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Vortrag und Baustellenbegehung am Rande des AiP/SiP-SommerfestsVon Maximilian Bamme (Netzwerk AiP/SiP)Das bezirksübergreifende Netzwerk AiP/SiP, vormals Projektgruppe AiP/SiP, tagt einmal im Monat im Haus der Architekten in Stuttgart und steht interessierten Kollegen und Kolleginnen aller Fachrichtungen jederzeit offen. Doch einmal im Jahr – im Sommer – verlegen wir unser Treffen in einen der anderen Bezirke: Nachdem wir 2018 im Kammerbezirk Tübingen zu Gast sein durften, sind wir in diesem Jahr gerne der Einladung des Kammerbezirks Karlsruhe gefolgt.
Unter der Federführung von Sabrina Rottstedt und Lisa Bruch gelang es dem örtlichen Netzwerk AiP/SiP in Zusammenarbeit mit der Karlsruher Schieneninfrastruktur-Gesellschaft KASIG das Sommerfest am 23. August um einen Vortrag zur Kombi-Lösung Karlsruhe sowie eine Baustellenbegehung der unter- irdischen Haltestellen des Stadtbahntunnels zu erweitern.Nach einem Grußwort von Landesvertreterin Lisa Bruch gab Herr Blank von der KASIG im Informationspavillon „K.” 25 ausgewählten Teilnehmer* innen einen Überblick über das Großprojekt Kombi-Lösung Karlsruhe: Im September 2002 entschied sich die Karlsruher Bevölkerung in einem Bürgerentscheid für die Kombination aus Auto- und Stadtbahntunnel. Die 2004 beginnenden Voruntersuchungen zum Bau der Kombilösung mündeten Ende 2008 in den Planfeststellungsbeschluss für den Stadtbahntunnel und den Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan Kriegsstraße-Mitte, womit für beide Teilprojekte Baurecht erlangt wurde. Die Karlsruher Schieneninfrastruktur-Gesellschaft fungiert als Bauherr der Maßnahme. Die Gesamtherstellungskosten belaufen sich auf ca. 1,2 Mrd. Euro, welche zu 60 Prozent vom Bund und zu 20 Prozent vom Land Baden-Württemberg übernommen werden. Die Stadt Karlsruhe ist mit ca. 400 Mio. Euro über einen Realisierungszeitraum von 15 Jahren beteiligt.Der durchgängige Autotunnel vom Karlstor bis zum Mendelssohnplatz entlang der Kriegsstraße befindet sich derzeit im Bau. Oberirdisch ist eine neue Straßenbahntrasse flankiert von Radwegen und Baumalleen geplant. Für den City- und Anliegerverkehr sind Ein- und Ausfahrten am Karlstor und am Ettlinger Tor vorgesehen. Im Bereich der Kaiserstraße (Ost-West-Verbindung) sowie derKarl-Friedrich-Straße bis zur Augartenstraße (Südabzweig am Marktplatz entsteht derzeit der Stadtbahntunnel. Die Straßenbahnen sollen künftig westlich des Mühlburger Tors sowie östlich des Durlacher Tors und südlich des Kongresszentrums ab- bzw. auftauchen:
In Anbetracht von steigenden Fahrgastzahlen und einer Frequenz von nahezu einer Bahn pro Richtung je Minute in der Hauptverkehrszeit ist es erklärtes Ziel, die Kaiserstraße als Haupt- einkaufsmeile im Herzen der Innenstadt zu entlasten und in eine sichere Fußgängerzone umzuwandeln. Die gesamte Ausbaulänge beim Stadtbahntunnel liegt bei ca. 4,4 km einschließlich der nach Tunnel und Rampen folgenden oberirdischen Haltestellen.Ergänzt wird die für einen zweigleisigen Ausbau konzipierte Röhre um sieben unter- irdische Haltestellen: Europaplatz, Lammstraße, Marktplatz, Kronenplatz, Durlacher Tor, Ettlinger Tor und Kongress- zentrum. Bis auf den Haltepunkt Kongress- zentrum, der schon sehr nah unter der Ober- fläche liegt, verfügen alle Haltestellen über eine klassische Verteilerebene sowie eine darunterliegende Bahnsteigebene. Aus der im Herbst 2004 durchgeführten Mehrfachbeauftragung mit vorgeschaltetem Bewerbungsverfahren zur Gestaltung der Haltestellen ging nach einstimmigem Jurybeschluss die Arbeitsgemeinschaft Allmann Stattler Wappner/Ingo Maurer aus München hervor. Für alle Haltestellen wurde ein durchgehendes Konzept gewählt, dass auf Verteilerebene, dem Transferbereich, dunklere Materialien verwendet, bspw. gestocktem Beton an den Wänden und Terrazzo auf dem Boden. Auf Bahnsteigebene kommt heller Betonwerkstein zum Tragen, der auf Höhe der Fahrdrahtabspannung mit einer Lichtebene überspannt wird. RGB-Spots werden die Wartenden farbige Schatten werfen lassen.Nach diesem umfassenden Einblick erfolgte die Ausgabe der Sicherheitsausrüstung durch Herrn Lorenz. Anschließend begleitete er uns in die Haltestelle Ettlinger Tor. Mit einer Gleislage von mehr als 13,50 Meter unter der Geländeoberkante befinden wir uns am tiefsten Haltepunkt; er liegt unterhalb des künftigen Kriegsstraßentunnels. Nach einem kurzen Fußmarsch über den Rondellplatz in voller Ausrüstung sowie erneuter Passage der Sicherheitsschleuse, führte uns Herr Lorenz unter den Marktplatz. Diese Haltestelle ist mit einem Stumpfgleis ausgestattet, über welches Züge aus der Region schnell ein- und wieder ausfahren können. Der Geometrie der Betonwände folgend steht die Haltestelle Marktplatz in direkter Verbindung mit der Haltestelle Lammstraße.Mit kühlen Getränken und Flammkuchen auf der Terrasse des Café Barco fand eine gelungene Veranstaltung ihren Ausklang.Bericht aus DAB 10/19
Am Freitag, 23. August 2019 feierte das bezirksübergreifende Netzwerk AiP/SiP, vormals Projektgruppe AiP/SiP, sein diesjähriges Sommerfest in Karlsruhe. Vorstandsmitglied Sara Vian und Landes- vertreterin Lisa Bruch aus dem Kammerbezirk Karlsruhe nahmen die Teilnehmer*innen am Informationspavillon „K.“ in Empfang. 25 junge Architekt*innen und Planer*innen kamen zum Vortrag von Herrn Blank sowie der anschließenden Baustellenführung durch die unterirdischen Haltestellen Ettlinger Tor und Marktplatz/Lammstraße von Herrn Lorenz, beide Karlsruher Schieneninfrastruktur-Gesellschaft. Mit kühlen Getränken und Flammkuchen auf der Terrasse des Café Barco fand eine gelungene Veranstaltung ihren Ausklang. Wir danken für die Unterstützung! Liebe Grüße, Lisa Bruch
Lisa Bruch, M.A.Architektin
Sabrina Rottstedt, M.A.Architektin im Praktikum