Veranstaltungsort für Tagungen, Seminare, Produktpräsentationen oder Pressekonferenzen.
Informationen für private und gewerbliche Bauherrinnen und Bauherren, Städte und Kommunen.
Die Kammergruppe Karlsruhe – Landkreis veranstaltet in Kooperation mit der Stadt Ettlingen seit 1996 das Ettlinger Gespräch.Zu aktuellen Themen rund um das Bauen und die Stadtplanung werden Vorträge von kompetenten Referenten aus Politik, Forschung und der Architektur gehalten.
Am 13.11.2020 fand das diesjährige Ettlinger Gespräch mit dem Titel Planungs- und Baukultur bei öffentlichen Projekten im Epernaysaal des Ettlinger Schlosses statt.
Trotz der inzwischen langen Tradition der Veranstaltung war dieses Jahr alles anders. Im Zeichen der Coronakrise konnte keine öffentliche Veranstaltung mit Zuschauern stattfinden, wie dies in den Jahren zuvor immer der Fall war.
Um die zurzeit geltenden Hygiene- und Abstandsregeln einhalten zu können wurde die Veranstaltung als reine Online-Veranstaltung durchgeführt. Auf der Homepage www.ettlingen.live wurden die Beiträge gestreamt und es bestand die Möglichkeit im Rahmen eines Online-Chats Fragen zu stellen.Ettlingens Oberbürgermeister Johannes Arnold und der stellvertretende Kammergruppenvorsitzende Markus Keller begrüßten zunächst die zugeschalteten Teilnehmer.Im ersten Vortrag mit dem Titel „Baukultur und die Gestaltung des öffentlichen Raumes“ zeigte uns Klaus Elliger mit welchen Mitteln und Methoden Baukultur in einer Großstadt umgesetzt werden können. Klaus Elliger ist Leiter des Amtes für Stadtplanung und Geoinformation der Stadt Mannheim und zeigte an Hand einiger realisierter oder vor der Realisierung stehender Projekte, dass die Wahl des am besten geeigneten Verfahrens (Wettbewerb, Mehrfachbeauftragung, Konzeptbeauftragung etc.) auch von der Art des Projektes abhängt.Im zweiten Teil des Abends ging es um ein konkretes Projekt in Ettlingen, nämlich die Mehrfachbeauftragung an der Ecke Pforzheimer-/Karlsruher Straße. Der Preisträger des ersten Preises Thomas Fabrinsky aus Karlsruhe erklärte seinen Entwurf; danach erläuterte Prof. Nikolaus Kränzle die Entscheidung des Preisgerichtes.Über die Chatfunktion der Homepage gingen zahlreiche Fragen und Kommentare aus den Reihen der Ettlinger Bürgerschaft ein. Es wurde schnell klar, dass ein Teil der Kommentare die rationale Architektur an diese Stelle ablehnte und sich mehr „Altstadt“-Architektur als Fortsetzung der benachbarten Bebauung wünschte. Intensiv wurde über die Frage debattiert, wo die Altstadt enden soll und ob es an dieser Stelle eventuell auch andere Architekturtraditionen gibt, die es fortzusetzen gilt.Ganz und einstimmig konnte die Frage an diesem Abend nicht geklärt werden.Ein Vorteil der Online-Veranstaltung besteht darin, dass der Zugang zur Veranstaltung für Interessierte sehr niederschwellig ist und dass die Vorträge und die Chatbeiträge unter www.ettlingen.live auch nach der Veranstaltung noch abrufbar sind.Nachteilig ist, dass der kommunikative Teil des Umtrunks, bei dem unterschiedliche Meinungen direkt miteinander hätten besprochen werden können, dieses Jahr entfallen musste.16.11.2020/Markus Keller
Dipl.-Ing. (FH) Michael Nübold, Freier Architekt