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Wie sich anhand von fünf Würfeln Raumkompositionen erleben lassen, erprobten die Kunsterzieherinnen und Kunsterzieher im Regierungspräsidium Tübingen: In der Stadtbibliothek Riedlingen und dem Kloster Blaubeuren fanden Ende 2018 und Anfang 2019 unter Anleitung von Studiendirektorin Elisabeth Klass und Architekt Markus Lägeler zwei Fortbildungen statt.
In der Lehrerfortbildung "Architektur machen" sollen die Teilnehmer im ersten Teil eine Aufgabe bearbeiten, die in zwei Entwicklungsstufen aufgebaut ist. Dabei soll aus vorgegebenen Körpern eine Raumkomposition entwickelt werden. Darauf aufbauend soll in der Weiterbearbeitung die Veränderung des Raums erfahrbar gemacht werden, wenn sich die Körper selbst verändern. Im zweiten Teil sollen die Ergebnisse analysiert werden, ob architektonische Leitlinien zu finden bzw. ablesbar sind. Eine Bewertung mittels objektiver Fragestellung kann gemacht werden. Anschließend sollen die gewonnen Erkenntnisse in der Diskussion vertieft werden und ergründet werden, wie diese sich im Unterricht umsetzen lassen.
"Es muss begriffen werden, dass jede Architektur ihrer eigenen Zeit verbunden und verpflichtet ist, dass sie sich nur in lebendigen Aufgaben und mit den Mitteln ihrer Epoche manifestieren kann. In keinem Zeitalter ist das anders gewesen." Ludwig Mies van der Rohe, 1924 Architektur ist immer verwirklichter Auftrag oder Wunsch. Ihr liegt immer eine vom Zweck des Gebäudes bestimmte Vorstellung oder ein Wunsch zugrunde, insofern ist jedes Gebäude ein "Zweckbau".
Der Schutz des Menschen oder seines Hab und Guts – seines Besitzes – gegen äußere Einflüsse der Natur wie Kälte, Sturm und Regen, aber auch Sonne und Hitze oder gegen Gewalt einerseits, aber auch die Darstellung von Macht und rituellen Handlungen, sowie deren Ausführung sind die grundlegenden Bedürfnisse des Menschen, die ursächliche Architektur entstehen zu lassen und bis heute zu bestimmen. Die Funktionalität steht also im Vordergrund, sie kann ebenso Gebrauchsfunktion wie Symbolfunktion sein.
Das Herstellen von Architektur bzw. das Bauen ist durch verschiedene Faktoren bestimmt:
Architektur ist eine für die Gesellschaft repräsentative "Kunst" – ihre tatsächliche und symbolische Selbstdarstellung.
Masse und Auflösung
Die Grundlage der Aufgabe bilden fünf gleich große Würfel, mit deren Volumen bzw. Masse gearbeitet werden soll.
Teil 1: Komposition
Gestalten Sie eine Komposition mit den vorgegebenen fünf Teilen (= Masse) als "Baukörper". Untersuchen Sie dabei die Eigenschaften und die Besonderheiten Ihres räumlichen Gebildes. Dokumentieren Sie die Arbeitsergebnisse in Skizzen, Fotos und Kommentaren.
Teil 2: Komposition und Raum
Geben Sie Ihrer Komposition durch die Gestaltung des Umraumes eine neue Bedeutung. Verwenden Sie dabei zwei Flächen und bringen Sie diese Flächen durch deren Proportion und Position in Bezug zu Ihrer Komposition. Bestimmen und gestalten Sie somit die Bedeutung Ihrer Komposition und erläutern Sie diese in einem kurzen Text.
Teil 3: Gebäudekomplex - Leichtigkeit und Masse
In allen Epochen wurden mit dem Aneinanderfügen und Durchdringen von geometrischen Körpern Gebäude geschaffen. Die Auflösung der geschlossenen Körper, bis hin zur Gestaltung der Baukörper durch das Aneinanderfügen von Flächen, bestimmte die Architektur der Moderne. Gestalten Sie die Komposition "Gebäudekomplex - Leichtigkeit und Masse" mit den vorgegebenen fünf Würfeln als Baukörper.
Teil 3.1: Massenmodell
Es entsteht ein Modell aus Karton der angegebenen Massen als zusammengefügtes Massenmodell. Betrachten Sie den von Ihnen geschaffenen "Gebäudekomplex" allseitig. Belegen Sie jede der Oberflächen mit einem Wert, d. h. entscheiden Sie jeweils, ob es sich um eine offene oder eine geschlossene Fläche handelt. Bezeichnen Sie die Flächen gleicher Wertigkeit erkennbar. Das Fügen von Körpern im Raum, deren Proportion und das Zusammenspiel von offenen und geschlossenen Flächen - "Leichtigkeit und Masse" - bestimmen den Ausdruck Ihrer Komposition im Raum.
Teil 3.2: Körpermodell
Um einerseits die Leichtigkeit und andererseits die zusammenhängende Konstruktion sichtbar zu machen, soll die entstandene Komposition von Körpern im Raum entsprechend dargestellt werden: übersetzen Sie das Massenmodell zunächst in ein Körpermodell mit offenen und geschlossenen Flächen (der einzelnen Baukörper).
Teil 3.3: Flächenmodell
Die letztendliche Auflösung der Massen im Raum wird erzielt durch die Auflösung der Baukörper in räumliche Elemente durch Flächen. Übersetzen Sie das Körpermodell in ein Flächenmodell.
Teil 3.4: Dokumentation
3 Modelle, zu jedem Modell ein Plakat (A2) mit Skizzen und Fotos
Text und Fotos: Markus Lägeler
Überblick über die Initiative der Architektenkammer Baden-Württemberg