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Das Land Baden-Württemberg hat die Fördervolumina und Instrumente für den sozialen Wohnungsbau erhöht. Bei der Förderung des sozialen Mietwohnungsbaus wird der Festbetrag berücksichtigungsfähiger Baukosten pro Quadratmeter von 3.500 auf 4.000 Euro angehoben. Zudem sieht die für 2022 neu aufgelegte Landeswohnraumförderung vor, dass Eigentümer, die bestehende Mietwohnungen sozial binden wollen, stärker unterstützt werden. "Wir begrüßen, dass die Landesregierung die Förderung für sozialen Mietwohnungsbau erhöht und damit auf die enorm gestiegenen Baukosten reagiert. Die Sozialbindung auf 40 Jahre zu erhöhen, wird helfen diese Wohnungen langfristig für Menschen mit geringem Einkommen zu sichern", meint Carmen Mundorff, Geschäftsführerin für Architektur und Baukultur der Architektenkammer Baden-Württemberg. Ein nächster Schritt sei, die noch mehr als 1.000 Wohnungen, die jährlich aus der Sozialbindung fallen, zu halten.
Um die Preislage für Wohnraum in Baden-Württemberg langsam zu entspannen, ist mehr sozial gebundener Wohnraum jedoch nur ein Schritt. Ein weitere wäre die Unternehmen im Land stärker zu Wohnmodellen für ihre Beschäftigten zu bewegen: „Um weiteren bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, sollte auch unbedingt die Förderlinie Mitarbeiterwohnen fortgesetzt, aber auch bekannter gemacht werden“, so Mundorff. Dieses Förderprogramm der L-Bank unterstützt die Unternehmen beim Bau, Erwerb oder Sanierung von Wohnraum für Beschäftigte.
Um Nachhaltigkeit zu gewährleisten, sollte das Schaffen von neuem und bezahlbarem Wohnraum flächenschonend sein. Hier schafft die Förderung „Patenschaft Innovativ Wohnen BW“ mit Fokus auf die Themenfelder Boden, Bauen und Bewusstsein. „Bewusstsein in der Bevölkerung muss aufgebaut werden“, erläutert Mundorff, „denn neben dem oftmals langen Genehmigungsprozess führen auch Bürgerinitiativen zu Verzögerungen, was steigende Baukosten zur Folge hat und die Beseitigung des Wohnraummangels behindert“. In der dritten Förderrunde von der „Patenschaft Innovativ Wohnen BW“ können bis zum 15. März 2022 Projektskizzen eingereicht werden, die innovative Vorhaben unter dem Motto „LÜCKEN:NUTZEN“ in bestehende Quartiere integrieren.
Vor dem Hintergrund eines schonenden Umgangs mit Flächen kommt dem Bestand eine besondere Bedeutung zu. Das Potenzial für neuen Wohnraum durch Umnutzungen ist groß. Hier sollte das Land eine eigene Förderlinie aufsetzen. Bauen im Bestand schont die Ressource Boden, das Klima und fördert die Kreativität, auch mit Blick auf neue Formen des Zusammenlebens. Dass dabei vor allem neue Wohngebäude auch den gestiegenen Klimaschutzanforderungen Rechnung tragen müssen, versteht sich von selbst. Einige Wohnungsbauunternehmen (z.B. die bereits beim Beispielhaften Bauen ausgezeichnete ulmer heimstätte) lassen ihre Neubauten bereits nach den NaWoh-Kriterien der Wohnungswirtschaft zertifizieren und sollten anderen als Vorbild dienen.
Tel: 0711 / 2196-140
carmen.mundorff@akbw.de