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Nicht erst seit der durch die aktuelle LBO-Novelle neu aufgeflammten Diskussion über notwendige Stellplätze gehören Tiefgaragen und andere Parkbauten zwangsläufig zur alltäglichen Planungspraxis von Architektinnen und Architekten. Oftmals führen jedoch die komplexen Anforderungen dieser nur scheinbar banalen Bauobjekte zu konstruktiven oder funktionalen Mängeln und den damit verbundenen Rechtsstreitigkeiten, wenn beispielswiese der neue SUV nicht ohne Schrammen in die Parklücke kommt oder der tiefgelegte Sportwagen an der Rampeneinfahrt aufsitzt.
Die hier vorgestellte Publikation behandelt jedoch einen ganz anderen, jedoch nicht minder gewichtigen und streitträchtigen Aspekt dieser Bauaufgabe, nämlich den Schutz des Bauwerks bzw. der stahlbewehrten Betonbauteile seiner Konstruktion. Das Heft beschäftigt sich dabei mit den für Tiefgaragen und anderen Parkbauten bestehenden Konstruktionsregeln und den noch immer kontrovers diskutierten erforderlichen Schutzmaßnahmen gegen Bewehrungskorrosion, wie z.B. Oberflächenschutzsystemen, Abdichtungen und Entwässerungssystemen.
Im ersten - juristischen - Teil werden anhand von Fallkonstellationen aus der Praxis zunächst die aus rechtlicher Sicht relevanten technischen Fragestellungen herausgearbeitet, ausgehend von der grundsätzlichen Darstellung des Mangelbegriffs über die Leistungs-, Prüf- und Hinweispflichten der baubeteiligten Planer und Bauunternehmer bis zu Beispielen aus der Rechtsprechung.
Der zweite Teil liefert dann die technische Beurteilung, beginnend mit einem kurzen Abriss über Stahlbeton und Korrosion, mit einem Schwerpunkt auf Stahlkorrosion im Beton insbesondere unter Chloridbelastung, behandelt dann Regelwerke und Maßnahmen zur Vermeidung der chloridinduzierten Bewehrungskorrosion und geht auf die für Tiefgaragen und Parkhäuser wesentlichen Aspekte ein. Dies sind zum einen die richtige Zuordnung zu den Expositionsklassen für die Betonkonstruktion und zum anderen die richtige Wahl und Ausführung von Oberflächenschutzsystemen. Auch die in der Fachwelt nach wie vor kontrovers geführte Diskussion zur möglicherweise erforderlichen Gefällegebung wird nicht ausgespart. Trotz einerseits veröffentlichten Empfehlungen zur Gefälleausbildung enthalten andererseits weder das einschlägige DBV-Merkblatt noch Normenwerke diesbezüglich einzuhaltende Anforderungen. "Nach jetziger Einschätzung ist auch in den nächsten Jahren keine abschließende Regelung zur Gefällegebung zu erwarten. In der Praxis werden beide Varianten [gefällelos und gefälleausbildend] gebaut und erfolgreich betrieben, eine Forderung nach Gefälleausbildung zum Schutz gegen chloridinduzierte Korrosion lasst sich daher nicht mit einer anerkannten Regel der Technik begründen." Die konkrete Beurteilung der eingangs vorgestellten fünf Fallkonstellationen bildet dann den Abschluss von Teil 2.
Als dritter Teil rundet ein kurzer Anhang mit Hinweisen zu den Technischen Regelwerken bzw. einschlägiger baurechtlicher und bautechnischer Literatur das Heft ab.
Auch wenn sich das Büchlein vorrangig an den juristischen Experten bzw. den Bauschadengutachter richten mag, erscheint es doch als bestens geeigneter Leitfaden und Hilfestellung, um sich Grundlagen für ein schadensfreies Bauwerk für den ruhenden Verkehr anzueignen oder das bautechnische Wissen für exponierte Betonbauten aufzufrischen und verfügbar zu halten.
Baurechtliche und -technische Themensammlung Heft 6: Tiefgaragen und andere ParkbautenKorrosionsschutz von Stahlbetonbauteilen bei Chloridbelastung | Hinweise zur InstandsetzungBenjamin Gartz, Jürgen Warkus; 2015116 Seiten, Kartoniert , 14,8 x 21,0 cm Bundesanzeiger Verlag | Fraunhofer IRB Verlag ISBN 978-3-8167-9033-4 | € 29,80
[Aus der Reihe "Edition Der Bausachverständige" Arbeitshefte für Baujuristen und Sachverständige, nach Gewerken sortiert herausgegeben von Dr. iur. Mark Seibel, Richter am Oberlandesgericht, Wenden Dipl.-Ing. Mark Zöller, Architekt, Neustadt a.d.Weinstraße]
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