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Mit dem gegenwärtigen Gebäudeenergiegesetz GEG würden die Ziele der Klimaneutralität der Gebäude nicht erreicht werden. Dies nahm das Landesministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft zum Anlass, um eine Novelle des GEG anzustoßen, mit dem Szenario der hundertprozentigen Treibhausgasneutralität bis 2040. Das berichtete Ministerialrat Tilo Kurtz aus dem Referat 61 Energieeffizienz in Gebäuden, der auf der Landesvertreterversammlung als Gast auftrat.
Als Ergebnis einer beauftragten Studie liege nun der Diskussionsimpuls GEG 2.0 vor, der ambitionierte Mindeststandards für Neubauten vorsehe und auch langfristige Sanierungsziele für den Bestand in Form verpflichtender Stufenpläne zum Erreichen von Effizienzklassen beschreibe. Weitere Prinzipien des Papiers seien, unter anderen, die Berücksichtigung von Lebenszykluskosten, soziale Gerechtigkeit, das Aus für fossil betriebene Heizkessel wie auch die Beachtung der baukulturellen Aufgaben. Die Förderkulisse sollte so angepasst werden, dass selbst ordnungsrechtliche Ansprüche gefördert werden könnten. Mit dem GEG 2.0 kommen große Aufgaben auf die Bauschaffenden zu: „Wir müssen den Modus der Gemütlichkeit verlassen, die Klimakrise muss wahrgenommen werden, Planungen müssen strategisch vom Ziel her durchdacht werden, sonst schaffen wir das nicht“, appellierte Tilo Kurtz und ergänzte mit klaren Worten: „Jeder Architekt ist Energieberater, sonst ist er Energieverschwender.“
Die darauffolgende Diskussion geriet sehr rege, wenn auch durchaus kontrovers. Ein Großteil der Delegierten sah das GEG 2.0 als Chance, baukulturelle Potenziale zu heben und durch Gestaltung die Qualität der gebauten klimaneutralen Gebäude und ihrer Umgebung zu sichern. Um den Anforderungen planerisch gerecht zu werden, wurde ein entsprechendes Angebot an Fortbildungen und das Einbinden der Thematik in die Lehre angeregt.
Kritische Stimmen stuften dagegen den Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen bis 2040 als unrealistisch ein. Auch für Kommunen und ihre Liegenschaften sei diese kurze Frist nicht zu leisten, da sowohl Haushaltsmittel wie Fachpersonal fehlten und keine Verbbesserung absehbar sei.
Aus dem Präsidium der AKBW kam der Aufruf an das „Parlament der Architekten“, das GEG 2.0 zu unterstützen: „Wir haben uns Jahre gedrückt, jetzt muss an dem Thema gearbeitet werden“, so Präsident Markus Müller. Am Ende stimmten mehr als 84 Prozent der Delegierten zu, den Vorschlag der Landesregierung zum GEG 2.0 zu unterstützen, und erkannten damit die Verantwortung der Kammermitglieder für die Transformationsaufgabe an. Mit dem Votum der LVV wurde der Vorstand der AKBW beauftragt, durch berufspolitische Aktivitäten entsprechend tätig zu werden, die geeignet sind, dem politischen und gesellschaftlichen Ziel der Klimaneutralität näher zu kommen.
Neukonzeption des Gebäudeenergiegesetzes (GEG 2.0) zur Erreichung eines klimaneutralen Gebäudebestandes
Eckpunkte