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Entwicklung eines neuen Wohnquartiers an der Jagst auf Basis des integrierten Gemeindeentwicklungskonzepts der Gemeinde
Gemeinde Mulfingen
Architektur: Lurz, von Brunn Architekten Partnerschaft mbB, Wittighausen, mit Mechthild Engert, Landschaftsarchitektin, Würzburg und Carl Greveling, Architekt, Rotterdam (NL)
Die Grundidee greift die historische Struktur des Wörth als Binneninsel zwischen Jagst und Mühlkanal auf. Vorhandene “Hofstrukturen” werden aufgenommen und daraus „Dorfbausteine“ gebildet. Diese Häusergruppen sind leicht erhöht als Warften/Inseln in der Landschaft entlang eines zentralen Freiraums angeordnet. Der Freiraum folgt hierbei dem historischen Verlauf des Mühlkanals. Die einzelnen Gebäudegruppen (Inseln) sind von Freiräumen umgeben, die sich zur Landschaft und der Jagst mit dem gegenüberliegenden Jagstberg als Kulisse hin öffnen und so das Quartier mit der Umgebung verzahnen. Die Zwischenräume und die an die Topografie angepasste Höhenentwicklung ermöglichen Blickbeziehungen zur Jagst, auch von der an das Quartier angrenzenden Bebauung aus über seine Dachlandschaft hinweg.
Insgesamt soll der Bezug des Ortes und die Zugänglichkeit zur Jagst durch das Schaffen einer Folge von räumlichen Anknüpfungspunkten und landmarks („Perlenkette“ an der Jagst) verbessert, und die Naherholungsqualität und Anbindung an den Natur-bzw. Landschaftsraums der Jagst gestärkt werden. Eine neue Fuß- und Radwegebrücke könnte die Anbindung an das vorhandene Wander- und Radwegenetz (Kocher-Jagst-Radweg) optimieren und einen südlichen Ortseingang von der Jagst aus definieren.
Der mehrjährige Planungsprozess zur städtebaulichen Entwicklung des Wertplatzes in Mulfingen ist ein gutes Beispiel für eine integrierte Gemeindeentwicklungsplanung gelebter Baukultur in einer kleinen ländlichen Gemeinde. Der auf dieser Basis im Rahmen einer Mehrfachbeauftragung erarbeitete städtebauliche Entwurf wurde durch die Aufstellung des Bebauungsplans „Wertplatz“ rechtlich gesichert, so dass zu erwarten ist, dass an einer für die Gemeinde zentralen Stelle ein neues und vielfältiges Wohnquartier entsteht. Im weiteren Prozess gilt es nun, die planerischen Qualitäten in entsprechende, auch dem Gemeinwohl und einem lebendigen Quartier dienende Stadtbausteine umzusetzen. Dies kann gerade gelingen, weil sich ein Großteil des Plangebiets im Besitz der Gemeinde befindet.
Projektsteuerung: Reschl Stadtentwicklung GmbH & Co. KG, Stuttgart