Veranstaltungsort für Tagungen, Seminare, Produktpräsentationen oder Pressekonferenzen.
Informationen für private und gewerbliche Bauherrinnen und Bauherren, Städte und Kommunen.
Foto: Julia Schostok
Bahnhof 188299 Leutkirch im Allgäu
Baujahr 1880, Sanierung Januar 2011 bis April 2012
Die Sanierung des historischen Bahnhofsgebäudes, das im Jahre 1998 an die Stadt Leutkirch verkauft wurde, ist ein herausragendes Beispiel für bürgerschaftliches Engagement. Mit über 650 Mitgliedern wurde eine Genossenschaft gegründet und das Gebäude umgenutzt und saniert. Heute finden sich eine Brauerei und Gaststätte, Büros und das Informationszentrum Nachhaltige Stadt in dem Gebäude.
Das Gesamtkonzept für die Instandsetzung und Umbau des Bahnhofs folgt dem Grundsatz den historischen Bestand zu respektieren, seine architektonische Qualität und das Raumgefüge wiederherzustellen und alle neuen Einbauten und Elemente in einer zeitlosen reduzierten Gestaltung zu integrieren. Durch eine grundlegende Analyse des Bestands wurde in Zusammenarbeit mit dem Denkmalamt ein Nutzungskonzept entwickelt, das sich stark an der Gebäudestruktur orientiert.
Das Erdgeschoss wurde von allen nachträglichen Einbauten befreit. Mit gezielten Mauerdurchbrüchen sind großzügige Räume entstanden, die gastronomisch genutzt werden. Eine neue Treppe dient als direkte Verbindung zu den Toilettenanlagen der Gastronomie im Untergeschoss. Das Bestandstreppenhaus mit dem historischen Treppenlauf in Eiche ist erhalten geblieben und als Fluchttreppenhaus ausgebildet. Die Räume im Obergeschoss wurden für eine zeitgemäße Büronutzung ausgestattet und saniert. Das Interieur aus der Erbauungszeit wie Türen, Wandtäfer, Lamperien, Parkette, Stuckdecken sind instandgesetzt und überarbeitet.
Das bisher ungenutzte Dachgeschoss wurde komplett freigeräumt und über eine durchgehende Schleppgaube nach Westen geöffnet. Zudem sind zwei Loggien eingebaut, die das Geschoss mit Tageslicht und Außensitzfläche versorgen. Ein außenliegendes neues Fluchttreppenhaus, das mit einem Steg an die Loggia im Süden andockt, gewährleistet den zweiten baulichen Fluchtweg. Im Inneren ist der alte Dachstuhl als konstruktives Gerüst erlebbar, Einbauten zonieren den Grundriss und nehmen die Nebenräume auf. Im Dachgeschoss befindet sich eine Ausstellung für das Informationszentrum Nachhaltige Stadt. Mobile Einbauten zonieren den großen Dachraum und machen ihn flexibel nutzbar. Die von dem Architekturbüro entwickelten Kuben und Sitzmöglichkeiten enthalten Nischen, die durch multimediale Präsentationen oder Objekte mit Leben gefüllt sind.
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.