B 28 Ortsumfahrung Oberkirch-Lautenbach, Tunnelbetriebsgebäude
Heimkehrerstraße 1a
77704 Oberkirch
Staatliches Hochbauamt Freiburg; Projektleiterin: Stephanie Ortmanns; Bauleitung: Fuchs-Architekten, Achern; Außenanlagen: MK, Landschaftsarchitektur, Freiburg
Bundesrepublik Deutschland, Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Regierungspräsidium Freiburg, Abt. 4, Straßenwesen und Verkehr, vertreten durch Landesbetrieb Bundesbau Baden-Württemberg, Staatliches Hochbauamt Freiburg
2013
Mitarbeit: Andrea Wolf
Nutzer: Straßenbauverwaltung Baden-Württemberg
BGF : 371 m²
BRI : 1.406 m³
Baukosten: 1,1 Mio. € Brutto
Fertigstellung: März 2013
Technische Gebäudeausrüstung und Tunnelbetriebstechnik: Ingenieurgruppe Freiburg GmbH, Freiburg
Bodengutachten: Weiß Beratende Ingenieure GmbH, Freiburg
Tragwerksplanung: Harrer Ingenieure GmbH, Karlsruhe
Prüfstatik: Wagner und Partner GbR, Karlsruhe
Bauphysik: Stahl + Weiß, Freiburg
Das Tunnelbetriebsgebäude in Oberkirch ist Teil des ehrgeizigen Bundesbauprojektes B 28 Ortsumfahrung Oberkirch-Lautenbach, bei dem die Stadt Oberkirch durch eine neue Umgehungsstraße mit zwei Tunnelanlagen vom intensiven Durchgangsverkehr befreit wird. Das Tunnelbetriebsgebäude dient der Unterbringung sämtlicher technischer Betriebsanlagen, die für die Funktionalität der Tunnel erforderlich sind. Neben den Technikräumen ist die Leitwarte der einzige belichtete Aufenthaltsraum. Von dort aus besteht eine Sichtverbindung zum Tunnelportal damit dieses auch optisch überwacht werden kann.
Der eingeschossige mit einem Löschwasserbecken teilunterkellerte Baukörper ist mit einer Fassade aus Gabionensteinkörben verkleidet, die mit Schwarzwaldgranit gefüllt sind. Der Baukörper wird gegliedert durch sorgfältig detaillierte Fenster- und Türöffnungen mit markanten Leibungen aus Sichtbetonfertigteilen. Das Fassadenmaterial wurde bewusst für das Betriebsgebäude und die begleitenden Lärmschutzwände gewählt, ebenso wurde das Dach mit demselben Schwarzwaldgranit bedeckt. Zusammen ergibt sich ein in die Lärmschutzwände eingefügter, monolithischer, steinerner Baukörper, der sich in Materialität und Kubatur in die umgebende Landschaft und bauliche Umgebung einfügt. Auf umgrenzende Maßnahmen wie Zäune und Tore konnte verzichtet werden, so dass sich das Gebäude nicht von der angrenzenden zweigeschossigen Wohnbebauung abgrenzt. Eine zurückhaltende Zonierung zwischen öffentlichem und privatem Raum wird über Pflanzungen und unterschiedliche Bodenbelagsmaterialien gewährleistet.
Auf die klare und reduzierte Fassadengestaltung wurde im Inneren des Baus mit einem spartanischen Innenausbau reagiert. So wurden die Innenräume nach dem Prinzip Rohbau = Ausbau konzipiert. Der Baustoff Beton ist in Wand und Decke das vorherrschende Material, und alle zusätzlichen Bauteile wurden mit ähnlicher Farbigkeit dem Grau des Betons hinzuaddiert. So entsteht eine Einheitlichkeit, die dem monolithischen Entwurfsansatz und der nüchternen Nutzung entsprechend ist.