Beispielhaftes Bauen

Nachbarschaftscafé statt Filiale
Gegenüber der russischen Kirche in Stuttgart-West hat die ehemalige Betreiberin der Filiale der insolventen Bäckerei Stefansbäck ein eigenes Café eröffnet. Im Café Jusinsky gibt es immer noch Kaffee, Brot und Brötchen, doch das Ambiente ist jetzt liebevoll und individuell und das Angebot ist für die Kunden breiter geworden.
Die Nachbarschaft hat ausdauernd während der längeren Umbauphase gewartet und sitzt jetzt innen wie außen dankbar und ständig bei den herzlichen Damen Jušinski.
Der Mut, jenseits von Mainstream und Großbäckerei ein eigenes Café im Alleingang zu eröffnen, wird bestens belohnt. Der Laden mit kleiner Backstube wurde im Inneren eines 50er-Jahre-Hauses komplett kernsaniert. Keine Fliese, kein Kabel, kein Stück Rohr, das nicht neu gemacht wäre.

Neue Ideen stiften eine einmalige Identität:

• die ungewöhnlich beleuchtete Theke und das neuartige Brotregal das durch einen Drehmechanismus nie leer steht
• die blumenförmigen Kaffeehaustische, die eigens für den Laden erfunden wurden und auch zusammengestellt eine Fläche bilden (bei normalen Bistro-Tischen entsteht immer eine Lücke)
• Die Magnettafel als Menükarte
• der einsehbare Back- und Küchenbereich
• floraler Stoff, bequeme Stühle und Sessel
• lässig aufputz verlegte Textilkabel, da die alte, dünne Betondecke nicht schlitzbar war
• das neue Logo des Cafés, der bloße Name der Inhaberin, ist schlicht an die Fassade gemalt. Im Inneren zeigen sich die grafischen Elemente in sympathischer Schlichtheit auf der Menütafel und den Brottüten

Materialien
Gussestrich, Metrofliesen, grauer Schichtstoff und naturgeöltes Stirnholz.
Die Theke ist ein individueller Entwurf. Alles ist herausnehmbar und daher optimal zu reinigen, inklusive der Innenbeleuchtung der Kühltheke. Brillante Lichteffekte machen Lust auf Brot und Backwaren, ziehen aber auch die Blicke schon von außen in das Café hinein.