Evangelisches Montessori-Schulhaus, 1. BA: Realschule mit Sporthalle und Mensa
Merzhauser Straße 136
79100 Freiburg i. Br.
Spiecker und Sautter Planungsgesellschaft mbH, Freiburg i.Br.; Projektleitung: Max Lauer, Bauleitung: Ulrich Pietschmann; Landschaftsarchitekt: Andreas Krause Landschaftsarchitektur, Freiburg i.Br.
Schulstiftung der Evangelischen Landeskirche Baden, Karlsruhe, Projektsteuerung: Dr. Schlick Baumanagement GmbH, Karlsruhe
2014
Mitarbeit: Laura Morán Piles, Mikola Steckevic, Nicole Ott
Tragwerksplanung: Ingenieurbüro Feth, Freiburg
Haustechnikplanung: Solares Bauen GmbH, Freiburg
Elektroplanung: Ingenieurgruppe Freiburg GmbH, Freiburg
Vermesser: Vermessungsbüro Nutto, Freiburg
SiGeKo: IWP Ingenieurberatung, Baden-baden
Schallschutz und Raumakustik: Müller-BBM GmbH, Planegg
Brandschutzgutachten: BRM Consulting, Müllheim
Brandgrundgutachten: Neumann + Schweizer Ingenieurpartnerschaft, Freiburg
Prüfstatik: Andreas W. Fritsch, Freiburg
Bruttogesamtfläche: 5.800 m²
umbauter Raum: 28.577 m³
Bauzeit: April 2013 bis August 2014
Baukosten: 11.500.000 Euro
Der Entwurf für das Evangelische Montessori-Schulhaus in Freiburg geht auf einen erfolgreichen Wettbewerbsbeitrag im Jahr 2011 zurück. Von den insgesamt drei Bauabschnitten wurde der erste (Realschule mit Sporthalle und Schulmensa) im August 2014 fertig gestellt.
Der Schulneubau greift die vorhandenen orthogonalen Baustrukturen auf, die das nördlich angrenzende Gebiet in den letzten Jahren städtebaulich neu geordnet und qualitativ aufgewertet haben. Der markante Auftakt mit der Sporthalle im zweiten Obergeschoss schafft eine ablesbare Orientierung der Schule zur Merzhauser Straße.
Die einzelnen Bauabschnitte entwickeln sich vom "Kopfbau" an der Merzhauser Straße in Richtung Westen zur Oltmannsstraße. Dadurch entsteht von Anfang an das öffentlich wirksame Erscheinungsbild der Schule. Neben dem Hauptzugang des Schulgebäudes an der Merzhauser Straße entsteht entlang der Nordfassade eine Magistrale, welche die Schüler und Lehrer aus beiden Richtungen gleichermaßen aufnimmt und direkt zu den Unterrichtsbereichen der einzelnen Bauabschnitte führt. Die Fahrradstellplätze sind unmittelbar den Zugängen auf dieser Seite zugeordnet.
Die zentralen Einrichtungen bilden den Auftakt der Schule. Der auch als Aula genutzte Speisesaal besitzt eine vorgelagerte Terrasse unter der auskragenden Sporthalle, die witterungsunabhängig "mitbespielt" werden kann. Die Sporthalle wird für die externe Nutzung außerhalb der Schulzeiten zusätzlich separat erschlossen.
Die Fachunterrichtsräume sind entlang der Haupterschließung auf der Nordseite angeordnet und werden gleichmäßig und blendfrei belichtet.
Die Klassenbereiche schließen sich nach Westen in der ruhigeren Mitte des Grundstücks an und sind auf das Konzept der Montessori-Pädagogik abgestimmt, das einen großen Anteil von Freiarbeit und selbstbestimmtem Lernen beinhaltet. Sie sind in sogenannten Clustern organisiert, die in jedem Geschoss aus vier Klassenräumen, einem Lehrerstützpunkt mit zehn ständigen Arbeitsplätzen, Gruppenräumen, einer Teeküche und Sanitär- und Garderobenbereichen bestehen. Diese Räume gruppieren sich um einen offenen Lernbereich, der die Möglichkeit zur individuellen Ausgestaltung bietet und insbesondere während der Freiarbeitsphasen intensiv genutzt wird. Die hier zugeordnete große Loggia zum Innenhof auf der Ostseite bietet einen geschützten Bereich zum Lernen im Freien und stärkt die Idee der von vier Klassen gemeinschaftlich gestalteten und genutzten Organisationseinheit, die durch ihre Anordnung und Ausgestaltung gleichermaßen Rückzug und Öffnung gegenüber den anderen Bereichen ermöglicht.