver geworden. Die ursprünglichen Nutzer, ein Kulturbetrieb für bis zu 2.100 Gäste, ein Kunstverein mit 100 Mitgliedern sowie eine Tangoschule, zogen nach dem Umbau wieder in die Hallen ein.
Mit der Ertüchtigung ist die Gebäudetypologie der Lokomotiv-Remise erneut ablesbar. Die Front mit ihren großen Toren liegt im Südosten. Auf den beiden gegenüberliegenden Stirnseiten sind zwei einladende, urbane Plätze entstanden. Auf der Ostseite wird der Platz umrahmt vom nördlichen Hallenflügel, der auf seine ursprüngliche Höhe aufgestockt wurde und von einem zweigeschossigen Neubau, der respektvoll vom historischen Bestand abrückt. Der gegenüberliegende Platz dient als Außenfläche für den Veranstaltungsbereich.
Die Gestaltungsidee und Raumkonzeption der Sanierung sind aus der ursprünglichen Nutzung des ehemaligen Lokschuppens abgeleitet. Die originäre Gestalt des Gebäudes wurde aus dem bestehenden Ensemble herausgeschält, die Originalsubstanz der Hallen behutsam restauriert und historische Spuren freigelegt. Die lebendigen Oberflächen bleiben erhalten, verschiedene Zeitschichten werden ablesbar und kontrastieren mit notwendigen baulichen Ergänzungen, die sich aus neuen Nutzungen ergeben.Durch den Rückbau des Verwaltungsgebäudes aus den 1930er Jahren wird die Fassade der Wagenhallen wieder sichtbar. Unter dem Putz des daran anschließenden Gebäudes kommen die historischen Klinkersteine zum Vorschein. Die ursprüngliche Kubatur des Gebäudes wurde wiederhergestellt. Unterschiedliche Töne der Klinkersteine kennzeichnen die verschiedenen Zeitschichten: Der Bestand zeichnet sich durch rote und ockerfarbene Klinkersteine sowie roten Sandstein aus. Für die Rekonstruktion wurden diese Farben entsättigt und ordnen sich so als neue Zeitschicht in das historische Gebäude ein.
Im Inneren ist das Raumbild geprägt von Stahlstützen und rhythmisierenden Oberlichtern. Diese wurden nach historischem Vorbild rekonstruiert und tragen zugleich der neuen Nutzung Rechnung. Mit Hilfe von drei flexiblen Trennwänden lässt sich die Fläche des Kulturbetriebs in bis zu vier kleinere Räume aufteilen – die Hallen sind so für unterschiedlichste Veranstaltungsformen ausgelegt.
Tragwerksplanung: Bornscheuer Drexler Eisele GmbH
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.