Umbau und Erweiterung Sporthalle 31 - Graf-Stauffenberg-Kaserne
Binger Straße 28
72488 Sigmaringen
vautz mang architekten bda Stuttgart, Projektleitung: Tatjana Vautz und Stefan Mang, Bauleitung mit Michael Sodenkamp, Krauchenwies
Bundesrepublik Deutschland vertreten durch das Bundesministerium der Verteidigung, vertreten durch die Oberfinanzdirektion Karlsruhe, Bundesbau Baden-Württemberg, Staatliches Hochbauamt Ulm, Projektleiter: Baudirektor Tilman Ruhdel
2009
Mitarbeit Tanja Braun, Peter Goebel, Nicole Ludwig, Iris Mozer, Roman Rosert, Heinrich Töws
Tragwerk | Schneider und Partner, Ravensburg | Georg Klauke
HLSE | E+E-Ingenieure, Fellbach
Nutzer BWDLZ Graf-Stauffenberg-Kaserne Sigmaringen
Eine Typensporthalle der 1960er Jahre in der Graf-Stauffenberg-Kaserne in Sigmaringen war umzubauen und um die fehlenden Umkleiden, Sanitär- und Nebenräume und einen Konditionsraum zu erweitern.
Wir tauschten eine Fassade aus, statteten die Halle neu aus und erweiterten sie entsprechend der Bestandskonstruktion mit Stahlbetonfertigteilen um eine Nebenraumzone. Die Themen Blickbeziehungen und Licht bestimmen den Entwurf. Die Oberflächen der Tragkonstruktion und die Installationen blieben weitestgehend unverkleidet und sichtbar. Ziel war dabei, den Räumlichkeiten bei aller erforderlichen Pragmatik eine frische und auch überraschende, großzügige Wirkung zu geben.
Aus- und Durchblicke wurden in den neuen Westfassaden so gesetzt, dass sie immer in mehrere Richtungen zugleich gegeben sind. Das parkartige Kasernengelände ist dadurch im Innern erlebbar. Die Färbung der Wandflächen findet Resonanz im Spektrum der Jahreszeiten und in der Nachbarbebauung. Die Halle öffnet sich so in die Umgebung und verbindet sich mit ihr. Hallendach, Bestandsstützen und die geschlossenen Prallflächen setzen sich deutlich davon ab. Es entsteht die Atmosphäre von Sport im Freien, geschützt durch Dach und Bande. Im Konditionsraum gibt ein bodennahes Fensterband den direkten Ausblick vom Rudergerät frei, auf den Hantelbänken sieht man geradewegs in den Himmel und auf Lauftrainern und Fitnessrädern öffnet sich ein weiter Blick durch die Halle ins Grüne.
Licht gelangt über "Filter" in die neuen Räume des Anbaus und färbt dort die Oberflächen.
An den Fenstern der Umkleidebereiche sind vertikale Sichtschutzlamellen angeordnet. Sie sind beidseitig unterschiedlich farbbeschichtet. Bewegt man sich am Gebäude vorbei, ändert sich seine Farbigkeit. Im Innern wird über die Lichtreflektionen der Verlauf der Sonne erlebbar. Analog verändert sich je nach Wetterlage und Sonnenstand die Farbmischung des Lichts, das durch das große Oberlichtband, das "polychromatische Kaleidoskop", ins Haus gelangt.
Farbe ist konzeptioneller Bestandteil des Entwurfs und bestimmt zu einem großen Teil die Raumatmosphäre. Die Farbtöne leiten sich aus dem Kontext ab. Das Farbkonzept entwickelt sich so im Zusammenspiel mit dem Ort, der Nutzung, den Himmelsrichtungen, den Lichtverhältnissen und auch pragmatisch-funktionalen Aspekten. Es wird an Modellen erprobt, vor Ort überprüft und festgelegt.
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