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Wie ist es um die Zukunft der Stadtplaner bestellt? Was bedeutet erfolgreiches Stadtplanen? Welche Entwicklungen und Weichenstellungen werden wichtig sein, damit der Nachwuchs optimal ausgebildet wird, eintragungsfähig ist und agieren kann? Diesen Fragen ist der Arbeitskreis Stadtplanung zusammen mit Vertretern aus Verwaltung, Hochschule, Projektentwicklung und Freien Büros beim dritten städtebaulichen Dialog am 13. März 2014 nachgegangen.
Das Berufsbild Stadtplanung ist sehr komplex – darin waren sich alle Diskutanten einig. Zur Hauptaufgabe, der Gestaltung des öffentlichen Raumes, kommen ständig neue Themen hinzu, wie ökologische und soziale Aspekte, Energiethemen, wirtschaftliche Belange, EU-Vorgaben, Organisations-, Kommunikations- und Managementaufgaben.
Für die Hochschulausbildung bedeutet diese Komplexität, dass nicht alle stadtplanungsrelevanten Themen im Lehrplan jeder Ausbildungsinstitution unterzubringen sind, sondern eine jeweilige Schwerpunktbildung erfolgen muss. Der Entwurf wurde als wichtigster Inhalt der Ausbildung erachtet. Aber Studierende müssten schon früh im Querdenken gefördert werden, sich mit Vernetzung von Gestaltung und Prozessen auseinandersetzen sowie mit Interdisziplinarität und Hürden vertraut gemacht werden. Die unterschiedlichen Profilierungen des Studiengangs Stadtplanung wurden überwiegend positiv eingeschätzt, da am Markt auch ein breites Spektrum an Aufgabenstellungen herrsche. Bemängelt wurde, dass Praktikumszeiten teils gar nicht mehr vorgesehen sind oder hauptsächlich im Ausland absolviert werden. Gerade die Kombination zwischen Theorie und Praxis schon während des Studiums wurde als kostbar erachtet, verliere aber derzeit an Bedeutung.
Der Schutz der Berufsbezeichnung Stadtplanerin oder Stadtplaner durch die Kammer wird als wichtig erachtet. Mittels bewertbarer Kriterien soll die Qualität gesichert und dabei die Vielfalt des Berufsbildes berücksichtigt werden, ohne in Beliebigkeit auszuufern. Durch den Bologna-Prozess und damit verbundenen Bachelor und Master-Studiengängen können teils renommierte im Bereich Stadtplanung Tätige nicht eingetragen werden, da Formalien und Abschlüsse fehlen. Hierzu gab es Vorschläge für die Eintragung in die Stadtplanerliste, ob ergänzend zum Hochschulstudium in Architektur auch Nachweise von berufsbegleitenden Zusatzqualifikationen zu Stadtplanung (oder über den zweiten Bildungsweg) denkbar wären?
Die neue Fort- und Weiterbildungsordnung der Kammer wurde sehr kontrovers diskutiert. Auf der einen Seite stieß die Nachweispflicht auf großes Verständnis, auf der anderen Seite wurde sie problematisch gesehen, besonders bei den Stadtplanern, da sich im Bereich Stadtplanungsseminare die relevanten Anbieter weiterhin weigerten ihre Veranstaltungen bei der Kammer zertifizieren zu lassen.
Kommunikation war das Schlüsselwort beim Dialog, wichtig sowohl bei der praktischen Arbeit im stadtplanerischen Kontext und beim Austausch mit anderen Fachrichtungsangehörigen, als auch kammerintern und nach außen gerichtet. Dabei wurde der Ruf nach einer Stadtplanungsbroschüre immer lauter, um nach außen zu treten. Vielfalt und Professionalität des Berufsstandes sollten dringend kommuniziert werden und potentielle Auftraggeber erreichen. Dabei solle nicht nur an große Kommunen gedacht, sondern auch die Ernsthaftigkeit auf allen Planungs- und Wirkungsebenen angesprochen werden.
Die Trilogie des städtebaulichen Dialogs hat Stadtplanerinnen und Stadtplaner aus den unterschiedlichsten Bereichen zusammengeführt. Aus den fruchtbaren Diskussionen und Anregungen wird der Arbeitskreis Stadtplanung einige Aspekte und Themen wie Ausbildung, Eintragung und Fortbildung und die Stadtplanerbroschüre weiter verfolgen. Eine Verstetigung des städtebaulichen Dialogs als Jour fixe einmal pro Jahr wird angestrebt, um den Austausch weiter zu kultivieren.