Veranstaltungsort für Tagungen, Seminare, Produktpräsentationen oder Pressekonferenzen.
Informationen für private und gewerbliche Bauherrinnen und Bauherren, Städte und Kommunen.
Foto: bild_raum, Stephan Baumann
Karl-Tschamber-Straße 174722 Buchen
Wettbewerb (1. Preis): 2000Mitarbeiter: Peter Kölsch (Bauleitung), Andrea JörderTragwerk: Ingenieurbüro Färber & Hollerbach GmbH, WalldürnHaustechnik: Ingenieurbüro Willhaug GmbH, MosbachElektrotechnik: Ingenieurbüro Gehrig, Haßmersheim-Hochhausen
Aufgabe + KonzeptDie Aufgabenstellung sah die Erweiterung des Schulzentrums in Buchen vor: Im Wesentlichen sollten für den gewerblichen Bereich Werkstätten und für die Hauswirtschaftliche Schule neue Klassenräume geschaffen werden. Der Gebäudebestand aus den 1950er und 1970er Jahren umrahmt eine schöne Wildwiese mit altem Baumbestand, die nach Osten um drei Meter abfällt. Aus diesem Kontext erscheint die Lösung der Aufgabe evident:
Der Neubau liegt am östlichen Rand der Wiese als eigenständiger aber auch vermittelnder Baustein zwischen den beiden Schulbereichen. Aus der topografischen Situation entwickelten sich die Zonierung: die Klassenräume für die Hauswirtschaftliche Schule im Erdgeschoss und Obergeschoss sind zum alten Baumbestand im Westen ausgerichtet, die KFZ- und Metallwerkstätten der Zentralgewerbeschule im Sockelgeschoss orientieren sich nach Osten zum Straßenraum.
Zonierung + RaumDie zentrale Erschließungszone verläuft in Längsrichtung durch das Gebäude, bildet einerseits das verbindende Rückgrat und gleichzeitig die architektonische Fuge zwischen Klassenraum- und Werkstattvolumen. Mit dem Prinzip der ‘Himmelstreppe’ werden die drei Ebenen des Gebäudes verbunden, Galerien und Lufträume ermöglichen darüber hinaus direkte vertikale Raumbezüge.
Die Volumen der Klassenräume und der Werkstätten bilden klare Raumkanten zur Erschließungszone, erst beim Eintreten in die Schulungsräume wird deren Raumatmosphäre ersichtlich. Die Klassenräume haben durch ihre eindeutige Ausrichtung und großzügige Glasfassade einen ungestörten Blickbezug zum vorhandenen Baumbestand. Die Werkstätten sind zur Straße orientiert und lassen sich mittels der Falttoranlage komplett öffnen. Zwischen Werkstätten und Erschließungszone bilden die Lagerbereiche einen räumlichen Schallpuffer.
Konstruktion + MaterialDer Neubau sollte hinsichtlich seiner konstruktiven Struktur und den gewählten Materialien Bezug auf die bestehende Architektur der beiden Schulen nehmen. Die Stahlbeton- und Stahlkonstruktionen basieren auf einem durchgehenden Gebäuderaster von 1,25m, das letztendlich auch den Fassadenteilungen, Torblattgrößen und Steinformaten der Außenhülle zu Grunde liegt.
Die Materialien sind schlicht und verdeutlichen ihre Konstruktionen und Funktionen. Die Wände und Decken aus Stahlbeton sind mit Sichtbetonoberfläche ausgeführt. Das helle Sichtmauerwerk der Giebelfassaden ist entlang der Flurwände ins Gebäudeinnere geführt und beschreibt so die Baukörpervolumen. Die Glasfassaden sind Vorhangkonstruktionen aus Aluminium und Stahl, ihre farbig abgesetzten Öffnungselemente finden im Innenraum ihre Fortsetzung bei der Farbgebung der Türen und Einbaumöbeln der Klassenräume. Die beiden Längsfassaden sind durch Betonfertigteile gerahmt. Ziel war es, die beiden Gebäudevolumen zu betonen und gleichzeitig die auf dem Konzept basierende Orientierung der Räume zu unterstützen.
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.