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Ortsentwicklung ist eine Daueraufgabe, sie sollte es zumindest sein. Doch insbesondere kleine Kommunen haben dazu nicht die notwendige personelle Ressource. Die Politik meint es gut und bringt viele Förderprogramme auf den Weg, damit wird es aber nicht übersichtlicher, geschweige denn einfacher.
Die Landratsämter könnten als Ratgeber und Unterstützer wichtige Partner sein, doch funktioniert das wohl nicht überall. So lautet das Fazit aus dem Forum II beim zweiten landesweiten Erfahrungsaustausch Gestaltungsbeirat, der Ende November in Friedrichshafen stattfand. Es widmete sich dem Klimawandel, dem Wohnungsmangel und anderen Herausforderungen insbesondere für kleine Kommunen und rückte damit das neue Angebot der AKBW in den Mittelpunkt: den Ortsentwicklungsbeirat.
Beschlossen hatte der Landesvorstand den Ortsentwicklungsbeirat bereits im Februar 2022. Erst neun Monate später konnte das neue Beratungsgremium in Friedrichshafen vorgestellt werden. Im Januar bereits startet ein Probelauf in Kißlegg. Die Gemeinde im Allgäu erhält finanzielle Unterstützung über den Grundstückfonds des Landes, d. h. die Landsiedlung hält das Grundstück fünf Jahre im Besitz. Entstehen soll auf dem Areal einer ehemaligen Käserei bezahlbarer Wohnraum, ein Drittel davon gemeinwohlorientiert. Soweit die Lösung für dieses begrenzte Gebiet. Doch wie lässt sich der städtebauliche Prozess für die weitere Entwicklung dieser Fläche und der Umgebung (Gewerbegebiet sowie Landschaftsschutzgebiet) sinnvoll und vor allem schnell in Gang setzen? Das Land greift unter die Arme, doch setzt es – wohlmeinend – auch knappe Fristen, um die Behebung des Wohnraummangels nicht auf die lange Bank zu schieben. Um dies aus eigener Kraft in relativ kurzer Zeit zu stemmen, sind die kommunalen Verwaltungen von Orten in der Größenordnung von Kißlegg meist nicht ausgestattet. Da kommt der Ortsentwicklungsbeirat vielleicht gerade recht; wenn er auch keine Wunder vollbringen kann, so doch Impulse setzen und Starthilfe leisten. Möglichweise schließt er auch eine Lücke des Kompetenzzentrums Wohnen, das über eine kostenfreie Basisberatung auf ein Beratungssystem verweisen kann.
Der Ortsentwicklungsbeirat ist ein beratendes Gremium der Architektenkammer Baden-Württemberg. Die Mitglieder, allesamt aus den Fachbereichen Stadtplanung und Landschaftsarchitektur, sind fachlich unabhängig und werfen einen unvoreingenommenen Blick auf den Ort. Sie sind in der Lage, Schwachstellen zu erkennen und – jedenfalls in Grundzügen – die Potenziale eines Ortes zu analysieren, um die Kommune dann in Fragen einer nachhaltigen Orts- bzw. Innenentwicklung zu beraten. In Kißlegg werden zwei Stadtplaner und eine Landschaftsarchitektin Hinweise zur Wiedernutzbarmachung von Flächen, eventuell zur Ertüchtigung von Bestandsgebäuden, Verbesserung der Infrastruktur, der Verkehrsflächen und der Freiräume geben sowie Empfehlungen für den weiteren Planungsprozess.
Für den Beirat haben bereits einige Stadtplanerinnen und Stadtplaner ihre Expertise in Stadtteil- und/oder Ortsentwicklung nachgewiesen, weitere, insbesondere Landschaftsarchitektinnen und Landschaftsarchitekten, werden jedoch noch gesucht. Interessierte melden sich bei Carmen Mundorff: carmen.mundorff spamgeschützt @ spamgeschützt akbw.de
Mit der Fachliste sollen insbesondere kleine Kommunen bei der Suche und Auswahl geeigneter Fachleute unterstützt werden, die in einem Ortsentwicklungsbeirat tätig werden. Für die Aufnahme in die Fachliste sind einige Voraussetzungen zu erfüllen und ein Antrag zu stellen.
In die Fachliste eingetragene Kammermitglieder