Informationen für private und gewerbliche Bauherrinnen und Bauherren, Städte und Kommunen.
Veranstaltungsort für Ihre Tagung, Seminare, Produktpräsentation oder Pressekonferenz.
Schwabstraße 9670193 Stuttgart
Im Kontext des für die Gebäude zwischen dem Rosenbergplatz und der Lerchenstraße geltenden Ensembleschutzes bestand dieAufgabe darin, die erkennbare Integration in die angrenzenden Anlagen zu wahren und dennoch ein eigenständiges, charakterstarkes und zeitloses Bauwerk zu erstellen.Die sehr intensive Vorbereitungs- und Entwurfsphase hat dabei bei den Bauherren, einer Wohnungseigentümergemeinschaft,die Voraussetzung geschaffen eine architektonisch hochwertige Lösung umzusetzen und durch alle Gewerke hindurch einen sehrhohen handwerklichen Standard zu halten. Ein Grund über die umfassende Sanierung, bzw. letztlich komplette Erneuerungnachzudenken waren die Zweifel an der Funktionstüchtigkeit der ursprünglichen Bausubstanz. Die Anlage zeigte schon von außen sichtbare Verformungen und deutliche Spuren von Korrosion. Nach der Öffnung statisch neuralgischer Punkte wurde die akute Baufälligkeit durch zwei unabhängige Gutachter bestätigt. Die unverzüglich verhängte Benutzungssperrung machte eine umfassende Erneuerung notwendig.
Als sehr aufwändige Vorgabe und nicht zuletzt wirtschaftlich spürbare Rahmenbedingung war für alle Gewerke die erschwerteZugänglichkeit in den Hinterhof des Grundstücks zu berücksichtigen. Alle Gerätschaften, Gerüste und Materialien musstendurch den Hausflur über zwei Treppenläufe von Hand, mittels Schubkarre und über Rampen vom- oder auf das Grundstück gebrachtwerden. Für Abbruch, Wandsanierung, Fundamente und den Pflasterarbeiten entspricht das etwa 90t oder 1500 Schubkarrenladungen.
Nach sukzessivem Rückbau der ursprünglichen Substanz eigneten und verblieben letztlich nur noch kurze Abschnitte der ehemaligenKragträger zur weiteren Planung und Integration. Im wandnahen Bereich konnten diese nach entsprechender Oberflächenbehandlungals Auflager der neuen Konstruktion verwendet werden.
Die vollständige Sanierung und Vorbereitung der Fassade umfasste u.a. die Maßnahmen:- Lösemittelfreie Entfernung von Putzen und Farben durch den Einsatz von Glasperlenstrahlgut.- Wiederherstellung des ursprünglichen Mauerwerksverbandes durch die Ergänzung mit passenden Klinkersteinen.- Stahlträger und -Stürze korrosionsbehandeln, poröse Sandsteingesimse ersetzen und „wuchernde Bauherren-Individualinstallationen“ strukturieren.
Im Anschluss konnte die komplett vorgefertigte Stahlkonstruktion, bestehend aus ca. 40 konventionell zu transportierendenEinzelementen, in 3 Tagen mittels Autokran über das Haus gehoben, aufgerichtet und montiert werden. Hervorzuheben sind hierbeidie millimetergenauen Grundlagen der Vermessung, die trotz der im Bauwesen üblichen Unebenheiten, Wandüberhänge etc. eine sopräzise Grundlage für die Herstellung der Roste und Ausfachungen darstellten, dass vor Ort kein Element mehr angepasst werden musste.Jedes Geschoss weist dabei unterschiedliche Abmessungen in Tiefe und Höhe auf, was durch die frühzeitige Kenntnis in komplettdreidimensionaler Planung optimiert und präzise ausgeschrieben werden konnte.
Konstruktion: Der Großteil der Konstruktion besteht aus verzinktem, in Farbton DB703 pulverbeschichtetem Stahl der Güte S235.Lediglich die Mittelstütze wurde aus Schlankheitsgründen in S355 ausgeführt. Die Brüstungsausfachungen sind aus umseits gekantetem 3mm starkem Aluminiumblech gefertigt. Die Bodenplatten wurden in jeweils 1,85 m x 1,85 m großen Polymerbetonelementen mit Sicherheitsglasfaserarmierung realisiert, die bei einer Stärke von nur 25mm mehr als 900 mm überspannen können. Neben dem gut strukturierbaren und wirtschaftlichen Stahleinsatz gewährleistet die geringe Bauhöhe dieses Materials den problemlosen und flexiblen Anschluss an den Bestand.
Der Hinterhof, der als Behelfsmaßnahme vor Jahrzehnten mit einer einfachen, inzwischen völlig desolaten wirkenden Betondeckungversehen wurde, erhielt als Abschluss eine neue Belegung mit kleinformatigen, gerumpelten Betonwerksteinen in einem wilden Läuferverband.
Bei der Vorbereitung dieser Maßnahme konnte zudem auch gleich kostengünstig eine Perimeterabdichtung und ein Drainagesystem verbaut werden, die die rückwärtig als Souterrain ausgebildeten Einheiten zukünfig optimal vor Staunässe schützt. Die Einfassung des Grundstücks mit einem Grünstreifen und das Aufstellen von kleinen Bänken und die Überarbeitung vieler verbleibender Details ringsum verwandelten den bislang zur Abstellfläche verkommenen Hinterhof in eine kleine Stadtoase mit idyllisch, urbaner Aufenthaltsqualität, die nicht nur von den Bewohnern mit Kindern mit Freuden angenommen wurde.
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.
Tel: 0711 / 2196-140
carmen.mundorff@akbw.de
Tel: 0711 / 2196-117
maren.kletzin@akbw.de
Tel: 0711 / 2196-144
petra.knobloch@akbw.de
Tel: 0711 2196-150
isabel.pulz@akbw.de