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Seit 2014 durch Aleksandra Gleich im Landesvorstand vertreten, fand die Berufsgruppe der Architekten und Stadtplaner im Praktikum auch auf der Landesvertreterversammlung eine Plattform, um sich Gehör zu verschaffen. Sascha Geiser, Nina Passek und Benjamin Schneider aus der Projektgruppe AiP/SiP warben gemeinsam mit Aleksandra Gleich für die Neuausrichtung einer mündigen jungen Architektenschaft.
Diese Ausrichtung manifestiert sich im Positionspapier "Wir müssen mal reden ..." Die grundlegende Forderung: Den AiP/SiP muss mehr Wertschätzung entgegengebracht werden. Die vier holten vom Plenum ein Meinungsbild ein, ob die Positionen wie in dem Papier vorgeschlagen verfolgt werden sollen: Bei nur einer Gegenstimme bekamen sie eine überwältigende Zustimmung.
"AiP sind keine billigen Arbeitskräfte", unterstrich Geiser. Sie seien an den Hochschulen im Planen ausgebildet und sollten durch die AiP-Zeit die notwendige Praxiserfahrung sammeln. Den Arbeitgebern käme dabei eine Mentorenfunktion zu. Passek mahnte: "Das Zusammenspiel zwischen Arbeitgebern und AiPs muss geregelt werden. Es muss klar sein, wer was braucht und leisten muss." Überhaupt sei schon auf formeller Ebene noch viel zu tun, so Schneider: Es müsse geklärt werden, wo AiP-/SiP-Zeiten absolviert werden können und was genau die Voraussetzungen für einen Kammereintritt für die verschiedenen Fachrichtungen seien. Welche Fortbildungsstunden werden anerkannt, welche nicht? Auch das Thema "Work-Life-Balance" bekomme immer mehr Bedeutung, so Geiser und Gleich. Der Urlaubsanspruch von AiP/SiP müsse ebenso geregelt sein wie Möglichkeiten zur Fortbildung.
Zustimmung gab es in den Punkten, dass AiPs nicht als Praktikanten missverstanden werden dürften und dass die Arbeitgeber sich mit den Inhalten der AiP-/SiP-Zeiten auseinandersetzen müssen, um die Berufseinsteiger richtig begleiten zu können. Auch die Forderung danach, die Eintragungskriterien festzuschreiben, fand Unterstützung: Vor allem Innenarchitekten im Praktikum hätten Probleme, AiP-Stellen in Innenarchitekturbüros zu finden. AiP-Zeiten in Hochbaubüros sollten deshalb bei der Eintragung für Innenarchitekten anerkannt werden.
Doch es gab auch kritische Stimmen. So wurde davor gewarnt, die AiPs unter besonderen Schutz zu stellen. Sie dürften weder schlechter noch besser als andere Mitarbeiter behandelt werden. Stephan Weber, Vizepräsident der AKBW, wehrte sich gegen einen "Führerschein für Chefs" und appellierte an die Courage der AiP/SiP, Unzufriedenheit den Vorgesetzten gegenüber direkt zu äußern und notfalls die Stelle zu wechseln. Auch Matthias Schuster, Vertreter der Fachrichtung Stadtplanung im Landesvorstand, verdeutlichte: "Architektur erfordert ein gewisses Engagement und bringt Verantwortlichkeit mit sich." Die AiP ermahnte er, die Semesterferien bereits mehr für Praktika zu nutzen. Dass sie auf der Landesvertreterversammlung sprechen, verbuchte er, wie Stephan Weber, als großen Erfolg. Und auch Aleksandra Gleich bestätigte, die Wahrnehmung habe sich schon verbessert dadurch, dass die AiP regelmäßig zu Wort kommen dürften: "Wir sind auf einem guten Weg."