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Foto: Oliver Kern
Kirchplatz 279183 Waldkirch
Mitarbeiter: Christian StrehlMöblierungsplanung: Julia Münzebrock, LahrPlanung technische Gebäudeausstattung: Ing.-Büro B. Rieger, Bad KrozingenTragwerksplanung: Ing.-Büro W. Metzler, WaldkirchBauausführung: Oktober 2016 bis März 2017Bruttorauminhalt: 4.350 m³Gesamtnutzfläche: 425 m²Gesamtkosten (Kostengruppen 200–700): 770.000,- €/brutto
Das Massivgebäude aus dem Baujahr 1771 unterlag in der langjährigen Nutzung mal als Wohngebäude und auch als Arbeitsplatz einer kontinuierlichen Anpassung. Glücklicherweise wurden aber sehr viele Gebäudeeigenheiten seit der Erbauerphase unverändert gelassen. Das im Spätbarock errichtete Gebäude beherbergte bis zum Sommer 2016 die "Touristeninformation" und die "Volkshochschule" der Stadt Waldkirch. Aufgrund der stark gestiegenen Bedürftigkeit an zusätzlichen, dauerhaften Betreuungsplätzen für Kinder über und unter 3 Jahren beschloss der Gemeinderat eine Erweiterung zu einer vorhandenen Kindergarteneinrichtung. Durch die Einrichtung einer Außenstelle in dem Gebäude "Kirchplatz 2" als Kindertageseinrichtung musste ein akuter Platzmangel behoben werden. In enger Abstimmung mit den zuständigen Denkmalpflegemitarbeitern wurde jeder Eingriff in die Bausubstanz auf die Notwendigkeit überprüft.
Folgende Schutzfaktoren mussten für die Baumaßnahme zwingend geplant und umgesetzt werden:Brandschutz: Für die Kindergartennutzung im Obergeschoss war eine zweite Fluchttreppe erforderlich. Jeweils im Erdgeschoss und Obergeschoss musste der vorhandene Treppenraumbereich mit Brandschutztüren abgetrennt werden. Weitere Widersprüche wurden durch Brandschottungen und mit der Brandmeldeanlage gelöst. Eine Rutschenanlage vom Obergeschoss konnte die Spindeltreppenlösung bei dem Brandschutzsachverständigen begünstigen.
Schallschutz: Schalldämmmaßnahmen wie in Kindergarteneinrichtungen üblich konnten aufgrund der Stuckdecken mit Rhomben, Ovalen und Bandelwerk nicht im Deckenbereich flächendeckend ausgeführt werden. Eine besondere Deckenlampenausführung mit einer schallabsorbierenden Stoffbespannung stellte eine Teillösung dar. Weiterhin mussten Holzfußbodenbereiche mit Teppichboden zur Schallreduzierung belegt werden.
Unfallschutz: Der Klemmschutz konnte bei den alten Bestandstüren natürlich nur sichtbar montiert werden. Ebenfalls mussten die vorhandenen Treppenbrüstungen erhöht werden. Gleichzeitig war das vorhandene Balustradengeländer nach den Denkmalvorschriften verpflichtend zu erhalten. Die Lösung wurde mit einer höheren Extrabrüstung und der transparenten Verkleidung der Balustradenaussparungen gefunden. Die gefährlichen "Kopffangstellen" sind noch sichtbar, aber die Konstruktion entspricht vollkommen den Unfallvorschriften für Kindergartengebäude.
Denkmalschutz: Nach der Aufnahme des Gebäudes durch einen "Bauforscher" konnten mit der Denkmalpflege viele Punkte diskutiert und mit dem historischen Kontext in den Vergleich gebracht werden. Gerade die Einpassungen der erforderlichen Toilettenanlagen in beiden Geschossen machten Eingriffe in die Rohbausubstanz notwendig.Die von der Nutzerseite sehr erforderliche Zugänglichkeit zum eindrucksvollem Kellergeschoss scheiterte leider durch die Einsprüche der Denkmalpflege. Der für die Benutzung des Untergeschosses erforderliche zweite Fluchtweg wäre sehr gut mit der Fortführung der Spindeltreppe bis zur Kellersohle erzeugbar gewesen.
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.