Informationen für private und gewerbliche Bauherrinnen und Bauherren, Städte und Kommunen.
Foto: Christina Kratzenberg
Heilbronner Straße 5474252 Massenbachhausen
Konzept ArchitekturDie Generalsanierung und Erweiterung der Mehrzweckhalle umfasste neben der Kernsanierung der Bestandshalle und der Umkleiden – beides aus Stahlbeton-Fertigteilen – den Abbruch und Neubau des Hallenfoyers sowie den Anbau eines neuen Bühnenhauses auf der gegenüberliegenden Giebelseite sowie die Entkernung des Hallenbereiches. Der neue großzügige Foyeranbau aus Stahlbeton mit Sichtbetonanforderungen beinhaltet zudem einen zusätzlichen schalt- und abtrennbaren Multifunktionsraum für die Sportvereine und kleinere Veranstaltungen.Das Bühnenhaus ist als Blackbox konzipiert und kann ebenfalls als separat abtrennbarer Übungsraum genutzt werden. Somit ergibt sich eine insgesamt äußerst vielseitige Nutzbarkeit über die reine Sporthallenfunktion hinaus.
GestaltungDie Fassade und das Dach sind komplett erneuert. Die Nebenräume im Südosten sind im Wesentlichen erhalten geblieben. Diese haben lediglich neue Oberflächen (Bodenbelag, Anstrich außen/innen etc.) bekommen.Die Fassade des Hallenkörpers besteht aus einer Verkleidung aus gekanteten Aluminiumpaneelen und weit geöffneten Fassadenbereichen aus Glas, die Transparenz und Leichtigkeit erzeugen und eine fließende Außen-/Innenverbindung herstellen.Das gestalterische Thema des Sichtbetons und Glas zieht sich über die Foyerfassade und das außen liegende Vordach bis in den Innenraum des Foyers, da auch Teile der innenliegenden Decke in dieser Qualität ausgeführt wurden, und die Außenanlagen. Auf den Sichtbeton-Sanitärkern im Foyerbereich soll besonderes Augenmerk gelegt werden.Auf eine gute Anpassung und das Material-Zusammenspiel zwischen Hallenbau und Freianlagen wurde besonders geachtet. Die Gemeinde legte dabei großen Wert auf robuste und dauerhaft pflegeleichte Materialien.
Konzept FreianlagenIm ersten Bauabschnitt der Gesamtmaßnahme „Grüne Mitte“ wurde durch die Neugestaltung des Hallenumfeldes ein attraktiver Aufenthaltsort und Begegnungsmittelpunkt für die Bürger geschaffen und eine Verbindung zum bestehenden Rathaus hergestellt. Ein neuer Platz umfasst als Kern der Anlage den Rathausvorplatz und den Platz zwischen Rathaus und Mehrzweckhalle. Rathaus und Halle stehen auf einer gleichartigen Fläche. Hier treffen sich die Bürger*innen der Stadt mit unterschiedlichen Anliegen und Interessen zu verschiedenen Tageszeiten. Es entstehen neue Beziehungen in die Umgebung. Sport- und Freizeitangebote, Kunst, Kultur und Festlichkeiten, Vereinsaktivitäten, Wasser und Ruhezonen liegen in einer gemeinsamen Grünanlage eingebettet.
Auf dem neuen Platz entsteht ein Treffpunkt für die Bürger*innen, gut erreichbar und damit Begegnungsort für weitere gemeinsame Aktivitäten. Rathaus und Halle werden in einen engeren Bezug gestellt und die bisher räumlich vorhandenen Verschränkungen werden aufgelöst. Der Eingang zur Halle wird als großzügige, mit einem Solitärbaum überstellte Platzfläche gestaltet. Entlang der Glasfassade entsteht durch eine vorgelagerte Grünfläche abgegrenzt eine großzügige Terrasse. Der rückseitige Rathauseingang wird besser wahrnehmbar. An der Südfassade säumen blühende, bodendeckende Pflanzen das Rathaus. Sitzmöbel ergänzen die verschiedenen Orte auf dem Platz und geben Identität und Orientierung. Auf der Südseite der Halle entsteht im Kontext der vereinsgenutzten Räumlichkeiten eine neue Fläche für verschiedene Nutzungen.
Westlich und südlich neben dem neuen Platz liegen Parkplätze. Bewusst wird der Blick auf die Halle von der Heilbronner Straße aus geöffnet. Dies einerseits durch Reduzierung vorhandener, ungepflegter, dichter Grünstrukturen auf der südlichen Seite, andererseits durch die großzügige Achse nördlich des Rathauses von dessen Vorplatz zum Eingang.
Alle Strukturen sind auf eine optimale Transparenz der gesamten Grünanlage ausgerichtet. Wo sinnvoll, bieten freiwachsende Hecken dichte Raumgerüste, immer ist aber die Offenheit der Räume Maßstab für die Grünausstattung. So ergibt sich eine Abfolge unterschiedlicher Bewegungen und Geschwindigkeiten von der Straße bis hinter die Halle.
Zwischen den Grünflächen verläuft auch die gelenkte Überfahrt auf den westlichen Parkplatz. Es gilt Schritttempo. Mit einer Breite von 6,50 m ist die Nutzung durch Fahrzeuge, Fahrradfahrer und Fußgänger gleichzeitig möglich. Die Parkplatzanordnung nördlich und südlich des Rathauses verbessert die Orientierung. Die südliche Parkierungsachse dient gleichzeitig als Anlieferung für die Halle und optimiert so den Flächenverbrauch. Von der Heilbronner Straße wird der Einfahrtsbereich zum Parkplatz neu geordnet.
Wichtiges Leitmotiv ist Offenheit. Vorhandene Grünstrukturen werden der Einsehbarkeit und sozialen Kontrolle wegen neu geordnet und ergänzt. Versteckmöglichkeiten oder tote Ecken sind nicht mehr vorgesehen. Das gesamte Ensemble wird durch großzügige Rasenflächen zusammengebunden. Die Rasenflächen können bei Bedarf extensiviert bewirtschaftet werden, beispielsweise als Wiesenflächen entlang der vorhandenen und neuen Gehölzstrukturen. Sie können jedoch jederzeit tief gemäht und damit für Veranstaltungen, Aktivitäten und Ausstellungen verwendet werden. Die vorhandenen Gehölzstrukturen wurden ergänzt und wo nötig ausgelichtet. Parkbäume, Solitärbäume und Solitärsträucher schaffen einen großzügigen, parkähnlichen Charakter. Die niedrigen und freiwachsenden Hecken binden die Parkplätze ein, ohne den freien Blick zu verdecken. In den Stadtfarben Rot und Gelb werden in der Anlage kleinere pflegeleichte blühende Beete punktuell als Leitmotiv platziert. Die „Massenbachhausener Mischung“ kann auch an anderen Orten im Gemeindegebiet Verwendung finden und identitätsstiftend eingesetzt werden.
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.
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