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Die 46. Landesvertreterversammlung der Architektenkammer fand erstmals in ihrer Geschichte digital statt.
Ursprünglich in Freiburg als zweitägige Veranstaltung mit Delegiertenabend geplant, musste nicht nur das Programm erheblich gestrafft werden, die Teilnehmer mussten sich auch an ein neues Format gewöhnen. Die LVV ging als Studioproduktion am 29. November 2020 online mit wenigen Akteuren aus Haupt- und Ehrenamt aus dem Häring-Saal im HdA. Rund 120 Landesvertreter/-innen wählten sich in die von Hauptgeschäftsführer Hans Dieterle moderierten Konferenz ein und es konnte sich durch Wortmeldungen sowie Nachrichten im moderierten Begleitchat (Gabriele Renz) eine Diskussion insbesondere zu den Wahlprüfsteinen entfalten. Für die Abwicklung unter diesen Bedingungen gab es am Ende Lob, wenngleich unisono der Wegfall insbesondere der sozialen und Netzwerkfunktion der LVV bedauert wurde.
Präsident Markus Müller zog in seiner Rede Bilanz des Geschäftsjahres und hob vor allem die berufspolitischen Aktivitäten hervor - angefangen von der inhaltlichen Positionierung durch die Strategiegruppen, die in die Wahlprüfsteine für die Landtagswahl 2021 einflossen, über den "Sommerlichen Talk" mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann sowie das Gespräch im Staatsministerium im Nachgang bis hin zu dem Austausch mit der Spitzenkandidatin der CDU zur Landtagswahl, Dr. Susanne Eisenmann sowie auf einem Podium mit OB-Kandidaten für Stuttgart, darunter auch der gewählte Dr. Frank Nopper.
In seiner Rede lobte der Präsident die Kammer, und insbesondere das IFBau dafür, die Chance der Corona-Krise genutzt zu haben für eine Digitalisierung der Fort- und Weiterbildung: Von moderierten Webinaren bis hin zu hybriden Miniatur-Präsenzveranstaltungen stünde eine breite Palette an Möglichkeiten bereit. Weitere Schwerpunktthemen des zurückliegenden Geschäftsjahres: die Abschaffung der verbindlichen Honorarsätze der HOAI. "Wir haben das Schlimmste verhindert", betonte Müller. Die Kammer werde auch andere Merkblätter und Wegweisungen, so sie mit der Nennung von konkreten Honorarzahlen in Euro verbunden seien, überprüfen und ändern. Inhaltliche Schwerpunkte der Kammerarbeit seien beim Thema Klima und Nachhaltigkeit (Zuständigkeit innerhalb der BAK, DGNB, Phase Nachhaltigkeit) die Begleitung des neuen Gebäudeenergiegesetzes (GEG) gewesen sowie ein vom Umweltministerium finanziertes BIPV-Kooperationsprojekt mit ISE, ZSW und HTWG Konstanz. Weitere Kooperationen kamen mit dem Ministerium ländlicher Raum und Verbraucherschutz (Bildungsoffensive Holzbau) zustande sowie mit Genossenschaftsverband und Sozialministerium (Quartiersentwicklungen).
Innovationen voranzutreiben und den Markenkern hochzuhalten, sei Gebot der Stunde, so Müller in seiner Rede. Dem diene auch die Neuaufstellung der Kammer in den Strukturen, etwa die Einrichtung der sechs Strategiegruppe, darunter "Neue Arbeitswelten", wie auch die Schaffung eines neuen Bereichs der Kommunikation um Gabriele Renz, sagte Markus Müller. "Unsere Analyse findet zunehmend Beachtung. Die Fachwelt, auch die Politik sieht die Kammer als Partner bei der Neujustierung im Spannungsfeld von Demografie, Klimawandel, Wirtschaftstransformation und veränderter Mobilität." Zwei ambitionierte Pläne verfolge die Kammer, um der Architektur aus Baden-Württemberg die Aufmerksamkeit zu schenken, die sie verdiene: im Jahr 2022 eine große Günter-Behnisch-Schau zum 100. Geburtstag und, im Nachgang dazu, die lange angestrebte Umsetzung eines Zentrums für Architektur, Baukultur und Ingenieurskunst. Mit der Aussicht auf das Veranstaltungs-Highlight, den Kongress "Archikon 2021: Das Land neu denken" im Februar dankte der Präsident Ehren- und Hauptamt für ihr Engagement im Geschäftsjahr.
Ehrenpräsident der Kammer, Wolfgang Riehle, hielt in seiner Funktion als Vorsitzender des Verwaltungsrates des Versorgungswerks der Architektenkammer (VwdA) das einzige Grußwort in der gut vierstündigen Versammlung. Der Hintergrund war die beschlossene Absenkung des Verrentungszinssatzes von 3,5 auf 2,5 Prozent. Riehles Botschaft: Im Vergleich zu anderen Altersabsicherungssystemen stehe das VwdA gut da. Es gebiete die sachlich angezeigte Verpflichtung sowie die Fairness gegenüber den Mitgliedern, keine unrealistischen Prognosen abzugeben. Angesichts der anhaltenden Niedrigzinsphase komme man nicht umhin, den Zins anzupassen. Dies geschieht für alle Beiträge ab 1.1.2021.
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