Sporthalle Sonnenbühl
Schulplatz 4
72820 Sonnenbühl
ZOLL Architekten Stadtplaner, Peter Zoll †, Stuttgart; Projektteam: Daniel Overhoff, Marion Binder, Ralf Duffner, Michael Kronz, Tom-Phillipp Zoll; Landschaftsarchitekt: Michael Hoffmann, Bad Wimpfen; Bauleitung: T41 Architekten, Stuttgart
Gemeinde Sonnenbühl, vertreten durch Bürgermeister Uwe Morgenstern
2013
Fläche (NGF): 2.052 m²
Rauminhalt (BRI): 16.360 m²
Kosten: 4,57 Mio Euro
Fachplaner:
Fischer + Friedrich Tragwerksplanung, Waiblingen
Scheer Gebäudetechnik HLS, Stuttgart
Raible + Partner Gebäudetechnik Elektor, Einingen u. A.
GN Bauphysik Gebäudetechnik Bauphysik, Stuttgart
Städtebauliches Konzept
Die neue Sporthalle bildet einen weiteren wichtigen Baustein im Angebot der Einrichtungen für Schule, Sport- und Freizeit in der Gemeinde Sonnenbühl. Das Gebäude schließt den Verlauf des Ortsrandes westlich des bestehenden Kindergartens und stellt ein Gegenüber zur bestehenden Schule dar. Vorplatz, Parkierung und der neue Fußweg integrieren sich selbstverständlich in die vorhandenen Wegebeziehungen in West-Ost- und Nord-Süd-Richtung.
Erschließung
Die neue Sporthalle wird von Südwesten über die geplante Parkierung bzw. den Fußweg barrierefrei erschlossen. Besucher und Sportler finden einen gemeinsamen, überdachten Zugangsbereich, über den die verschiedenen Funktionsbereiche der Sporthalle erschlossen werden.
Gebäude/Architektur
Die neue Sporthalle präsentiert sich als ausdrucksstarker und prägnanter Baukörper. Zwei unterschiedlich hohe Gebäudevolumen mit gegenläufigem Metall-Pultdächer, Halle und Funktionsbereich, werden geschickt durch das Foyer zu einer einheitlichen Gebäudeform zusammengefügt.
Große, schlichte Putzflächen stehen im spannungsvollen Kontrast zu transluzenten Flächen aus Polycarbonat Mehrfachstegplatten, die das Gebäudeinnere mit blendfreiem Tageslicht versorgen, während Holz-Glas Pfosten-Riegelfassaden gezielte Ausblicke in die umgebende Landschaft zulassen.
Funktionen und Nutzungen
Über einen großzügigen, überdachten Zugangsbereich gelangen Besucher barrierefrei in das Foyer mit angeschlossener Tribüne für 199 Zuschauer. Eine Aufwärmküche ermöglicht das Ausgeben von Getränken und Aufwärmen von einfachen, vorbereiteten Speisen bei Sportveranstaltungen.
Ebenfalls über den überdachten Zugang wird der Umkleidebereich der Sportler erschlossen. Ein, als Rampe ausgebildeter, Sportlerflur überwindet die Höhendifferenz von 1,125 m zwischen Foyer und Hallenniveau. An diesen sind sowohl die Umkleideeinheiten mit Dusch- und Sanitärbereichen sowie Lehrer- und Behindertenumkleide, Hausmeisterraum, 1. Hilfe, Putzraum, WC Herren, WC Damen, sowie Technikräume angegliedert. Zwei Oberlichter an den Kreuzungspunkten von Sportler- und Stichfluren zu den Hallendritteln versorgen den innen liegenden Flur mit Tageslicht.
Die dreiteilbare Sporthalle mit Spielfeld 45 x 22 m gewährleistet durch ihre großzügig nach Norden geöffnete Fassade sowie dem nach Süden ausgerichteten Oberlicht und dem hohen Flächenanteil an Polycarbonat Mehrfachstegplatten eine optimale blendfreie Tagesbelichtung. Die direkt an das Sportfeld angrenzende dreireihige Zuschauertribüne entlang der Nordfassade der Halle stellt eine motivierende Nähe von Sportlern und Zuschauern her.
Tragwerk
- Die Bodenplatten der Halle und der Nebenräume sowie der größte Teil der Wände sind aus Stahlbeton in Stärken von 40 bis 20 cm hergestellt.
- Das Tragwerk des Hallendachs besteht aus Walzstahl Profilen h = 100 cm / e = 5,675 m auf Pendelstützen aus Stahlrohr DN 21 cm.
- Koppelpfetten und Aussteifungen bestehen aus Walzstahlprofilen von 16 bis 24 cm.
- Alle Teile des Dachtragwerks sind mit einem Brandschutzanstrich in F30 Qualität versehen.
- Als tragende Dachschale kommt sowohl auf den tragenden Wänden der Nebenräume als auch auf dem Stahltragwerk über der Halle Trapezblech h = 15 cm, t = 1,25 mm zur Ausführung.
Raumakustik
Durch die Verwendung eines textilen Prallschutzes an der südlichen Hallenlängs- und den beiden Hallenstirnwänden sowie den Einsatz von Trapezblech mit Akustiklochung als Hallendach wird eine der Nutzung als Sporthalle angemessene Raumakustik gewährleistet.
Materialien/Standards
Es wurden je nach Anforderung einfache und sinnvolle Materialien eingesetzt, die geringen Aufwand bei Wartung und Pflege erfordern bei gleichzeitig hoher Dauerhaftigkeit.
Die Materialien im Innenausbau wurden ebenso nach den Kriterien der Dauerhaftigkeit, Einfachheit, bauphysikalischer und baubiologischer Unbedenklichkeit und einfacher Unterhaltung gewählt.