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Bislang existiert von einem „Zentrum für Baukultur und Ingenieurkunst“ (Arbeitstitel: ZAI), das die Architektenkammer Baden-Württemberg vorantreibt, eine Vision, ein angedachter Ort, eine grobe Visualisierung und die Überzeugung, dass der deutsche Südwesten einen solchen Innovationsort nicht nur längst verdiente, sondern auch braucht. Der Bund Deutscher Architektinnen und Architekten BDA Baden-Württemberg veranstaltete vor diesem Hintergrund einen „Abend der Annäherung“, was sich auf unterschiedliche Interessen- und Anspruchslagen, aber ebenso auf die Debatte darüber bezieht, wie ein solches ZAI inhaltlich aufgestellt sein sollte.
Kammerpräsident Markus Müller begann seine Einführung mit einer Frage: Wie groß muss es sein? Das DAM (Deutsches Architekturmuseum) in Frankfurt zeigt auf 1500 Quadratmeter, das Architekturzentrum Wien auf 2000, das Schweizerische Architekturmuseum Basel (S AM) 250 Quadratmeter. Er sehe für ein baden-württembergisches Baukulturzentrum 1500 bis 2500 Quadratmeter Raumbedarf. Aber man könne realistischerweise „erst weiterdenken, wenn die Finanzierung gesichert ist.“ Im BDA-Wechselraum gab es – nach der Klärung des historisch Manipulationen ausgesetzten Begriffs Baukultur durch Dr. Anke Blümm, Bauhaus-Museum, Klassik Stiftung Weimar, Impulse von Expert:innen.
Das ZAI sei nicht als Konkurrenz zu bestehenden Einrichtungen gedacht, sagte Müller. Es verfolge vielmehr einen prozesshaften, partizipatorischen Ansatz, wobei wechselnde Kuratierungen den Pluralismus des Landes Baden-Württemberg abbilden und gesellschaftliche Themen sowie drängende gestalterische, soziale und politische Fragestellungen aufgegriffen werden sollen. Man sei im Gespräch mit LBBW Immobilien über den konkreten Ort Königstraße 1-3. Die von der AKBW in Auftrag gegebene und vom Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen geförderte Konzeptstudie werde derzeit bewusst nicht veröffentlicht, um die Meinungsbildung nicht zu beeinflussen. Wichtig sei ihm die Botschaft: „Es soll keine geschlossene Veranstaltung sein!“
Wie die internationalen Architekturzentren solle auch ein Baukulturzentrum als baukulturelle Plattform genutzt werden für Diskurse über Baukunst und Baukultur. „Es gibt unfassbar viele Themen zu diskutieren“, so Müller. Die Politik entdecke gerade die Relevanz der Themen Bauen/Wohnen, mindestens so wichtig sei es, die Bürgerinnen und Bürger zu sensibilisieren und die Themen „über das ganze Land auszurollen“ wie es die Kammer mit der Sonderausstellung zum 100. Geburtstag von Günter Behnisch umsetze. Ideen gab es reichlich: Reiner Nagel, Vorsitzender der Bundesstiftung Baukultur betonte, ein Baukulturzentrum wende sich auch an die Bauherrschaft, museumspädagogische Angebote seien so wichtig wie eine Bauhütte oder Dialogformate. „Wir müssen uns nicht messbar machen“, so Nagel, für den Architekturbildung Teil des Bildungsauftrags sei.
Andreas Ruby vom S AM Basel, eine private Stiftung: „Für mich ist ein Architekturmuseum immer auch ein Stadtmuseum.“ Für Ruby sind alle Architekturexperten, dieses Bewusstsein versuche sein Haus bei denen zu wecken, „die nicht verstanden haben, wie sehr Architektur ihr Leben beeinflussen kann“ – durch verschiedene Sinnesebenen, Aufhebung des musealen Berührungsverbots, partizipative Formate, Modelle, durch Kommunikation mit dem Stadtraum („rausgehen, einfädeln“), verschiedene Arten von Führungen etc.. „Ich hole mir nicht das Urteil der Hyperexperten ab.“