Veranstaltungsort für Tagungen, Seminare, Produktpräsentationen oder Pressekonferenzen.
Informationen für private und gewerbliche Bauherrinnen und Bauherren, Städte und Kommunen.
Foto: Zooey Braun
Hohenlohe-Allee 974629 Pfedelbach
Konzeption und städtebauliche EinbindungDas Gebäude der Gemeindehalle wirkt wie der Schlussstein des großen Schulcampus, über seinen Vorplatz leistet es die Anbindung des angrenzenden Gewerbegebiets und verbindet über das neue Fußwegenetz auch, durch hybride dörfliche Strukturen hindurch, mit dem Ortszentrum. Die ruhige, hochwertige Gestalt des Gebäudes gibt dem diffusen Quartier räumlichen Halt, verleiht ihm ein Gesicht und eröffnet mit seiner torartigen, aber unprätentiösen Geste neue kurze Wege. Die großzügigen Freiflächen von Vorplatz, Freiraumtribüne und Retentionsflächen stellen das Gebäude gegenüber der Nachbarschaft genügend frei, um es als öffentliches Haus städtischer Angebote und Kultur wahrnehmbar zu machen.
Räumliche Organisation und äußere GestaltRaumsequenzen unterschiedlicher Atmosphäre greifen zwischen Außen- und Innenräumen ineinander, mit fein abgestimmter Materialität des Vorplatzbelags und seinen Elementen aus Sichtbeton, hellen warmtönigen Ziegelfassaden und den dezenten anthrazit-metallischen Stahl- und Metallbauelementen. Der erhöhte Saal zeichnet sich als schlichtes gedeckt weiß verputztes Volumen und räumlicher Akzent über der Gebäudekontur ab. Das großzügige Vordach greift im Norden einladend in den Vorplatz aus, während der großzügige Gebäudeüberstand, die nach Süden hin ausgerichtete Saalfassade gut verschattet und den Rahmen für die Freispielfläche mit Sitzstufen im Geländeverlauf bildet. Trotz eines eher knappen Budgets sollte ein zeitloser, hochwertiger Ort entstehen.
Konzeption der InnenräumeDreh- und Angelpunkt ist der große Saal. Bei Bedarf lösen wandeingelassene Schiebeelemente die Trennung zwischen Foyer und Saal auf, nicht nur funktional entsteht ein durchgängiger Raum. So unterschiedlich die Räume einzeln sind, das weiße Foyer mit warmtönigem Steinboden und der holzgefasste Saal mit schwarzem Himmel ergänzen sich. Der Ausblick in den Freiraum und die wenigen roten Akzente verbinden beide zu einem ganzheitlichen Raumeindruck, der zusammen mit den Außenräumen auch als eine Nutzungseinheit bespielt werden kann. Die Nebenräume sind gut erreichbar, jedoch greifen sie in den Ereignisraum nicht störend ein.
Nachhaltige Ausführung und TechnikÜbergänge zwischen Innen- und Außenräumen zu thematisieren, stellte hohe Anforderungen an die technische Umsetzung der thermischen Hülle dar. Das enge Budget, aber auch die Auffassung, dass ein schlicht gestaltetes Bauwerk ein guter Rahmen für buntes öffentliches Leben ist, erforderte daher umso mehr eine sorgsame Detailierung, den Einsatz nachhaltiger, robuster, aber dennoch nahbarer Materialien und eine weitsichtige Bauleitung. Ein moderater Einsatz von Technik, mit dezentraler Warmwasserbereitung, der Nutzung regenerativ erzeugter Fernwärme und Lufttechnik mit Wärmerückgewinnung, sparte Primär- und in Folge die nötige Betriebsenergie.
Landschaftliche Einbindung und FreiraumEinen weiträumigen Vorplatz mit schattenspendenden Bäumen, eine großzügige öffentliche Freispielfläche mit topographisch eingebundenen und bewachsenen Sitzstufen, sowie ein sorgsam gestaltetes Regenrückhaltebecken – für die immer häufiger auftretenden Starkregen – hat die Landschaftsplanung für das Freiraumkonzept umgesetzt.
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.