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Foto: Atelier Dirk Altenkirch
Schulstraße 876456 Kuppenheim
Bestand
Das Bestandsgebäude der Favoriteschule Kuppenheim wurde im Jahr 1966 fertiggestellt. Es besteht aus zwei gegeneinander versetzten zwei- bzw. dreigeschossigen Gebäudeflügeln mit dazwischen liegender, eingeschossiger Eingangshalle. Beide Gebäudeteile sind südorientiert mit nordseitig anschließendem Flur. Jeweils an den Gebäudestirnseiten befinden sich Treppen und Nebenräume.Mit dieser einfachen und funktionalen Grundriss- und Schnittfigur, sowie einem durchgängigen, aus der Thematik "Tragwerk und Füllung" entwickelten Struktur- und Materialkonzept gehört die Favoriteschule in ihrer Originalsubstanz zu den beispielhaften Schulbauten der 1960er Jahre im Raum Rastatt.Aufgrund von bauphysikalischen und bautechnischen Problemen wurden in den vergangenen Jahren diverse Veränderungen und Ergänzungen im Bereich der Fassaden und Dächer vorgenommen, so dass der heutige Zustand nur noch in Teilen dem Originalzustand entspricht. Erweiterung
Die Notwendigkeit einer Schulerweiterung ergab sich durch das Fehlen von adäquaten, den heutigen Unterrichtsanforderungen entsprechenden Fachräumen für den Bereich Technik / Werken und für den naturwissen-schaftlichen Unterricht, sowie dem Wunsch nach Schaffung eines multifunktionellen Raums, der sowohl für den Musikunterricht, als auch für Schulveranstaltungen genutzt werden kann. Die Sanierung des Bestandsgebäudes war nicht Bestandteil dieser Baumaßnahme.
Die Erweiterung erfolgt auf der Nordseite des Klassentrakts als parallel zum Bestand stehender 2-geschossiger Baukörper. Der vorhandene, einhüftige Grundriss wird damit im Erweiterungsbereich zu einer zweihüftigen Anlage. Durch das Abrücken des Anbaus vom Bestand entsteht ein zweigeschossiger, verglaster Zwischenraum, der den Übergang von alt zu neu räumlich definiert und inszeniert. Im Erdgeschoss erweitert sich in diesem Bereich der Flur zu einer großzügigen neuen Eingangshalle, im Obergeschoss ist der Neubau über Stege mit dem Altbau verbunden. 2 Universalräume für Technikunterricht (Werken) mit Maschinenraum und Materialraum sind aufgrund der geforderten direkten Anlieferbarkeit erdgeschossig angeordnet.
Im Obergeschoss befindet sich der Musikraum, der aufgrund seiner Größe und Ausstattung auch als Aula genutzt werden kann. Ebenfalls im OG ist der naturwissenschaftliche Unterrichtsraum (Physik / Chemie / Biologie) mit zugehörigem Vorbereitungs- und Sammlungsraum untergebracht.
Sind beim Bestandsgebäude mit seinen einschaligen, ungedämmten Wandkonstruktionen, Wandbaustoff und Hülle noch identisch und gestaltprägend, so setzt sich der Neubau mit außenseitiger Dämmung und vorgehängter, hinterlüfteter Fassadebekleidung aus rubinroten Faserzementplatten bewusst von diesem Prinzip ab. Gleichzeitig ordnet er sich mit seinem einfachen Grund- und Aufriss in das bestehende Ensemble ein. Das Abrücken vom Bestand und das Abheben vom Straßenniveau durch die Ausnutzung des natürlichen Geländeversprungs entlang der Nordfassade, verstärken seine Wirkung als eigenständiges, kubisches Objekt.Das Prinzip der Wandverkleidung wird auch im Innenraum vorgesetzt. Hier sind die Wand- und Deckenflächen von Halle und Aula mit großformatigen Ahornpaneelen beplankt. In den übrigen Räumen sind die Wandoberflächen in Sichtbeton ausgeführt und die Decken mit Akustikunterdecken aus Holzwerkstoff abgehängt.
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.