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Glück und Architektur. Von der Kunst daheimzu Hause zu sein, Alain de Botton,S. Fischer Verlag, Frankfurt a.M. 2008228 Seiten mit zahlreichen S-W-AbbildungenISBN 978-3-10-046321-0Bestellung grundsätzlich über den Buchhandel24,90 Euro
Einen komischen tautologischen Titel hat dieses Buch. Er kombiniert "daheim" und "zu Hause", zwei Begriffe für ein und dasselbe. Oder gibt es einen Unterschied? Mal nachdenken... Daheim bin ich im ursprünglichen Sinn in der Heimat, das muss schonmal kein Gebäude sein, vielmehr ein Land, eine Region, ein Ort, wo die Menschen leben, mit denen ich gut kann, die ich verstehe, die mich verstehen. "Daheim" kann dort sein, wo die Familie ist, oder der Freundeskreis, egal ob die sich im Vaterland aufhalten. Daheim kann aber auch dort sein, wo man die Muttersprache spricht. Doch Vaterland und Muttersprache finden manche Weltbürger heutzutage nicht mehr am selben Ort. Und "zu Hause" ist man in dem Haus oder auch in der Wohnung, in der man lebt, egal ob man sich dort heimelig fühlt.
Alain de Botton ist Schweizer, lebt in England (man mag sich gar nicht ausmalen, wie die seinen Namen aussprechen) und schreibt auf englisch in distinguiertem Ton, einen spöttischen britischen Humor nachahmend, was in der deutschen Übersetzung nicht durchweg flutscht. Es ist schon eine Kunst, das Wohlfühlen in und mit Architektur, ebenso wie das Finden oder Übersetzen von Buchtiteln. Denn sinnvoll wäre allenfalls: "Von der Kunst zu Hause daheim zu sein". Und dabei lautet der Originaltitel "The Architecture of Happiness", ohne weiteren Zusatz. Darin sinniert Botton teils amüsant, teils schwatzhaft tatsächlich über Schönheit in der Architektur und schländert mit sehr schönen Abbildungen längs und quer durch die Architekturgeschichte, auf der Suche, welche Emotionen schöne Häuser wecken und welchen Rückhalt Bewohner darin finden können. Für Menschen, die nur einen kleinen "Kaffeetisch" haben ist es als coffee-table book geeignet.
Marc Hirschfell