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Wiesenweg 1788524 Uttenweiler
Aus einem ehemaligen Altenteilhaus von 1959 wurde ein Gebäude mit hoher Nutzung der solaren Strahlung über die Gebäudehülle. Wohnfläche: Oben (OG, DG) ca. 100 qm, unten (EG) ca. 60 qm
Intension Beim Beobachten winterlicher Süddachflächen in unseren Breiten ist es erkennbar, dass die Sonnenstrahlung gerade auch nach starkem Nachtfrost den dort liegenden Schnee abtaut. Diese Beobachtung ist sehr interessant, da für den Wechsel des Aggregatzustands von Wasser die sechsfache Energiemenge der normalen Erwärmung pro Grad benötigt wird. So gehen sehr große Energiemengen ständig ungenutzt verloren. Die Idee, ein Gebäude mit einer Art Gewächshaus zu umhüllen, um auf diese Weise einen Luftkollektor auszubilden, erschien mir aus architektonischer Sicht reizvoll. Nach intensivem Studium dieses Themas erschlossen sich noch mehr Vorzüge. Mit Erwerb des Gebäudes konnte der Selbstversuch beginnen.Die Anlage wurde zur Nutzung der durchschnittlich 30-50 Watt/qm Einstrahlung, die es im Dezember und Januar gibt, ausgelegt. Wird die Einstrahlung mit genügend Absorptionsfläche multipliziert, so entsteht eine ausreichende Tagesleistung für gut gedämmte Gebäude. Mit dieser Systematik wird durchaus ein dem Passivhaus vergleichbarer Standard erreicht.
Die Jahresbilanz 2008-2009 zeigt einen zusätzlichen Brennholzverbrauch von weniger als zwei Raummeter. Dies sind ca. 2400 Kwh und entspricht ca. 200 Lietern Heizöl. Zusätzlich fallen elf Euro Stromkosten pro Monat für den Betrieb der Ventilatoren und Umwälzpumpen an. Zusammen ergibt dies einen Energieverbrauch von 19,1 KWh/qm und Jahr.
Luftkollektor: Eine Glasabdeckung und eine Luftschicht dahinter vor einem dunklen Hintergrund erzeugt eine aufsteigende Warmluftströmung.
Nutzung der Warmluft1. Wassererwärmung: Die im Luftkollektor erhitzte Luft wird im Firstbereich von einem Ventilator angesaugt und durch einen Luft-Wasser Wärmetauscher gezogen. Das so erwärmte Wasser wird mittels Umwälzpumpe in den Brauchwasser- und Heizungsspeicher gespeist.2. Wärmespeicherung: Die nach dem Wärmetauscher noch genügend warme Luft wird über den nicht mehr benötigten Schornstein in das Erdgeschoss eingeblasen.
Auslegung: Die Anlage deckt an einem sonnigen Dezember- oder Januartag bereits den Wärmeenergiebedarf des Gebäudes. Die Wassertemperatur im Speicher erreicht oben zwischen 50 und 60 °C. Für Tage mit bedektem Himmel ist kein ausreichender Wärmegewinn möglich. Ein wasserführender Ofen für Festbrennstoffe überbrückt diese Tage.
Wärmespeicherung: Ein normaler 800-Liter Speicher kann den Tagesgewinn-(bedarf) für Brauchwasser und Heizungswasser aufnehmen. Die restwarme Luft wird direkt im Erdgeschoss mit 30 bis 40 °C eingeblasen. Speichermedien wie Beton oder massives Mauerwerk wie sie oft bei Altbauten vorkommen, nehmen die Wärme auf und geben diese zeitverzögert wieder an die Räume ab.
Konstruktion: Außenseitig wird auf die vorhandene Mauerwerk- oder Betonwand eine handwerkliche Holzunterkonstruktion zur Aufnahme der Wärmedämmung aufgebracht. Die hierauf üblicherweise applizierte Dampfbremse dient als Absorber für den Luftkollektor.Die graue oder schwarze Farbe des Absorbers erreicht einen guten Absorptionsgrad von 90% der Einstrahlung. Die Unterkonstruktion für die Glasabdeckung kann wiederum aus Holz sein. Sie muss eine Luftströmung bis zum First ermöglichen. Die Konstruktion entspricht der einer vorgehängten hinterlüfteten Fassade. Klappen am Ende des Firstsammlers ermöglichen im Sommer ein Ausströmen der überschüssigen Heißluft.
Architektur: Der Luftkollektor prägt das Erscheinungsbild des Gebäudes.Die verputzten Betoninnenwände und Decken im Erdgeschoss erhielten wieder ihr natürliches Erscheinungsbild. Die Wände in den Obergeschossen wurden neu verputzt und mit Silikatfarbe gestrichen. Keine Tapete soll die Wärmespeicherung einschränken.
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.