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Foto: Bernhard J. Lattner
Eschenstraße 1074653 Ingelfingen-Hermuthausen
HistorieDas Hermuthäuser Schulgebäude wurde nach dem 2. Weltkrieg mit einem Längsbau erweitert, der durch einen Zwischenbau mit dem Schulhaus verbunden wurde. Um die Toiletten im Zwischenbau zu erreichen, musste jeweils das Gebäude verlassen werden. Nach der Schließung der Schule in Hermuthausen wurde das Gebäude zunächst als Kindergarten für die Ortschaft genutzt, später wurden die Räume von der evangelischen Kirchengemeinde und Vereinen genutzt.
Aus alt mach neuDer nicht mehr zeitgerechte Längsbau sollte saniert werden, die Bausubstanz ließ eine wirtschaftliche Weiternutzung jedoch leider nicht zu. Auch wären einige funktionale Mängel unabänderbar geblieben. So wurde die Idee eines Neubaus samt Anbau geboren. Die städtebauliche Typologie und Körnung wurden dabei übernommen.
Zwischen den Hauptgebäuden „Altes Rathaus“ und „Dorfgemeinschaftshaus“ erstreckt sich nun ein transparenter Verbindungsbau mit zurückhaltendem Volumen, der gleichzeitig als offenes Bindeglied zwischen Eingangshof und Spielplatz dient. Eine großzügige Eingangsüberdachung empfängt die Besucher. Der Sanitärtrakt im Verbindungsbau ist von beiden Gebäudeseiten gleichberechtigt erschlossen und separat nicht nur vom Hofbereich, sondern auch vom Garten bei Außenveranstaltungen nutzbar.
Der multifunktionale Saal im neuen Dorfgemeinschaftshaus öffnet sich durch transparente Glasfassaden sowohl in den Hof als auch in die Grünzone. Der offene Dachraum trägt ebenfalls zum großzügigen Raumgefühl bei. Die Beleuchtung inszeniert das Raumvolumen und lässt sich den jeweiligen Nutzungen mit unterschiedlichen Lichtstimmungen anpassen. Es entstanden maßgeschneiderte Räumlichkeiten für die große Theaterleidenschaft in Hermuthausen. Als Bühne und Herzstück des Saals dient der eingestellte schwarze Kubus mit rotem Bühnenvorhang. Mit 126 Sitzplätzen (bei Tischbestuhlung) steht ausreichend Platz für Besucher zur Verfügung. Bei Theateraufführungen wird der dahinter liegende Lagerraum Backstage als Umkleide und Requisitenlager benutzt. Ansonsten bietet er sich als Tisch- und Stuhllager an.
Darüber befindet sich im Obergeschoss die Heizungs- und Gebäudetechnik. Eine umweltfreundliche Pelletheizung mit nachwachsenden Rohstoffen sorgt in der kalten Jahreszeit für wohlige Wärme. Für das leibliche Wohl und einen guten Tropfen aus der Region kann dank der großzügigen Küche mit Vorratsraum und des Ausgabebereichs bestens gesorgt werden. Der Versorgungstrakt kann sowohl vom Saal als auch vom Foyer genutzt werden, über welches die Außenbereiche versorgt werden können. Ein Geräteraum bietet den notwendigen Platz für Sportgeräte. Von hier erschließt sich eine zweite Ebene über dem Küchentrakt, auf welcher die Lüftungsanlage installiert ist. Das Gebäude wird über diese mit Frischluft versorgt, welche in der kalten Jahreszeit über Wärmerückgewinnung vorerwärmt wird. Die teilweise sichtbaren Installationskanäle sorgen im Saal für eine gleichmäßige Verteilung von Frischluft.
Der Außenbereich gliedert sich in unterschiedliche Nutzungsbereiche: Zum einen umfassen die drei Gebäudeteile den zentralen und neu gestalteten Eingangshof, auf welchem auch notwendiger Parkraum geschaffen wurde. Zum anderen wurde der Grünbereich und Spielplatz für die Mehrzwecknutzung und die Dorfgemeinschaft als zugehörige Aufenthaltsfreifläche aktiviert.
KonstruktionDie massiven Anbauten erhielten eine Putzfassade. Großzügige Glasfassaden mit dreifach Verglasung sorgen für Licht und Transparenz. Der neue Längsbau erhielt ein ortstypisches steiles Satteldach mit naturroten dörflichen Doppelmuldenfalz-Ziegeln (Scheunenziegeln) und einem zimmermannsmäßigen Holzdachstuhl. Die Besonderheit dabei: Der offene Dachstuhlbereich im Saal.
Die statisch notwendige Stahlkonstruktion versteckt sich in der Dachkonstruktion. Lediglich das als Zugband fungierende Stahlseil lässt die Notwendigkeit einer freien Tragstruktur erahnen. Fußbodenheizflächen sorgen für gleichmäßige Wärme und vermeiden störende Heizkörper.
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.