Informationen für private und gewerbliche Bauherrinnen und Bauherren, Städte und Kommunen.
Foto: Markus Löffelhardt
Talstraße 5079102 Freiburg
Als parkartiges Villengrundstück entstanden, wurden die Parzellenkanten im Laufe des vergangenen Jahrhunderts entsprechend den umgebenden Blockrändern durch zubauten immer weiter geschlossen.
Der Entwurf der innerstädtischen Sport- bzw. Mehrzweckhalle führt diese Tendenz durch die Schaffung einer klaren Raumkante zur Landknechtstraße und durch die Vervollständigung der Straßenflucht an der Talstraße weiter. Die L-förmige Gebäudeausbildung, aus dreigeschossigem Sporthallenbaukörper und zwei-geschossigem Foyer mit zur Villa orientierten Terrasse, fasst den Park und schafft einen neuen inneren Raumbezug.
Durch die bewusste Überhöhung des Sporthallenbaukörpers zu den Straßenräumen wird ein Gleichgewicht zu den Massen des Umfelds hergestellt. Der Foyerbaukörper, als Schutzriegel des Parks zur stark befahrenen Talstraße konzipiert, erhält durch seine Transparenz den Sichtbezug zum wertvollen Baumbestand im Inneren.
Beide Gebäudeteile unterscheiden sich in ihrer Konstruktions- und Fassadentypologie. Ist die Sporthalle warm eingepackt und mit einer Betonfertigteil-Fassade umhüllt, streckt sich daraus kalt und unbekleidet der monolithische Sichtbetonkörper des Foyers heraus, fast als hätte man ihn wie aus der noch weichen Betonmasse der Sporthalle herausgezogen und erstarren lassen. Die notwendigen Stellplätze nimmt eine halb eingegrabene, offene und natürlich belüftete Parkierungsebene unter Sporthalle, Foyer und Terrasse auf.
Die winkelförmige Überhöhung der Sporthalle nimmt nördlich die technikzentrale und östlich das über die gesamte Länge der Sporthalle gezogene Oberlicht auf. Die dadurch zu den Straßen geschützte und zum Park hin orientierte große Dachfläche kann optional eine Freisportfläche, wie im Wettbewerb in der Art einer Voliere vorgeschlagen, oder sogar einen ergänzenden Aufbau der Schule aufnehmen.
Die Sporthallen-Fassade wurde aus großformatigen, unterschiedlich dimensionierten Stahlbeton-Fertigteilen über dem Ortbetonsockel als hinterlüftete Außenhaut ‘aufgemauert’. Drei Höhen, drei Tiefen, drei Oberflächenbearbeitungen und verschiedenste Längen ergeben ein geschichtetes, lebendiges Wandrelief mit Öffnungsschlitzen.
In Ergänzung zum sichtbaren Rohbau wurde ein Ausbaukonzept aus einfachen Materialien und Oberflächen verfolgt. Estriche, lasierte Holzlattenwände, Holzwolle-Akustikpaneele, gestrichene anstatt geflieste Wände in den Nassbereichen, Schweißgitter-Umwehrungen kontrastieren mit im Vergleich dazu edlen schwarzen und eicherner Oberflächen. Trotz aller groben und teils derben Oberflächen und Details, kann diese Atmosphäre nicht nur dem täglichen Betrieb, sondern auch wie gewünscht bei festlichen Veranstaltungen stand halten.
Ursprünglich als kleines 50 qm großes Sporthallen-Foyer ausgelobt, hatte der Wettbewerbs-Entwurf bereits aus Gründen der Abschottung zur Talstraße ein viel größeres Foyer vorgesehen. Dies erwies sich dann als Glücksfall, da damit gleichzeitig die fehlende Pausenhalle und Aufenthaltsbereich der Schule geschaffen werden konnte.
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.
Tel: 0711 / 2196-140
carmen.mundorff@akbw.de
Tel: 0711 / 2196-117
maren.kletzin@akbw.de
Tel: 0711 / 2196-144
petra.knobloch@akbw.de
Tel: 0711 / 2196-150
isabel.reuter@akbw.de