Haus R
73650 Winterbach
archifaktur Bärlin Feeser Traubenek Wagenblast Winterbach
privat
2011
Ausgangspunkt
Die Bauherrschaft, deren Kinder bereits außer Haus sind, wünschte altersgerechtes Wohnen in ruhiger Lage. Ein kleineres, auf sie abgestimmtes Haus sollte das Alltagsleben auf einer Wohnebene ermöglichen. Das Ehepaar hatte hierfür ein Grundstück an einem Nordhang des Remstales ausgewählt.
Konzeption
Eine sich aus dem Terrain entwickelnde, monolithische Architektur moduliert sich selbstbewusst aus dem Hang - behauptet sich zwischen Jahrhunderte altem Baumbestand und bildet den fließenden Übergang zwischen bepflanzter und bebauter Flur.
Bäume bilden durch Stämme und Kronen Raumsituationen in den Weiten der Wiesen - diese natürliche Situation wird im Innenraum durch Wände und Möbel fortgeführt. Durch großzügige Öffnungen in den Mauern verknüpft sich der Wohnraum mit der umliegenden
Flur.
Umsetzung
Der aus dem Terrain entwickelnde Körper gliedert sich in zwei Geschosse - der Basis und dem Sockel- und Wohngeschoss. Das Sockelgeschoss unterscheidet sich durch eine traditionell anmutende Putzstruktur von dem darüber liegenden Wohngeschoss. Die
Geometrien entwickeln sich aus dem Ort, den Grundstücks- und Baugrenzen. Über eine Erschließungsgerade wird das Untergeschoss von Norden her begangen. Diese Achse führt über eine Treppe in das darüber liegende Wohngeschoss und weiter in den Grünraum. Ein freistehendes Boden/Decke adhäsives Funktionsmöbel mit umlaufendem Gang partitioniert das Einraumkonzept in kontinuierlich wechselnde Atmosphären. Die Orientierung der halböffentlichen Aufenthaltsräume wird, entgegen der Aussicht, der im Osten und Süden befindlichen Streuobstwiesen zugewandt - einen Übergang zwischen Innen- und Außenraum hergestellt. Diese halböffentlichen Raumzonen im Süden messen Höhen bis 4 Meter an höchster Stelle. Durch die umlaufenden Funktionsgänge taucht man in tiefere, immer privatere Zonen ein, die am niedrigsten Punkt der geneigten Decke gerade 2,40 Meter messen. Im zentralen Möbel entwickeln sich Räume wie Ausbisse aus einem Apfel, mit einer Schale versehen. Aus den gedeckten, privaten Räumlichkeiten des Kernes öffnen sich Ausblicke zur weiten Flur.
Im Untergeschoss befinden sich, neben dem Hauszugang, entlang der Nord-Süd-Achse eine Doppelgarage und Nebenräume. Gen Nordost orientiert sich eine autarke Gästewohnung.