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Foto: JENS PFISTERER
Neue Straße 4573277 Owen
Im Lauf der letzten Jahrzehnte entstand am Firmenstandort der Mack und Schühle AG in Owen in mehreren Bauabschnitten eine Ansammlung von Hallen, Büroräumen und Nebengebäude die keine erkennbare Struktur mehr hatte. Viele Bauabschnitte und mehrere Baustile ließen den roten Faden nicht mehr erkennen. Eine klare, ordnende Struktur sollte diesen verlorenen Halt wieder herstellen. Das stetige Wachstum der Firma erforderte weitere Büroarbeitsplätze. Der bestehende, in die Jahre gekommene Fabrikverkauf sollte in das neue Konzept einbezogen werden.
Städtebau und Umgebung
Vorgefundene Bestandsgebäude mussten in eine ordnende, formale Struktur gebracht werden. Das neue Gebäude wurde in Skelettbauweise aus Stahlbeton an ein bestehendes würfelförmiges dreigeschossiges Bürohaus aus den 1960er Jahren angebaut um eine funktionale Verbindung zu ermöglichen. Die vorherrschende Unruhe wurde durch einen Sichtbetonriegel korrigiert. Ein schwarzer Betonrahmen bildet eine ruhige Hülle und sorgt für Struktur, Geborgenheit und Sicherheit. Die Glasfassade akzentuiert dagegen Offenheit und Transparenz. Entstanden ist ein Büroriegel mit 70 Meter Länge und 10 Meter Breite, der die dahinter liegenden Gebäudeteile mit seiner ruhigen Geometrie ordnet und formalen Halt bildet. Gleichzeitig übernimmt der neue Baukörper eine räumliche Vermittlung zwischen Industrie und der auf der gegenüberliegenden Straßenseite vorherrschenden Wohnbebauung.
Der Mensch
Im Fokus der Planung standen die Mitarbeiter, Geschäftspartner und Kunden. Moderne, großzügige Arbeitsbereiche sind ohne gewohnte Hierarchien entstanden. Alle Arbeitsplätze sind gleichermaßen mit Licht, Freiraum und Aussicht gestaltet. Dies entspricht einer neuen, demokratischen Version des Bauens. Die Mitarbeiter sollen sich wohl fühlen, Konzentration und Inspiration finden. Jeder darf sein wie er ist, seine Stärken finden und leben.
Enorme Emotionen rund um den Mythos Wein spielen eine entscheidende Rolle. So soll der verantwortungsvolle und professionelle Umgang mit dem Produkt ebenso berücksichtigt werden wie die vielschichtigen Facetten der Weinbauregionen und der Menschen im Weinbau. In der im Erdgeschoss untergebrachten VinoTeck finden deshalb viele Veranstaltungen rund um das Thema Wein, Kultur und Genuss statt. Feste und Weinproben bilden hier den Rahmen für Mitarbeiter und Gäste. Hier soll man sich willkommen fühlen.
Konstruktion, Technik, Gestalt
Neben den notwendigen, technischen Aspekten eines Arbeitsplatzes soll gleichermaßen Individualität und Emotionales eine wichtige Wohlfühl-Athmosphäre schaffen. Ein Bewusstsein für Mehrwert oder Wertigkeit soll die Mitarbeiter motivieren und ein "Wir-Gefühl" entstehen lassen. Konsequente Gestaltung soll an den Arbeitsbereichen ein Teamwork ermöglichen, aber auch Ausweichräume für konzentriertes Arbeiten und Besprechen bieten. Das Ensemble lebt von der skulpturalen Ordnung des Riegels... sie schafft Orientierung und bildet einen Auftakt für das Spiel von Material und Licht. Details, Anschlüsse und Materialwahl sind bewusst stark reduziert. Gleichzeitig regelt modernste, nachhaltige Technik die Informationsströme im Gebäude sowie Heizung, Lüftung und Kühlung im Hintergrund.
Die Architektur
Das Gebäude ist nicht endgültig - nicht fertig. Starke Kontraste bilden ein spannungsreiches Raumgefüge. Baustoffe wie roher, gezunderter Stahl, schwarz gefärbter Beton, Sichtbeton oder massives Eichenholz sollen in Verbindung mit edlen Materialien wie Corean, Edelstahl oder Glas einen spannenden Kontrast bilden und die ursprüngliche Verbindung zum Wein herstellen. Flexibilität und Offenheit in der Gebäudesprache soll die Mitarbeiter und Kunden zur Veränderung motivieren. In dem Gebäude entsteht gleichzeitig zu den Arbeitsbereichen Kunst - mehrere Künstler haben hier ihre Werke ausgestellt. Es wird nur "echte" Kunst genutzt... sie soll anregen, auffordern... Der Kunst wird hier wechselnd Raum gegeben - ein Prozess entsteht! Eine Architektur der Sinnlichkeit, der Haptik kann entstehen, wir suchen die Sinneswahrnehmung... und das formale Experimentieren. So entstehen Möglichkeiten und Lösungen.
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.