Veranstaltungsort für Tagungen, Seminare, Produktpräsentationen oder Pressekonferenzen.
Informationen für private und gewerbliche Bauherrinnen und Bauherren, Städte und Kommunen.
Foto: Martin Duckek
Eduard-von-Lang-Straße 3989143 Blaubeuren
Städtebau Die städtebauliche Situation im Bereich des Schulneubaus wird durch die umgebende Parklandschaft mit einzelnen eingestreuten Solitärbaukörpern geprägt. Der kubische Baukörper der Neuen Gemeinschaftsschule ist als weiterer "Baustein" in dieses großzügige grüne Areal positioniert und orientiert sich im Norden parallel zur bestehenden Sporthalle. Ein verbindender eingeschossiger Gebäudeteil bindet im Osten an den ebenfalls eingeschossigen Fachklassentrakt des Gymnasiums an. Die südliche Platzseite des eingefassten Pausenhofbereiches bildet das bestehende Joachim-Hahn-Gymnasium, nach Westen schließt frei die offene Parklandschaft an. Von hier führen baumumstellte Fußwege von der Bushaltestelle und der Eduard-von-Langstraße zur Schule. Der Haupteingang der neuen Gemeinschaftsschule erfolgt von Süden, markiert durch ein markantes in die Baukörperfigur integriertes Vordach über den zurückhaltend neu gestalteten Pausenhof. So entsteht mit dem alten und dem neuen Schulgebäude ein einladendes Ensemble mit einen attraktivem, gefasstem Pausenbereich, der die angrenzende Parklandschaft gestalterisch integriert. Architektur und Funktionen Der dreigeschossige Rechteckbaukörper derneuen Gemeinschaftsschule ist klar und übersichtlich strukturiert. Im Erdgeschoss befinden sich neben der dreigeschossig erlebbaren, lichtdurchfluteten Pausenhalle alle musischen, technischen und naturwissenschaftlichen Fachlassen. Direkt am Windfang des Haupteinganges angeschlossen ist der Zugang für den Musikverein. Somit ist ein unabhängiger Betrieb des Musikvereins/Jugendmusikschule nach Schulschluss gewährleistet. Für größere Schulveranstaltungen bzw. für den Ganztagsbetrieb kann der Musikraum flexibel über eine mobile Trennwand der Pausenhalle zugeschaltet werden. Der innere Gebäudekern beherbergt die untergeordneten Funktionen der Sanitär- und Lagerräume sowie die Technikzentrale. Eine freie Sichtbetontreppe in der lichten, dreigeschossigen Pausenhalle verbindet alle Geschosse räumlich und visuell miteinander. Zwei zusätzliche Treppenhäuser in den Ecken sichern die erforderlichen Fluchtwege und ermöglichen schnelle Raumwechsel über die Geschosse hinweg. Im 1. Obergeschoss ist nach Westen und Norden der Lehrer- und Verwaltungsbereich mit verschiedenen zugeordneten Besprechungsbereichen zentral und gut erreichbar am Luftraum der Pausenhalle angeordnet. Um einen weiteren eingeschnittenen zweigeschossigen Lichthof lagert sich im 1. Obergeschoss das großräumige gemeinsame Lernbüro an. Des Weiteren befindet sich auf dieser Ebene neben dem Computerraum und dem Sozialarbeiterraum auch ein ruhiger Rückzugsraum für die Schüler.Im 2. Obergeschoss befinden sich alle weiteren Klassenräume auf einer gemeinsamen Ebene sowie ein Multifunktionsraum, der synergetisch sowohl für Handarbeit und Kunst als auch für Arbeiten am Computer genutzt werden kann. Zusammenfassend sind in enger Abstimmung und intensivem Dialog mit dem Nutzer alle Raumbereiche optimiert und multifunktional gemeinsam mit der Stadt Blaubeuren und allen Planungsbeteiligten im Sinne eines lebendigen und vielfältigen Schulorganismus entwickelt worden.
Material und Konstruktion Der Baukörper ist als Stahlbetonskelettbau mit tragenden Stützen, Unterzügen und Wänden in Sichtbetonqualität errichtet worden. Alle statisch notwendigen Wände sind sichtbar in Beton ausgeführt, die nichttragenden Innenwände wurden in Trockenbauweise erstellt, so dass auch zukünftig die Räumlichkeiten variabel und veränderbar sind. Als kontrastierendes Material und erfahrbare Oberfläche wurde für alle Türen und Wandverkleidungen Eichenholz, naturbelassen und schwarz gebeizt, eingesetzt. Die akustische Raumqualität ist nach planerischer Überprüfung über gelochte Gipskartondecken, ertüchtigte strukturierte Holzverkleidungen und perforierte Schrankoberflächen gewährleistet. Die äußere abstrakte Holzfassade nimmt Bezug zu der atmosphärischen Lage im Park und erzeugt einen warmen und harmonischen Charakter. Sie wird durch eine feingliedrige, grafische Lattung klar in ruhige horizontale Fassadenbänder gegliedert. Der Eingang wird durch ein aus den horizontalen Fassadenschichten entwickeltes, auskragendes Vordach betont, das zu Pausenzeiten als Wetterschutz dient. Großzügig verglaste Fensterflächen gewährleisten eine optimierte Ausleuchtung mit natürlichem Tageslicht, unterstützt durch eingebaute lineare Deckenleuchten mit tageslichtabhängiger Lichtsteuerung. Zusätzlich werden diese durch Präsensmelder gesteuert. Als außenliegender Sonnenschutz dienen Aluminiumlamellen, für die transparenten Bauteile wurden dreifachverglaste, schwarz eloxierte Aluminiumfenster mit Sonnenschutzverglasung ausgeführt. Im Erdgeschoss gibt es durchgängig eine Fußbodenheizung; in den Obergeschossen sind vor den Sichtbetonbrüstungen flache Plattenheizkörper eingebaut. Sämtliche Hauptaufenthaltsräume sind mit einer gesteuerten, mechanischen Belüftung ausgestattet; zusätzlich können Anteile der Fenster auch manuell geöffnet und so ein direkter Außenraumkontakt hergestellt werden. Auf der Hauptdachfläche ist eine Photovoltaikanlage.
Außenanlagen Wie das gesamte Gebäude werden auch die Außenanlagen durch eine hohe Einfachheit und Natürlichkeit gekennzeichnet. Der Pausenhof ist gleichzeitig Eingangsplatz und Multifunktionsbereich und in weiten Teilen als befestigte Fläche aus Asphalt gestaltet, einem Material, das bereits in dem vorhandenen Wegenetz im Park vorgezeichnet ist. Eine hohe Birkengruppe wurde als grüne Insel in der geschwungenen Pausenhoffläche integriert und bildet einen zentralen natürlichen Fixpunkt im Außenbereich der Schule. Die Erschließung des Pausenhofs erfolgt über das alte weich geschwungene Wegenetz des Parks. Die Außenanlagen der neuen Gemeinschaftsschule sind formal so konzipiert, dass der vorgelagerte Park räumlich und atmosphärisch in die Pausenhofbereich integriert und ein spannungsvoller Kontrast zu dem archetypischen und geometrischen Schulgebäude erzeugt wird.
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.