Beispielhaftes Bauen

Das neue Wohngebäude mit 67 geförderten und barrierefreien Wohnungen fügt sich in den Maßstab der Umgebung ein und nimmt mit seiner bewegten Dachform Bezug auf die angrenzenden Gebäude. An dem Durchgang, der sich in den Park öffnet, liegt „schaufensterartig“ der zentrale Fahrradraum und unterstreicht die Wichtigkeit dieser Mobilität. So wird die dem Verkehr ausgesetzte Ecke mit entsprechender Nutzung versehen. Der Gesamtkomplex besteht aus zwei bis auf minimale Abweichungen identischen, gespiegelten Bauteilen, die durch eine Kopplungszone zu einem Ganzen verbunden sind.

Die polygonale Dachlandschaft gliedert aus der Fußgängerperspektive die Gebäudelänge und vermittelt so zugleich zwischen den heterogenen Höhen der Nachbarbebauung. Die Anlage nimmt die vorhandene Höhe der Bebauung an der westlich gelegenen Straßenkreuzung auf, setzt diese fort und vermittelt in Richtung Osten zur dort kleinteiligeren Bebauung durch die Reduzierung der Geschossigkeit. Das Dach formt sich aus seinen schrägen Ebenen, seinen auf- und absteigenden Attiken und seinen ebenen Flächen und führt so zusammen mit der abgesetzten Erdgeschosszone zu einer angenehmen Maßstäblichkeit, ohne den Eindruck einzelner Häuser zu vermitteln.

Der Freiraum im Innenhof bietet Aufenthaltsqualität für alle Bewohner. Im Westen und Süden vermitteln kleinere Geländemodellierungen, Bepflanzungen und der am Grundstücksrand und damit „mitten im Park“ positionierte Kinderspielplatz ins öffentliche Grün. Die großzügige Dachlandschaft wird als Urban-Gardening-Zone den Bewohnern im Haus zur gärtnerischen und freizeitlichen Benutzung angeboten. So bleibt das öffentliche Grün öffentlich und das private Grün privat. Urban-Gardening ist mehr als nur alibibegrünte Dächer; Urban-Gardening sind Tomatenstauden, Salat und Bohnen aber auch Insektenreservate in der Stadt – kurz: Gemeinschaftsflächen der Bewohner mit hoher Nachhaltigkeit „for future“.