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Die ersten Preisträgerinnen des ARCHITEKTINNENPREIS akbw stehen fest. Deutschlandweit erstmalig würdigt die Architektenkammer Baden-Württemberg mit der Auszeichnung Frauen in Architektur und Stadtplanung aus den Reihen ihrer weiblichen Mitglieder. Die Preisverleihung fand am Donnerstag, 26. Oktober, vor rund 200 Interessierten online und in Präsenz im Haus der Architektinnen und Architekten statt.
Jurybegründung: Christine Kraayvanger hat viele Projekte angestoßen, über Legislaturperioden hinaus begleitet und unterstützt. Sie beweist damit eine zukunftsweisende Haltung als Politikerin, die langfristige städtebauliche Entwicklungen über Jahrzehnte hinweg ermöglicht. Die vorhandene gebaute Umgebung wertzuschätzen, aber auch mit den Erfordernissen für die Zukunft weiterzuentwickeln, sind für sie nicht nur Lippenbekenntnisse, sondern gelebte Praxis. Ihre Überzeugung, dass es für ein Gelingen von kommunaler Gestaltung den direkten Kontakt mit den Menschen in all ihrer Unterschiedlichkeit benötigt, spiegelt sich in einer hohen Akzeptanz der Projekte seitens der Bevölkerung. Dieser Preis würdigt ihren Mut, ihr Durchhaltevermögen sowie ihre Wertschätzung eines gemeinsamen Entwickelns anhand definierter Leitlinien – kurzum: ihre Haltung als Baubürgermeisterin.
Jurybegründung: Umnutzung der Leerstände in Ortskernen, zukunftsorientierte Wohnmodelle und Wohnraumbedarf junger Menschen im ländlichen Raum – aus dieser Schnittmenge leitet Cornelia Haas ein überzeugendes Konzept ab, das deutschlandweit 60.000 neue Wohnungen erzeugen kann. Sie kreiert einen Werkzeugkasten für die Lokalisierung und Entwicklung von Leerständen, der in die Entwicklung konkreter Objekte mündet und zugleich ein gemeindeübergreifendes Netzwerk aufbaut. Ihre Initiative ermöglicht jungen Menschen, im ländlichen Raum wohnhaft zu bleiben, ohne Flächenressourcen in Anspruch nehmen zu müssen. Die Kommunen profitieren von der Belebung ihrer Ortsmitten und geben jungen Menschen eine lokale Lebens- und Wohnperspektive. Diese zukunftsweisende Idee ist in ersten wiederbelebten Gebäuden bereits gelebte Realität und könnte weit über Baden-Württemberg hinaus Beispiel geben.
Jurybegründung: Ulrike Fischer stellt die richtigen Fragen: Was prägt den Kontext in seiner Struktur, in seiner Identität, in seiner Atmosphäre? Und das Ergebnis ist überzeugend. Das kleine Haus setzt einen sensiblen Abschluss einer historischen Häuserzeile. Es fügt sich mit einer starken Entwurfshaltung und einer konsequenten Umsetzung in allen Maßstäben eigenständig in die Umgebung ein. Erst auf den zweiten Blick erkennt man, dass es ein Neubau ist. Wünschenswert gewesen wäre eine Auseinandersetzung mit den Themen graue Energie und Ressourcenminimierung. Dennoch ist das Haus etwas Besonderes: Die Details vom Dachabschluss, zu den Fensterfaschen, zur Innentreppe sind bewusst gesetzt, was auch durch die handwerklich sorgsame Ausführung der gewählten Oberflächen in ihrem Wechselspiel aus glatt und rau betont wird. So macht Nachverdichtung Schule!
für die Platzgestaltung einer Grünanlage über einer lichtoffenen Tiefgarage in Nagold
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