Immer dabei: der Architekturführer Baden-Württemberg als App.
Jetzt im App Store laden.

Schnellauswahl
  • Datenbanken
    • Architektenliste / Fachlisten
    • Architektenprofile Büroverzeichnis
    • Alle anerkannten Fortbildungen
    • IFBau Seminar-Suche
    • Beispielhaftes Bauen
    • Broschüren / Merkblätter
    • Tag der Architektur
    • Kleinanzeigen / Stellenmarkt
  • Informationen zu ...
    • Architektengesetz / Berufsrecht
    • Bürogründung/-betrieb
    • DSGVO für Architekten
    • Fachlisten
    • Fortbildungsnachweis
    • Rahmenvereinbarungen
    • Bauantrag / Formulare
    • Kontakt und Impressum
  • Informationen für ...
    • AiP / SiP
    • Bauherren / Immobilienbesitzer
    • die Presse
    • Veranstalter / Bildungsträger
  • Ansprechpartner
    • Landesgeschäftsstelle
    • Kammergruppen
Mitglieder-Login
Kennwort anfordern?
  • Baukultur
    • Architektur
      • Was machen Architekt*innen?
      • Bücher zur Architektur(geschichte) und Architekturführer
      Beispielhaftes Bauen
      • Datenbank: Prämierte Objekte
      • Ausschreibungen
      • Aktuelle Ergebnisse
      • Tipps zur Teilnahme
      • Die Auszeichnung
      App Architekturführer BW
      • Download im App Store
      • Download im Play Store
    • Innenarchitektur
      • Innenarchitektentag 2021
      • Innenarchitektur-Diskurs
      • Die Arbeit von Innenarchitekt*innen
      • Schritt für Schritt
      • Wohn(t)raum für jede und jeden
      • Innenarchitektur trifft Wirtschaftspsychologie
      27. Tag der Architektur 2022
      • Rückblick: Architektur gestaltet Zukunft
      • Archiv 2003-2021
      Baukultur in der Region
      • IBA'27 StadtRegion Stuttgart
      • Multihalle Mannheim
      • Trinationale Architekturtage 2020
    • Landschaftsarchitektur
      • Was machen Landschaftsarchitekt*innen?
      • Landschaftsarchitektur-Quartett
      • Landschaftsarchitektentage
      • Gartenschauen
      • Publikationen zur Landschaftsarchitektur
      Architekturpreise
      • Ausschreibungen
      • Meldungen
      • Baukultur Kraichgau
      • Baukultur Schwäbische Alb
      • Baukultur Schwarzwald
      • Flächenrecyclingpreis
    • Stadtplanung
      • Neu aufgelegt:_Merkblatt 51
      • Der Boden als Schlüssel
      • Für alle Belange der Stadt
      • Die Arbeit von Stadtplaner*innen
      • Stadtplanertage und städtebauliche Dialoge
      • Publikationen zur Stadtplanung
      Architektur macht Schule
      • OSCAR 2021/22
      • AKBW-Kooperationspartner für Schulen
      • Literatur, Lehrmaterialien, Bildungsplan
      • Netzwerkveranstaltungen
      • Zusammenarbeit mit Kultusministerium
      • Lehrerfortbildungen
      • Berufsbild, Schülerpraktikum
      • Vermittlungsprojekte, Dokumentationen
      • Initiativen auf Landes- und Bundesebene
  • Berufspolitik
    • Wohnungsbau
      • Informationen zur Neuausrichtung der BEG-Neubauförderung
      • Einfamilienhaus – Ja oder Nein?
      • KONZEPT-Magazin
      • Strategische Wohnungsbaupolitik BaWü
      • Barrierearmes Bauen trotz Wohnraummangels
      Berufspolitische Veranstaltungen
      • Sommerlicher Talk 2021
      • ARCHIKON 2021 im Rückblick
    • Klima, Energie, Nachhaltigkeit
      • Online-Symposium Nachhaltig Bauen mit PV: Lob für die Pflicht
      • Bildungs-Offensive Holzbau
      • Klimaformel 1-1-100-100
      • Bauwerksintegrierte Photovoltaik
      • Phase Nachhaltigkeit
      Mitgliederumfragen
      • Mitgliederumfrage zu Photovoltaik
      • Berufspolitische Befragung 2021
      • 4. Corona-Befragung | April 2021
    • Stellungnahmen
      • LBO-Novelle
      • Energiewende mit Architekten
      • Stellungnahmen von AKBW und BAK
      Chancengleichheit
      • Der Gleichstellungsplan der AKBW
    • Die AKBW aktiv in Europa
      • Neues Europäisches Bauhaus
      • Europapolitisches Engagement der AKBW
      • Architects' Council of Europe (ACE)
  • Fortbildung
    • Fortbildungs-Kalender
      • Alle anerkannten Fortbildungen
      • IFBau Seminar-Suche
      ARCHIKON 2023
      • Partner werden
    • Institut Fortbildung Bau
      • IFBau Seminar-Suche
      • Sonderveranstaltungen
      • Seminare
      • Online-Seminare
      • Lehrgänge Sachverständigenwesen
      • Lehrgänge Baumanagement | Energieeffizienz
      • AiP / SiP
      • ESF-Fachkursförderung | Förderprogramme
      • Wir über uns (IFBau)
    • Informationen für Bildungsträger
      • Registrierung
      • Login für Bildungsträger
    • Informationen für Mitglieder
      • Fortbildungspflicht
  • Recht
    • Aktuelle Informationen
      • Rechtsgebiete
        • Baurecht
        • Berufsrecht
        • Büro
        • HOAI
        • Vertragsrecht
        • Vergabe und Wettbewerb
      • Rechts-Merkblätter
        • Unterstützung
          • Beratung
          • Schlichtung
          • Sachverständigentätigkeit
      • Service
        • Für Kammermitglieder
          • Büroberatung
          • Digitalisierungsprämie Plus
          • Fachlisten-Eintrag
          • Eintrag im Büroverzeichnis Architektenprofile
          • Versorgungswerk
          • Honorareinzugsstelle Hoefa
          • Kollegenhilfe
          • Rahmenvereinbarungen
          • DAB – Deutsches Architektenblatt
          • BKI – Baukosteninformationszentrum
          Für Studierende
          • Studium im Netz
          • AiP / SiP
          • Auslandspraktika werden gefördert
          • Auslandseinsätze
          Für Hochschulen und Universitäten
          • Für Planerinnen und Planer
            • Bauvorschriften und Vordrucke
            • BIM
            • Bauplanung, Technik und Baubetrieb
            • Bauen im Bestand
            • Energieeffizientes Bauen
            • Barrierefreies Bauen
            • Nachhaltiges Bauen
            • Auslandsmärkte
            Für Städte und Kommunen
            • Gestaltungsbeirat
            • Vergabe und Wettbewerb
            Denkmalpflege im Dialog
            • Für Bauherrinnen und Bauherren
              • Geeignete Planer und Berater finden
              • Industrie- und Gewerbebau
              • Bauvorhaben planen
              • Meine Immobilie
              • Nachhaltigkeit und Barrierefreiheit
              • Energieeffizienz
              • Landschaftsarchitektur und Stadtplanung
              Adressen und Links
              • Architektenkammern
              • Architektenverbände Land und Bund
              • Weitere Institutionen
              • Architekturzeitschriften
              • Architekturmuseen und -galerien
              • Datenbanken und Online-Magazine
            • Für Medienvertreterinnen und Medienvertreter
              • Strategiedialog-Geschäftsstelle: Freude und Demut vor der Aufgabe
              • Klimaschutz interruptus
              • Ein Visionär gebauter Demokratie
              • Priorität Bestandsbau und Bodenwende
              • Bundesweit erster Abschlussjahrgang mit BIM-Qualifizierung
              • Preisgerichtstag und Auslober des Jahres
              • Pressemitteilungen – Archiv
              Kleinanzeigen
              • Kleinanzeigen / Stellenmarkt
              • Anzeige aufgeben
              • Nutzungsbedingungen
          • Veranstaltungen
            • Fortbildungs-Kalender
              • Alle anerkannten Fortbildungen
              • IFBau Seminar-Suche
              • Login für Bildungsträger
            • Ihre Veranstaltung im
              FORUM Haus der Architekten
              • Messen / Kooperationen
                • Energieeffizienz trifft auf Kulturdenkmal
                • Nachberichte
            • Wir über uns
              • Landesgeschäftsstelle
                • Berufspolitik und Kommunikation
                • Geschäftsbereich Verwaltung und Finanzen
                • Geschäftsbereich Recht und Wettbewerb
                • Geschäftsbereich Architektur und Baukultur
                • Geschäftsbereich Institut Fortbildung Bau
                • Alle Mitarbeiter der Geschäftsstellen
                Kammerbezirk Freiburg
                • Bezirksvorstand und Geschäftsstelle
                • Baukultur Schwarzwald
                • Breisgau-Hochschwarzwald/Emmendingen
                • Freiburg
                • Lörrach
                • Konstanz
                • Ortenaukreis
                • Rottweil-Tuttlingen
                • Schwarzwald-Baar-Kreis
                • Waldshut
              • Gewählte Gremien
                • Landesvorstand
                • Landesvertreterversammlung
                • LVV: Rückblicke
                • Kammerwahlen 2022
                Kammerbezirk Stuttgart
                • Bezirksvorstand und Beisitzer
                • Böblingen
                • Esslingen I
                • Esslingen II
                • Göppingen
                • Heidenheim
                • Heilbronn
                • Hohenlohe
                • Ludwigsburg
                • Main-Tauber-Kreis
                • Ostalbkreis
                • Rems-Murr-Kreis
                • Schwäbisch Hall
                • Stuttgart – Die FÜNF Kammergruppen
              • Weitere Gremien
                • Ausschüsse
                • Strategiegruppen
                • Netzwerke
                • Ehrenamtliche Referenten
                Kammerbezirk Tübingen
                • Bezirksvorstand und Geschäftsstelle
                • Biberach
                • Bodenseekreis
                • Ravensburg
                • Reutlingen
                • Ulm/Alb-Donau-Kreis
                • Sigmaringen
                • Tübingen
                • Zollernalbkreis
              • FORUM Haus der Architektinnen und Architekten
                • Hygienekonzept
                • Das Haus der Architektinnen und Architekten als Tatort
                • Die Säle
                • Das Casino
                • Der Garten
                • Bankettkarte, Preisliste und Vertragsbedingungen
                Kammerbezirk Karlsruhe
                • Bezirksvorstand und Geschäftsstelle
                • Architekturschaufenster
                • "Es wird heiß! Wir bauen cool!"
                • Einladung zum Vortrag am 31.05.2022
                • Baukultur Kraichgau
                • Rund um den Kammerbezirk 2022
                • Fortbildungsveranstaltung live und in Farbe
                • Baden-Baden/Rastatt
                • Heidelberg
                • Karlsruhe-Landkreis
                • Karlsruhe-Stadtkreis
                • Mannheim
                • Neckar-Odenwald-Kreis
                • Nordschwarzwald
                • Pforzheim/Enzkreis
                • Rhein-Neckar-Kreis
            • Mitgliedschaft
              • Eintragung: Mitglied werden
                • Änderung, Umtragung, Löschung: Mitgliedschaft ändern
                  • Berufseinstieg: AiP/SiP
                    • Antrag auf Mitgliedschaft (AiP/SiP)
                    • Hinweise zur Fort- und Weiterbildungspflicht für AiP/SiP vor, während und nach der Pandemie
                    • Guidelines AiP/SiP (englisch)
                    • Was bringt die Mitgliedschaft?
                  • Meine Mitgliedschaft
                    • Mitglieder-Login
                    • Kennwort anfordern
                    • Erläuterungen zur Mitgliedsdatenpflege
                    • Mein Architektenprofil im Büroverzeichnis
                    • Mein Kammer-Beitrag

                Aus der Taufe gehoben: ARCHIKON

                • Berufspolitik
                •  
                • Berufspolitische Veranstaltungen
                •  
                • ARCHIKON 2018
                •  
                • ARCHIKON 2016
                •  
                • Aus der Taufe gehoben: ARCHIKON
                •  

                Mit dem Ziel, einen einzigartigen Branchentreff zu schaffen, hat die Architektenkammer am 6. April auf dem Messegelände Stuttgart zum ersten Landeskongress für Architektur und Stadtentwicklung in Baden-Württemberg eingeladen.

                „Mutig“ fand Moderator Dr. Tillman Prinz das neue Großformat ARCHIKON, das künftig alle zwei Jahre stattfinden soll. Als Vertreter der Bundesarchitektenkammer hob er gleichzeitig hervor, wie wichtig es sei, dass die Architektenschaft Zeichen setzt. Dass tatsächlich die erhofften 1.000 Vertreterinnen und Vertreter der Politik, Kommunen, Wohnungswirtschaft und des Berufsstands zum Kongress gekommen sind, bestätigte die Veranstalter in ihrem Konzept. Und, um es vorweg zu nehmen, auch die Rückmeldungen während und am Ende des Tages waren sehr positiv, mitunter sogar enthusiastisch. 

                Die aktuelle Wohnungsnot prägte das Kongressprogramm. „80.000 neue Wohnungen benötigen wir jährlich in Baden- Württemberg“, erklärte Kammerpräsident Markus Müller und verwies dabei auf die Ergebnisse wichtiger Forschungsinstitute. Dem stünde eine Fertigstellungszahl von 35.000 im Jahr 2014 gegenüber. 2016 werden es voraussichtlich 40.000 sein. Der Präsident sieht seinen Berufsstand aufgerufen, (auch mit solch einem Kongress) auf den Marktplatz der gesellschaftlichen Debatten zu treten, gegenseitiges Verständnis zu befördern und sich in die Programmatik der Politik einzubringen. Vor dem Hintergrund der laufenden Koalitionsgespräche war der Zeitpunkt gut gewählt.

                Steuerungssystem für die Stadtplanung

                Etwa 80 Prozent der Flugzeugabstürze gingen auf menschliches Versagen zurück, erklärte Patrick Gmür im Eröffnungsvortrag, den der Direktor des Amts für Städtebau Zürich unter dem Titel „Fly-by-Wire“ hielt. Zwischen der elektronischen Flugzeugsteuerung und dem Zusammenspiel der Kräfte in der Stadtplanung sieht er viele Parallelen, wobei das Scheitern der letzteren zu 100 Prozent auf menschliches Versagen zurückzuführen sei. Hier wie dort empfiehlt sich deshalb ein Sicherungssystem. Beim Flugzeug funktioniert das so: „Jeder Befehl, den der Pilot abgibt, wird durch den Bordcomputer geprüft und, falls er schlüssig ist, an das Steuerungssystem weitergegeben.“

                Was heißt das auf die Stadtplanung übersetzt? Auch wenn es hier nicht unmittelbar um Tod und Verderben geht, so steht doch immerhin die lebenswerte Stadt auf dem Spiel. Zu ihr führen laut Gmür „verschlungene Pfade“, d.h. „demokratische Prozesse“. Nach einer Klärung der mengenmäßigen Vorgaben (dem „Kerosin“), wie die Anzahl der benötigten neuen Wohnungen, müsste die klare Benennung der städtebaulichen Destination kommen: „Wachsen, aber richtig“ ist für den Züricher das Losungswort. Erklärtes Ziel der Regierung sei die quantitative, aber auch die qualitative Verdichtung nach innen: Das Neue muss mindestens die Qualität des Bestehenden aufweisen. Für Gmür zählen dazu immer die Stärkung der Nachbarschaft oder eines ganzen Quartiers.

                Zürich ist für ihn nur ein typisches Beispiel, viele Prinzipien ließen sich auf andere Orte übertragen: das Erbgut, das jede Stadt hat, die Topographie, die historisch gewachsene Siedlungsstruktur etc. Große neue Bauvorhaben müssten sich auf die DNA beziehen und daran andocken. „Städtebau und Architektur sind keine solistischen sondern vielmehr korrektive Disziplinen. […] Deshalb haben es internationale Stararchitekten in einer Demokratie auch so schwer zu bauen“, hielt Gmür fest. Damit kein „Architekten- Ufo“ lande, würden im Sinn von Fly-by-Wire verschiedene Kräfte zusammenspielen, darunter das Baugesetz und die kommunalen Richtpläne, das Baukollegium sowie die Maßgabe, jedes größere Bauvorhaben in einem Architektenwettbewerb entscheiden zu lassen.

                Eine wichtige Komponente sieht der Städtebaudirektor dabei auch immer in der planerischen Konkretisierung. In beeindruckender Geschwindigkeit spulte er die Kosten einer Verdichtung ab: Bei 15.000 zusätzlichen Einwohnern und einem durchschnittlichen Flächenbedarf von 40 Quadratmetern pro Kopf belaufe sich der Neubedarf auf 600.000 Quadratmeter. 8 Prozent der Bevölkerung seien schulpflichtig, also komme man auf 1.200 neue Schüler. Die Kosten für eine Schule belaufe sich auf rund 50 Millionen Euro… Gmür empfahl, nach sehr einfachen Plänen zu arbeiten.

                Die mit fünf Jahren vergleichsweise kurze Dauer von gewählten politischen Ämtern steht in gewissem Widerspruch zu den mindestens 20 Jahren, die für eine langfristige Strategie in der Stadtplanung anzusetzen ist. An einem Beispiel zeigte Gmür, wie sich das eine mit dem anderen vereinbaren lässt: Anhand von Leitfragen hat sich die Züricher Stadtregierung mit der „Strategie 2035“ auf ganz unterschiedliche Ziele, darunter soziale Verträglichkeit oder ausreichende Grünflächen geeinigt, bei denen letztlich für jede der fünf (Regierungs-) Parteien etwas dabei war. Dadurch ist gewährleistet, dass auch nach personellem Wechsel in der Politik die einmal beschlossenen Pläne ihre Gültigkeit bewahren. Als einen klaren Vorteil für die Beziehung von Politik und Stadtplanung beschrieb Gmür die gute Vermittelbarkeit der letzteren: Anders als die meisten politischen Themen, die sich aufgrund ihrer großen Komplexität schlecht der breiten Bevölkerung verständlich machen ließen, gebe es im Bereich der Stadtplanung zahlreiche Anknüpfungspunkte, weil die Menschen durch räumliche und soziale Änderungen konkret betroffen sind. 

                „Wir Schweizer sind ein munteres Stimmvolk“, hielt Gmür fest. Entsprechend haben all diejenigen Projekte, die auf einem Volksentscheid basieren, beste Chancen zur Umsetzung: selbst solche Forderungen, dass im Jahr 2050 der Pro-Kopf-Verbrauch bei 2000 Watt zu liegen hat oder der Individualverkehr um ein Viertel zu reduzieren ist. Architektonische oder stadtplanerische Argumente ziehen laut dem Städtebaudirektor hingegen wenig. Wer wirklich etwas steuern und gestalten wolle, müsse sich deshalb zunächst mit der Maschinerie vertraut machen, resümierte Gmür im Sinne seiner Metapher vom Fly-by-Wire.

                Andere Orte, andere Strategien?

                (v.l.) Prof. Mark Michaeli, Prof. Ulrike Böhm, Tillmann Prinz (Moderation), Patrick Gmür, Herwig Spiegl, Markus Müller

                In Ergänzung zur Züricher Perspektive (Patrick Gmür) gab die anschließende Podiumsdiskussion „Zukunftsfähige Stadtentwicklung – Wachstum, Wohnen, Identität?“ Einblick in diejenigen von Berlin (Prof. Ulrike Böhm), Wien (Herwig Spiegl) und München (Prof. Mark Michaeli); auch Baden-Württemberg war selbstverständlich vertreten (Markus Müller).

                Ulrike Böhm wies auf den Widerspruch hin, der in der Forderung nach Nachverdichtung enthalten ist: Mit ihr gingen einerseits Freiräume verloren, andererseits steige der Nutzungsdruck auf die verbleibenden Flächen. Zu den Zielen der Aufwertung gehörten der kulturelle und der soziale Ausgleich, Gegengewichte zum Klimawandel oder auch die Gesundheitsförderung. „Wir müssen integrierte Stadtentwicklung betreiben“, stellte die Landschaftsarchitektin klar. Sonst liefe man Gefahr, dass Handlungsoptionen nur punktuell griffen, zumal Städte und Gemeinden oft keinen umfassenden Überblick über die Ausstattung ihrer Freiflächen hätten. Diese seien jedoch ein zentrales Element der Stadtentwicklung; entsprechend müsste hier den Landschaftsarchitekten und Verkehrsplanern auch eine bedeutendere Rolle zugewiesen werden. Es gelte, deren Zusammenarbeit mit Architekten und Stadtplanern zu intensivieren und Pläne aufzustellen, die alle miteinbeziehen.

                Das große Thema von Mark Michaeli ist der suburbane Raum. Der TU-Professor für sustainable urbanism verwies darauf, dass die Systeme der Stadt weit über deren Grenzen hinaus reichten, der Entwicklungsdruck aufgrund der Innenverdichtung laste auch auf den Randgebieten: Dazu erläuterte er: „Gerade im suburbanen Raum, der so grün aussieht, haben wir das größte Freiflächendefizit.“ Private Gärten gebe es zwar jede Menge, doch fehle für den verdichteten Geschosswohnungsbau der notwendige öffentliche Raum. 

                Michaeli plädierte für ein positives Bild von der Zukunft und eine größere Experimentierfreudigkeit, zumal man für den bevorstehenden Prozess auf keine Erfahrungswerte zurückgreifen könne. Der Münchner, der auch als Vermittler interdisziplinärer Belange von Städtebau und räumlicher Entwicklung in Studiengängen jenseits der Architektur tätig ist, forderte, mehr über die Dinge zu reden. In puncto Maßnahmen-Erklären befänden sich Bayerns politisch Verantwortliche am absoluten Tiefpunkt.

                Alternative Wege einzuschlagen ist auch das Markenzeichen von Herwig Spiegl. Konkret plädierte er dafür, Entwickler und Architekten künftig Wettbewerbe gemeinsam bestreiten zu lassen. So könnten von Beginn an die richtigen Konzepte entstehen. Denn obschon die verschiedenen Player einander sehr wohl verstünden, würde traditionell ein gewisses Missverstehen kultiviert. „Zwangsehen“ wären hilfreich.

                Um Wiens Vorreiterrolle in Sachen Wohnungsbau zu erklären, verwies Spiegl auf die besondere Rolle der Stadt: Diese sei die Besitzerin der meisten Grundstücke, die sie nur nach Durchführung von Wettbewerben vergebe. Die Beiträge müssten wiederum alle Erfordernisse des Teams abbilden. Jeder Beteiligte wisse, dass er Teil einer langen Kette ist. Jeder habe die Möglichkeit seinen Standpunkt zu erläutern und zu erklären, auch der Bauträger. Dass Auslobungsunterlagen Spielräume offen lassen, findet Spiegl ebenfalls ein Muss.

                „Wie formalisiert sollte man sein?“ – über diese Frage zu diskutieren, hält auch Markus Müller für dringend angesagt. Darüber gelte es zu sprechen, aber auch ansonsten gebe es in Sachen Architekturwettbewerb „eine ganze Reihe von Themen, bei denen wir Ideologien abbauen müssen.“ Jene seien eigentlich „betriebswirtschaftlicher Unfug“; gleichwohl böten sie die Chance, in die Zukunft zu investieren. Lohnenswert ist es für den Kammerpräsidenten, Wege zu schaffen, um Bürgerbeteiligung in kompetitive Verfahren zu integrieren. Ziel muss sein, Planungsprozesse über Öffentlichkeit und Dialog verständlich zu machen.

                Der Architekt und Stadtplaner lenkte den Blick auf die fruchtbaren Momente, die aus der Wohnungsnot erwachsen: „Wir fangen an, über Dinge zu reden, für die wir früher als Sozialromantiker abgetan worden wären.“ Der Nachbarschaftsgedanke sowie die Nutzungs- und Sozialmischung seien wieder sagbare Kriterien. Auch freute sich Müller, dass die Politik die Stadtplanung wiederentdecke. Statt der Kämmerer spielten nun die Baubürgermeister eine zunehmend wichtige Rolle.

                Qualitative Vorgaben müssen von der Politik getragen werden, ist auch Patrick Gmür überzeugt. Mit dem Baukollegium habe man in Zürich eine Kommission, die von der Stadtregierung gewählt sei und deren Empfehlungen sie sich deshalb auch zu 99 Prozent anschließe. In dem Gremium fänden Präsentationen von Architekten und Landschaftsarchitekten auf höchstem Niveau statt, kein Projekt würde mehr als zwei Mal verhandelt. Im Vergleich zu dieser seit 1896 bestehenden altehrwürdigen Institution verwies Böhm auf die ganz andere Tradition der Gestaltungsbeiräte in Deutschland. Ob deren Vorschläge und Empfehlungen befolgt würden, sei jeweils alles andere als sicher. Sie selbst ist nicht nur Mitglied eines Gestaltungsbeirats, sondern auch Sprecherin des BDLA. In dieser Funktion nimmt sie vielfach die Gelegenheit wahr, Parlamentarier für Themen des Freiraums zu sensibilisieren: dass seine Pflege einen essentiellen Teil der Zukunfts- und Daseinsvorsorge ausmacht und dass Empfehlungen wie im jüngst erschienen Grünbuch des BMUB (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit) konsequent an Städte und Gemeinden weitergegeben gehören.

                Zu einer drängenden Aufgabe für die Zukunft zählte Markus Müller, überhaupt erst einmal die Aufgaben klar und ohne Verschleierung zu benennen. Einen großen Vorteil in der aktuellen Parteien-Konstellation erkennt er darin, dass sich nun auch wirklich große Probleme angehen lassen – Stichwort Demographie oder Mobilitätsverhalten. Die Politik müsse lernen, relevante Themen in der Öffentlichkeit zu diskutieren.

                Hier finden Sie Berichte über die zweite Podiumsdebatte Wohnungsbaupolitik und das Abschlussplenum von ARCHIKON, erster Landeskongress für Architektur und Stadtentwicklung in Baden-Württemberg am 6.4.2016.

                Fotos: Felix Kästle

                Claudia Knodel / 26.04.2016

                Ihre Ansprechpartner

                Markus Müller (Präsident)

                Markus Müller

                Präsident

                Tel: 0711 / 2196-111

                Fax: 0711 / 2196-149

                markus.mueller@akbw.de
                Hans Dieterle (Hauptgeschäftsführer)

                Hans Dieterle

                Hauptgeschäftsführer

                Tel: 0711 / 2196-110

                hans.dieterle@akbw.de
                1

                Ausreichender und bezahlbarer Wohnraum

                Ein siebenköpfiges Podium diskutierte beim ARCHIKON angeregt die aktuelle Problematik der Beschaffung von bezahlbarem Wohnraum. Welche Standards, Strategien und Prozesse versprechen Erfolg?

                mehr
                1

                Fazit, Ausblick und eine kleine Reise

                Im Abschlussplenum von ARCHIKON zogen Präsident Markus Müller und Hauptgeschäftsführer Hans Dieterle eine erste Bilanz über den Landeskongress, aber auch über die neue Gremienstruktur der Architektenkammer. 

                mehr

                Download Vorträge ARCHIKON

                Hier können Sie die Vorträge herunterladen

                Impuls Lebensräume 
                Perspektiven
                Debatte Wohnungsbaupolitik
                Positionen
                Impuls Quergedacht

                1

                ARCHIKON - Kongressthema zukunftsfähiger Wohnbau

                Wir stehen aktuell vor der entscheidenden gesellschaftlichen Aufgabe, den zukunftsfähigen Wohnungsbau zu gestalten. Die Kongressredner Herwig Spiegl und Michael Sachs haben bereits vorab Ihre Gedanken zu diesem Thema in einem DAB-Interview mit uns geteilt.

                mehr
                1

                ARCHIKON - Kongressthema Vergaberecht und PartGmbB

                Die Berufspraxis des Planers wird geprägt von rechtlichen, organisatorischen oder strukturellen Herausforderungen. Die beiden Kongressredner Dr. Volkmar Wagner und Dr. Peter Hoffmann standen zu den Themen „Vergaberecht 2016“ und „Bürofirmierungen“ in einem DAB-Interview Rede und Antwort.

                mehr

                Beispielhaftes Bauen

                7840_1.jpg
                Sanierung Turnhalle Eichendorffschule
                7858_1.jpg
                Kirchplatz Heidenhofen
                7795_1.jpg
                Umbau und Erweiterung Bürogebäude Fritschle
                7812_1.jpg
                Ausbau von Kanzleiräumen
                7995_1.jpg
                Erweiterungsneubau Tierarztpraxis

                IFBau-Seminare

                03.06.2022 | Stuttgart Workshop Architekturfotografie 08.06.2022 | Stuttgart Farbe und Licht in der Architektur 09.06.2022 | Stuttgart High Tech Textilien und textile Akustiklösungen 10.06.2022 | Stuttgart Mut zum Stift - Zeichenworkshop 13.06.2022 | Stuttgart Holzbaulösungen für die Gebäudemodernisierung
                1

                Vorträge vom Landeskongress zum Download

                Im Nachgang zur gelungenen Premiere von ARCHIKON stellen wir Ihnen die Vorträge des Kongresses zum Download zur Verfügung. Damit lassen wir ein hochkarätig besetztes Programm mit relevanten Themen nochmals Revue passieren.

                mehr

                Ansprechpartner/-innen

                • Landesgeschäftsstelle
                • Institut Fortbildung Bau
                • Haus der Architekten

                Baukultur

                • App: Architekturführer
                • Architektur macht Schule
                • Architekturpreise
                • Beispielhaftes Bauen
                • Innenarchitektur
                • Landschaftsarchitektur
                • Stadtplanung
                • Tag der Architektur

                Planung

                • Barrierefreies Bauen
                • Bauen im Bestand
                • Energieeffizientes Bauen
                • Nachhaltiges Bauen
                • Sachverständigenwesen

                Berufspolitik

                • HOAI-Diskussion
                • Stellungnahmen
                • Wohnungsbau

                Fortbildung

                • Alle anerkannten Fortbildungen
                • Fortbildungspflicht
                • Informationen für Bildungsträger
                • Informationen für Mitglieder

                Institut Fortbildung Bau

                • Online-Seminare
                • ESF Fachkursförderung
                • IFBau für AiP und SiP
                • IFBau Seminar-Suche
                • Teilnahmebedingungen
                • Veranstaltungsorte
                • Zusatzqualifizierungen, Lehrgänge

                Newsletter

                • Newsletter anmelden

                Kammerorgane

                • Kammerwahlen 2018
                • Gremien
                • Kammergruppen

                Recht

                • Architektengesetz und Kammerordnungen
                • Berufsrecht
                • Gesellschaftsrecht
                • Datenschutz / DSGVO für Architekten
                • Planungs- und Baurecht
                • Privates Baurecht, VOB/B
                • Vergabe und Wettbewerb

                Service

                • Bauantrag: Formulare, Vorschriften
                • Büroberatung
                • Fachlisten: Aufnahme in ...
                • Fachlisten: Abruf von ...
                • Für AiP und SiP
                • Für Bauherrinnen und Bauherren
                • Für Mitglieder
                • Für Planer und Planerinnen
                • Für die Presse
                • Rahmenvereinbarungen
                • Weltweit: Auslandsmärkte

                Datenbanken

                • Architektenliste / Fachlisten
                • Beispielhaftes Bauen
                • Büroverzeichnis Architektenprofile
                • Broschüren und Merkblätter
                • Kleinanzeigen

                Architektenkammer Baden-Württemberg

                Danneckerstraße 54 70182 Stuttgart Telefon: 0711-2196-0 Telefax: 0711-2196-101 E-Mail: info@akbw.de
                • Kontakt
                • Anfahrt
                • Impressum
                • Datenschutz