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Herausgegeben von den ArchitektInnen für K21, Peter Grohmann Verlag, Stuttgart 2013, 280 Seiten mit zahlreichen Farbabbildungen, DIN A5 broschiert
ISBN: 978-3-944137-56-8
24,80 Euro
Während der Proteste gegen Stuttgart 21 hatten sich diverse Berufsgruppen zu Arbeitsgemeinschaften gebildet. Sie wollten dem Vorwurf begegnen, die so titulierten „Wutbürger“ bestünden nur aus alten Leuten und den üblichen Querulanten, die gegen alles seien oder sich nur um ihr eigenes Häuschen in Halbhöhenlage sorgten, aber keinen Blick für die Belange der Allgemeinheit hätten. So formierten sich schon bald unter eigenen Transparenten die "Ingenieure 22", die "Juristen zu Stuttgart 21", die "Unternehmer gegen Stuttgart 21", die Geologen, Theologen usw. und eben auch die Architekten. Diese gaben sich den Namen "ArchitektInnen für K21", um genderkonform zu signalisieren, dass sie nicht gegen die Schnellbahntrasse nach München an sich opponieren, aber gegen den Halbtiefbahnhof mit 60 Kilometern Tunnel unter Stuttgart und dafür eine Alternative anbieten. K21 bezeichnet die Beibehaltung des denkmalgeschützten Kopfbahnhofs mit einer modernisierten Gleisführung auf bestehender Strecke durch das Neckartal und einem Tunnel bei Esslingen hoch auf die Filderebene, wo die parallel zur Autobahn A8 verlaufende Hochgeschwindigkeitsstrecke beginnt.
So stellt das Buch auch Konzepte für eine Erneuerung der Gleishalle des Bonatzbaus mit alternativen Entwürfen von Roland Ostertag und Tobias Wallisser vor sowie neue Nutzungen für die Substruktionen der Gleise entlang einer Parkallee im Schlossgarten. Dokumentiert werden die Aktionen der Gruppe von 2010 bis 2013: alle Tafeln einer Ausstellung, die im Schlossgarten im Freien hing, Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen im Rathaus, Großdemonstrationen unter eigenen Architekturmottos und die 16 "Plädoyers für den Südflügel" im Wortlaut. Dies waren öffentliche Vorlesungen, die Fachleute der Architektur, Denkmalpflege, Bau- und Kunstgeschichte, Eisenbahnwesen und andere Wissenschaftler einen Sommer lang jeweils vor den Montagsdemonstrationen vor dem zwischenzeitlich abgerissenen Südflügel des Hauptbahnhofs gehalten hatten. Neben Beiträgen von Franz Alt, Peter Conradi, Boris Palmer und vielen anderen behandeln eigene Kapitel die Auseinandersetzung in Briefwechseln mit den eigenen Standesvertretungen – der Architektenkammer Baden-Württemberg und dem BDA – sowie den verlorenen Urheberrechtsprozess des Bonatzenkels Peter Dübbers durch die Gerichtsinstanzen.
Bürgebeteiligungen sind jetzt in aller Munde – so ist dies eine eindrucksvolle Dokumentation für Bürger, was alles möglich ist und für Planer, womit man heute alles rechnen muss.