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Foto: günther bayerl - photography & beyond
Kirchplatz 188250 Weingarten
Die Basilika Weingarten, eines der bedeutendsten Kirchenbauwerke des Hochbarocks, ist ein beliebter touristischer Anziehungspunkt und wird deshalb stark frequentiert. Insbesondere bei der Prozession „Blutritt“ ist die Kirche mit ihrem Umfeld in einem überregionalen Fokus. Eine zusätzliche Belebung erfährt das Kloster durch die angrenzende Hochschule. Das Gesamtensemble der Klosteranlage ist denkmalgeschützt.
Durch die Neugestaltung des Vorplatzes der Basilika wurden neben einer grundlegenden baulichen Sanierung und Modernisierung auch Verbesserungen der Nutzbarkeit für Kirchenbesucher und Bevölkerung angestrebt. Hierzu gehört neben der barrierefreien Erreichbarkeit der Basilika, auch ein, dem überregional bedeutenden Kirchenbauwerk des Hochbarocks angemessener Platzbelag mit guter Begehbarkeit und barrierefreiem Leitsystem sowie eine blendfreie Ausleuchtung des Platzes.
Die Neugestaltung des Vorplatzes wurde großflächig mit einem Passeverband aus Natursteinpflaster (Guber Quarzsandstein) ausgeführt, der sich gestalterisch der Basilika unterordnet. Als Abschluss zur Fassade und der anliegenden Bestandsmauer wurde ein Plattenband aus Naturstein (Guber Quarzsandstein) verlegt. Im Bereich der Bestandsmauer dient das Plattenband als offene Rinne zur Entwässerung des Platzes. Die Wahl der Natursteinmaterialien orientiert sich an dem Farbspektrum und dem Naturstein der Basilikafassade und damit an Natursteinen im Umfeld des Planungsgebiets.
Das bestehende Eingangspodest wurde einer grundlegenden baulichen Sanierung und Modernisierung unterzogen. Eine zweiläufige Rampe, die in das Treppenpodest integriert ist, ermöglicht eine barrierefreie Erschließung. Das neue Treppenpodest und die Rampenanlage wurden aus Formteilen aus Naturstein (Bollinger Quarzsandstein) hergestellt. Das Geländer der Treppen und der Rampe wird als pulverbeschichtetes Stahlgeländer mit beidseitigem Rundrohr als Handlauf ausgebildet.
Im Rahmen der Maßnahme wurden auch die Belange der Feuerwehr optimiert. Zur Verbesserung der nördlichen Zufahrt für die Feuerwehr wurde die bestehende, beengte Situation durch eine partielle Verlegung der Stützmauer aufgeweitet. In diesem Bereich wurde ein Teilabbruch des oberen Mauerbereiches vorgenommen. Der bestehenden Stützwand wurde auf einer Länge von ca. 14 m eine neue Mauer in Ortbetonbauweise vorgesetzt. Abschließend wurde die Mauer beidseitig verputzt und mit einer Mauerabdeckung aus Quarzsandstein versehen. Aufgrund des Rückbaues der bestehenden Wandeinbauleuchten, sowie einer Niveauveränderung des Platzbelages, wurde die bestehende Stützmauer zur Platzseite hin neu verputzt. Die gesamte Mauer erhielt eine neue Abdeckung aus Quarzsandstein.
Ziel der Lichtplanung war eine verbesserte Ausleuchtung der Platzfläche mit neuer, energieeffizienter Lichttechnik. Um den Platz von Lichtmasten und Beleuchtungstechnik freizuhalten, erfolgte die neue Beleuchtung indirekt mittels Beleuchtungsprojektoren über die Gebäudefassade. In die neue Abdeckplatte der Bestandsmauer wurde unterseitig eine blendfreie LED Lichtleiste integriert.
Die barrierefreie Führung erfolgt entlang der Bestandsmauer und des Fassadensockels der Basilika. An den Hauptzugangsbereichen des Platzes und dem Zugangsbereich der Rampe wurden Aufmerksamkeitsfelder zur Orientierung eingesetzt. Diese wurden als Sonderanfertigungen aus Natursteinplatten (Guber Quarzsandstein) hergestellt.
Begleitet wurde die Maßnahme durch Archäologen. Es wurden 75 Bestattungen in situ ganz oder teilweise geborgen. Außerdem wurden stratigraphische Beobachtungen in dem quer durch den Platz verlaufenden Wasserleitungsgraben gemacht, durch den sich ein informativer Blick in dessen Geschichte erschloss.
Weitere BeteiligteDenkmalamt: Janine Butenuth, Gebietsreferentin Bau- und Kunstdenkmalpflege, Landesamt für Denkmalpflege, TübingenArchäologische Denkmalpflege: Dr. Beate Schmid, Referentin für Mittelalter- und Neuzeitarchäologie, Referat 84.2 Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart, TübingenStatik: Pfoser-Halblaub Partnerschaftsgesellschaft mbB, ÜberlingenLichtplanung: Stromlinie Lichtdesign, KonstanzElektrotechnik: Neher Butz, Ingenieur-Büro für Gebäudetechnik, KonstanzSiGeKo: Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Ravensburg, RavensburgBaugrund: Dr. Ebel & Co. Ingenieurgesellschaft für Geotechnik und Wasserwirtschaft mbH, Bad Wurzach
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.