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Am Kamin 177781 Biberach
Die denkmalgeschützte „Alte Bienenwarenfabrik“ ist Bestandteil der neuen Ortsmitte Biberachs. Durch die Auslagerung innerörtlicher Kleinindustrie wurde Raum für neue Nutzungen und moderne Dienstleistung in attraktiver Lage geschaffen. Das Gebäude bildet die Raumkante des neuen Dorfplatzes direkt gegenüber dem Rathaus und wies im Zuge des Abrisses angrenzender Schuppen und Werkstätten eine giebelseitige, haushohe „Wunde“ ohne baulichen Abschluss auf. Das Gebäude, als Altbauensemble mit vorgelagertem altem Industrieschornstein, sollte einen neuen giebelseitigen Abschluss mit Fluchttreppe und neuem Gebäudeeingang zum Bürogeschoß im 1.Obergeschoss erhalten. Die Architektursprache wurde subtil abgrenzend gewählt und zitiert zugleich dezent die industrielle Geschichte der „alten Fabrik“. Man entschied sich für eine vorgestellte Stahlkonstruktion mit aufgelegten Sichtbetonpodesten und -treppen. Das Hauptdach des denkmalgeschützten Gebäudes wurde über die Erweiterung gezogen. Die Fassade besteht aus einem perforierten, durchlässigen Kupfertrapezblech, welches einem Vorhang gleich die gesamte Konstruktion umhüllt.
In der Giebelmitte folgt die Fassade einem Knick entsprechend der Zufahrt zum Dorfplatz und erzeugt mit dem asymmetrisch ansteigenden Giebel eine eigene Spannung. Die reduzierte Zeichenhaftigkeit gewinnt mit Verlauf der Zeit weiter durch das dunkle Patina des Kupfers und behauptet sich in zeitloser Eleganz. Bei Tag ein homogen schimmernder Körper, entfaltet sich das Innere des Gebäudes transparent durchscheinend in der Dunkelheit und wird zu jeder Tageszeit ein Neues und auch zugleich „Altes“ identitätsstiftendes Element in der Ortsmitte.
Abmessungen:
Fassade:
Im Obergeschoss des komplett entkernten Fabrikgebäudes wurden Büroräume für ein Architekturbüro gestaltet, das durch den Treppenhausanbau erschlossen wird. Räumlich sollte eine großzügige, offene Zonierung der einzelnen Arbeitsbereiche, bei größtmöglicher Kommunikation im Team untereinander, realisiert werden. Analog zum Organigramm des Büros mit drei Inhabern, entstand ein Rückgrat mit drei Einzelbüros und einem Besprechungszimmer gegenüber dem Großraumbüro. Markante schwarze Raumteiler strukturieren den Raum und geben ihm in seiner Länge einen Rhythmus. Der offene Grundriss umfließt verschiedene Inseln im Raum, welche je nach Standpunkt Einblicke verwehren oder zulassen.
Im Empfangs- und Wartebereich kontrastiert der futuristische Empfangstresen aus weißem Corian mit der Wandverschalung des Funktionskubus aus naturbelassener, heimischer Weißtanne. Im Inneren beherbergt dieser die Nasszellen, seitlich einen Kopierraum sowie rückseitig die Teeküche und die Interpretation der ortstypischen „Schwarzwälder Vesperecke“ als Zitat in neuem Gewand. Die Detailausarbeitung nimmt diesen gestalterischen Spannungsbogen auf und vermittelt zwischen industriellem High-Tech und Schwarzwälder (Holz-) Handwerkskunst, in dessen Spannungsfeld das Architekturbüro sich in seiner Arbeit bewegt.Die vorherrschenden Materialien sind weiß verputzte Wände, ein grauer Kautschukbodenbelag, weiße Möbel, schwarze Raumteiler, Ganzglastüren, naturbelassene Weißtanne und das firmeneigenen Orange als Farbakzent mit Wiedererkennungsfaktor.
Wwg-architekten Biberach,07.08.2014
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.