Informationen für private und gewerbliche Bauherrinnen und Bauherren, Städte und Kommunen.
Hauptstraße 1573491 Neuler
StandortDie Ortsmitte von Neuler wird wesentlich durch die städtebauliche Dominante der barocken Pfarrkirche mit westlicher Schaufassade und seitlichem Turm geprägt. An der Chorseite des Kirchenlanghauses definiert der langgestreckte Baukörper des neuen Rathauses eine zwischen den öffentlichen Gebäuden liegende, angemessene Freifläche. Dieser Platz bildet das Entrée zum neuen Rathaus und ist zentraler Aktionsraum für vielfältige öffentliche Events und dörfliches Leben. Jedes Jahr im Februar treffen sich hier die Narren zum großen Faschingsumzug.
Wegeim Bereich der Klingenstraße/K3236 wird der Fahrverkehr durch Reduzierung der Fahrspurbreite entschleunigt und die Straßenproportion auf ein angemessenes Maß verringert. Das ortsinterne Gassen- und Wegenetz mit seinen fußläufigen Verbindungen zu den öffentlichen Ankerpunkten Kirche und Rathaus werden zentral über Rampe, Freitreppe und Platz gebündelt. Zugleich wird der vorhandene Höhenunterschied des Geländes rollstuhlgerecht bewältigt.
Leben im öffentlichen RaumDie Vitalität der Ortsmitte wird gesteigert, indem klare öffentliche Räume geschaffen werden mit differenzierter Ausprägung und hoher Aufenthaltsqualität. Ein Dorfplatz vor Rathaus und Kirche entsteht als identitätsstiftende Mitte in Neuler.
Das RathausHülle und Volumen sind entwickelt aus dem ortsüblichen Bauernhaustypus des Langhauses. Während die Straßenräume des Ortes geprägt sind von introvertierten, allseitig umschlossenen Volumina der kargen Bauernhäuser der Ostalb, gibt das neue Rathaus den "öffentlichen Teil" seines Innenlebens preis. Die zum Dorfplatz hin orientierte Halle mit "Narrenkanzlei" und inneren Erschließungswegen wird durch die transparente Glasfassade Teil des öffentlichen Raumes. In gleichem Maße wird das Leben auf dem Platz und die ortsprägende Pfarrkirche im Innenraum des Rathauses präsent.
Konstruktion und MaterialwahlDas Langhaus stellt sich auf der Ostseite als weißer Putzkörper mit wohlproportionierter Lochfassade dar. Die westliche, der Öffentlichkeit zugewandte Seite, ist großflächig verglast. Alle wesentlichen Tragteile bleiben sichtbar: Stützen und Dachtragwerk aus Stahl. Fassadenteile werden in Kontrast zu weißem Putz und Glas in dunklem Eisenglimmer gehalten. Im Innenraum stellen schlichte, weiße Wände die Zonierung in flexibel variierbare Funktionseinheiten her. Türen und Fenster aus Ahorn schaffen eine warme Note in den jeweiligen Arbeitsbereichen. Eine durchgängige Verlegung von dunkelgrauem Naturstein in der Halle lässt die Böden mit dem Außenbereich verschmelzen.
Gebäudestruktur und EnergiehaushaltEine Überhitzung der Eingangshalle im Sommer wird durch das weit auskragende Dach der zum Platz hin vorgelagerten Loggia weitgehend vermieden. Bei tiefstehender Sonne im Winter unterstützen die solaren Wärmegewinne die Temperierung des Korridors und bilden so einen Wärmepuffer nach außen. Alle Arbeitsbereiche und der Sitzungssaal werden darüber hinaus durch die eingebaute Betonkernaktivierung in Verbindung mit einer Sole-Wärmepumpe je nach Jahreszeit effizient gekühlt oder beheizt.
ProjektbeteiligteStatik: Ingenieurbüro Rieger, EllwangenHLSE: HHS Schindler Consult, StuttgartAußenanlagen: Fuchs und Partner, Beratende Ingenieure, EllwangenBauphysik: Bayer Bauingenieursgesellschaft, FellbachGeologe: Zeiser Büro für Ingenieurgeologie, Ellwangen
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.
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