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Wie man Konzepte für die Bebauung eines frei werdenden Grundstücks entwickelt, Nutzungen und Architekturgestaltung verbindet und dabei den städtebaulichen Kontext berücksichtigt, das konnten Pädagoginnen und Pädagogen im Regierungspräsidium Stuttgart selbst ausprobieren: Für das Postareal in Stuttgart Untertürkheim machten sie Architektur unter der Anleitung von Studiendirektor Werner Knievel und Architektin und Stadtplanerin Dörte Meinerling
Das Postareal in Stuttgart-Untertürkheim, eine Fläche im Bahnhofsumfeld des Stuttgarter Stadtteils ist geprägt von zwei alten Gebäuden, der Post und der AOK. Mit Parkflächen und älteren Bauwerken füllt das Gelände die Lücke zwischen westlichen Ortsrand des alten Dorfkerns und der Bahnlinie. Die Fläche war Gegenstand eines stadtplanerischen Wettbewerbs und befand sich im Moment der Fortbildung in dem Zustand, den die Ausschreibungsteilnehmer als Ausgangspunkt vorfanden.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gingen mit den gleichen Voraussetzungen in die Erkundung des Areals. Unter Fragestellungen wie Atmosphäre, vorhandene Bauwerke, Straßen und Verkehrswege, Materialien und Formen der Bauten untersuchten sie in Arbeitsgruppen die Nutzungen rund um die Planungsfläche.
In einem Plenum im Schatten der Stadtkirche wurden die Beobachtungen vor Ort ausgetauscht und es entstanden erste Ideen für neue Nutzungen. Das Stärken des alten Gefüges durch neue Bauten sowie das Suchen nach neuen Bezügen wie den Weinbergen boten Ansätze für die eigenen Planungen.
Am Nachmittag entwickelten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf dem Lageplan der Fläche ihre Vorstellungen zur Neugestaltung des Postareals. Vom Hochhaus über Einzelbaukörper bis zu zeilenartig die Bahnlinie begleitenden Bauriegeln fanden sich verschiedenartige Lösungen und Nutzungen in den Überlegungen.
Allen war gemeinsam, Treffpunkte für die Bewohner und für Gäste von außerhalb zu schaffen, um die Attraktivität des Stadtteils zu steigern, der etwas in die Jahre gekommen scheint. Funktionen wie Markthalle, Konzertsaal oder Bürgertreff schienen hierfür geeignet. Der Parkverkehr wurde in den Untergrund verlegt. Mit einem Platz fand sich eine Antwort auf die Schrägstellung der Stadtkirche und es entstand eine räumliche Einheit aus Ortsrand und neuen Gebäuden. Manche Lösung erhielt einige der alten Gebäude zum Teil umgestaltet in der Planungsfläche.
Mit unterschiedlichem Material wie Stegplatten, Karton oder Ton wurden die eigenen Vorstellungen umgesetzt und vorgestellt. Während der Arbeit konnte man die Komplexität der Planungsaufgabe und den Prozess der Ideenfindung gut nacherleben.
Am Schluss der Veranstaltung wurden die Preisträger des Wettbewerbs vorgestellt, die anhand der gewonnenen Erfahrungen eine sachkundige und fundiert kritisch Würdigung erfuhren. Überraschend war, dass manche Überlegung der Teilnehmer sich im ersten Preis wiederfinden ließ.
Text: Werner KnievelFotos: Dörte Meinerling / Werner Knievel
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