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Am 14. Januar 2008 trafen sich altgediente und neu berufene Mitglieder des Städtebauausschusses im Haus von Peter Conradi, um über die die Zukunft dieser Stuttgarter Institution zu beraten.
Das Gremium aus fachkundigen Bürgern und politisch Verantwortlichen war schon damals eine gute Plattform zur Diskussion grundlegender Fragen von Städtebau und Stadtentwicklung. Für die Aufgabe, strittige Bauprojekte aus laufenden Verfahren zu beurteilen, ist es dagegen viel zu groß und seine Mitglieder sind zu sehr ins Baugeschehen der Stadt involviert. Aus dieser Erkenntnis heraus entstand die Idee, dem Städtebauausschuss ein schlankes Gremium aus externen Fachleuten zur Seite zu stellen - einen Gestaltungsbeirat.
Freimut Jacobi, der das Thema für die FÜNF Stuttgarter Kammergruppen seither intensiv verfolgt, nahm Kontakt zu einer Reihe hochkarätiger Fachleute auf, die sich allesamt an einer Mitwirkung interessiert zeigten. Auch von Baubürgermeister Hahn wurde der Vorschlag positiv aufgenommen. Bald stellte sich aber heraus, dass ein professionell arbeitender Gestaltungsbeirat nicht aus der Portokasse zu finanzieren ist. Bürgermeisterkollegen und Gemeinderäte zeigten wenig Bereitschaft, einen weiteren "Debattierkreis" zu finanzieren. Andernorts war man schneller. In Städten wie Tübingen oder Freiburg kann man die positiven Auswirkungen eines Gestaltungsbeirats auf die Baukultur einer Stadt inzwischen besichtigen.
Im Vorfeld der Wahl des neuen Baubürgermeisters nahm das Thema dann auch in Stuttgart Fahrt auf. Nach einem einstimmigen Votum im Städtebauausschuss und einer sehr erfolgreichen Veranstaltung im Haus der Architekten im März 2015 machte es sich der neugewählte Dezernent Peter Pätzold zu seiner Sache. Tatkräftig unterstützt von Stadtrat und Architektenkollege Jürgen Zeeb gelang es ihm, eine klare Mehrheit im Gemeinderat zu organisieren.
Jetzt ist es soweit: Am 10. und 11. November 2016 trafen sich die Mitglieder des künftigen Stuttgarter Gestaltungsbeirats zum ersten Mal. Mit einigen Vertretern der Stadt und der Stuttgarter Architektenschaft diskutierten sie ihre künftige Arbeit und gaben sich eine Satzung.
Am Abend des 23. Januar 2017 soll das neue Gremium im Hospitalhof dann der Öffentlichkeit präsentiert werden. Gleich am nächsten Tag trifft es sich zur ersten Sitzung. Nach nichtöffentlichen Ortsbesichtigungen und Vorgesprächen werden alle zu beurteilenden Projekte am Nachmittag in öffentlicher Sitzung vorgestellt und diskutiert. Die weiteren Treffen folgen im Abstand von jeweils zwei Monaten im Literaturhaus. Mit der Wahl der Tagungsorte unternimmt die Stadt einen demonstrativen Schritt in die Öffentlichkeit. Sie sieht die Arbeit des Gestaltungsbeirats als wichtigen Beitrag zur Architekturvermittlung. Der Beirat erhält eine eigene Geschäftsstelle, für die mit Stephanie Obergfell eine sehr kompetente Leiterin gefunden wurde. Auch dies zeigt den hohen Stellenwert, den die Stadt dem Gremium einräumt.
Nach dem ersten Kennenlernen im November sind wir sicher, dass die Gestaltungsbeiräte Vanessa Carlow (Braunschweig, Berlin), Andreas Cukrowitz (Bregenz), Dörte Gatermann (Köln), Patrick Gmür (Zürich), Barbara Hutter (Berlin), Johannes Kister (Köln), Axel Lohrer (München) und Herwig Spiegl (Wien) das neue Gremium schnell mit Leben erfüllen werden. Wir wünschen ihnen dabei viel Glück und Erfolg!
Thomas HerrmannFreier ArchitektSprecher der FÜNF Stuttgarter Kammergruppen in der Architektenkammer Baden-Württemberg
Dipl.-Ing. Thomas Herrmann, Freier Architekt
Dipl.-Ing. Jan Endemann, Architekt
Dipl.-Ing. Freimut Jacobi, Freier Architekt
Dipl.-Ing. (FH) Peter Schell, Freier Architekt