Veranstaltungsort für Ihre Tagung, Seminare, Produktpräsentation oder Pressekonferenz.
Informationen für private und gewerbliche Bauherrinnen und Bauherren, Städte und Kommunen.
Foto: Kaufhold
77815 Bühl
Wohnfläche: 379 m²Nutzfläche: 64 m²BRI: 2.820 m³Grundstück: 10.376 m²
Bestand:
Das Grundstück befindet sich auf einem Nordhang in einer Halbhöhenlage an den Ausläufern des Nordschwarzwaldes und war mit einem älteren Gebäude im Fachwerkstil bebaut. Da sich das vorhandene Gebäude auf Grund der vorgefundenen Raumstruktur schwer für die Zwecke der neuen Eigentümer umnutzen ließ, ein Neubau nach aktueller Gesetzeslage aber nicht zulässig war, entschied man sich für einen Teilabriss und Wiederaufbau. Dabei wurden die Obergeschosse komplett entfernt und der neue Gebäudeteil auf den bestehenden Natursteinkeller aufgesetzt.
Entwurf:
Die Bauherren wählten den Ort bewusst als Rückzugsort aus ihrem städtischen Wohnumfeld und gaben für ihre „Kunstscheune mit Ausblick“ nur ein einfaches Raumprogramm, bestehend aus Wohn- und Schlafbereich, vor. Der bestehende Keller wird für einen Gästebereich und die dienenden Räume des Hauses genutzt. Wichtig war den neunen Eigentümern eine großzügige Raumaufteilung, verbunden mit einer adäquaten Raumhöhe, um einen entsprechenden Rahmen für die vorhandene Kunstsammlung zu schaffen. Ziel des Entwurfes war, das neue Gebäude in einer zeitgemäßen Form in die Landschaft einzugliedern. Aus dieser Bestrebung entstand schon früh im Planungsprozess die Idee, das Gebäude mit einer Holzschindelfassade zu versehen, wie man sie an den alten Herbergen der nahe gelegenen Schwarzwaldhochstraße vorfindet. Der Gebäudekörper selbst nimmt sich dabei bewusst zurück und ist als simpler Kubus mit leicht geneigtem, asymmetrischem Satteldach geplant, der seine Gliederung durch ein strenges Fensterraster erfährt. Die Farbwahl der Schindeln nimmt die Farbstimmung des Waldes auf und unterstreicht die Bestrebung nach Eingliederung in die Natur. Die schmalen, 3,60 m hohen Fensterausschnitte durchbrechen die Fassade nur wenig und lassen die Wandfläche und damit die Schindelfassade geschlossen wirken. Im Innenraum dienen die bis zu 5 m hohen Wandflächen zwischen den Fenstern als Flächen für Bilder. Die Fassade kann bei Bedarf mittels Schiebeelementen ganz geschlossen werden. Diese überdimensionalen Fensterläden sind ebenfalls mit Schindeln verkleidet und verschwinden bei Nichtgebrauch in Parktaschen hinter der Fassade. Das Gebäude wirkt im verschlossenen Zustand noch unaufgeregter und ruhiger. Einzig im Eingangsbereich und auf der Hangseite wird die Schindelfassade durch einen Einschnitt bzw. durch eine großzügige Verglasung durchbrochen. Der Einschnitt markiert den Zugang zum Gebäude, die Verglasung eröffnet den Fernblick in die Rheinebene und auf die Vogesen.
Konstruktion:
Der Neubau ist aus statischen Gründen in Massivbauweise mit Stahlbetondecken und Kalksandsteinmauerwerk ausgeführt. Auf diese tragende Hülle wurde eine Holzrahmenkonstruktion aufgebracht, welche die hinterlüftete Schindelfassade trägt. Die Holzrahmenkonstruktion ist mit 20 cm Mineralwolle voll ausgedämmt. Die 70.000 Fassadenschindeln wurden nach alter Tradition einzeln an der Fassade angebracht. Das Dach ist eine moderne, ausgedämmte zimmermannsmäßige Holzkonstruktion mit einer Aluminiumstehfalzeindeckung. Das Haus wird durch eine Luft- Wasser- Wärmepumpe versorgt. Die Beheizung erfolgt über eine Fußbodenheizung.
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.