Veranstaltungsort für Tagungen, Seminare, Produktpräsentationen oder Pressekonferenzen.
Informationen für private und gewerbliche Bauherrinnen und Bauherren, Städte und Kommunen.
Foto: Nikolai Benner
68161 Mannheim
Beteiligte Behörden (Auszug): Denkmalschutz- und PlanungsamtBürgerbeteiligung: Bürgerinformation, Diskurs, WorkshopsFörderung: Bund-Länder-Programm „Stadtumbau West“Bausumme: 1,85 Mio. € (KG 500, netto)Planungs-/bauzeit: 2014–06/2018Größe: 2,5 ha
Die Wettbewerbsaufgabe war, die städtebauliche Kante im Übergang zum Glücksteinquartier zu definieren und gleichzeitig den Park im gesamten städtischen Kontext zu verweben. Das Areal hatte durch seine offenen Wiesen und die teils großkronigen Baumgruppen bereits eine gute Freiraumqualität. Dieses Potenzial galt es aufzugreifen und durch freiräumliche Intervention zu einem modernen Stadtpark zu entwickeln. Eine Herausforderung war es dabei, die Wohnnutzung schlüssig in den Park zu integrieren und die Architektur der Stadtvillen selbstverständlich im Einklang der Architektur des Parks zu entwickeln.
Das von großen Bäumen und Rasenflächen geprägte „Parkdreieck“ des Hanns-Glückstein-Parks dient der Verbesserung des Freizeit, Spiel- und Naherholungsangebots der umliegenden Stadträume. Im Übergang zum Glücksteinquartier ist eine städtebauliche Kante definiert worden, die gleichzeitig den Park im gesamten städtischen Kontext verwebt.
Um den urbanen Charakter des neuen Glücksteinquartiers fortzuführen, ist eine Wohnbebauung in Form von Stadtvillen entstanden, die zur Straße hin eine klare Kante darstellt und durch eine fensterhafte Öffnung gegenüber des Werkstattgebäudes ein deutliches „Tor zum Park“ bildet. Die Blickwinkel und Sichtbeziehungen vom Park auf das historische Ensemble Werkstattgebäude/Lokschuppen sowie die Baufluchten der umliegenden Gebäude bestimmen die baulichen Kanten der neuen Architektur. Zur Straße hin präsentieren sich die Stadtvillen als Einheit, zum Park hin ist die bauliche Präsenz durch die Verjüngung der Baukanten punktueller und lockerer. Im Park wird die polygonale Geometrie der Architektur bzw. Sichtachsen konsequent in Form von Wegen weitergeführt, sodass ein signifikantes Freiflächendesign für das "Parkdreieck" entsteht. Architektur und Freiraum werden zu einer Einheit, die Stadtvillen werden Teil des Parks.
Die Topographie wurde genutzt, um unterschiedliche Ebenen von Privatheit bzw. Öffentlichkeit zu schaffen. Die Stadtvillen liegen mit ihrem unmittelbaren Wohnumfeld auf dem obersten Niveau. Zum Park hin wird das Gelände über Rasenterrassen mit Sitzkanten abgestuft. Durch die Terrassierung entsteht eine subtile, psychologische Differenzierung der Freiraumnutzungen: oben die Stadtvillen mit den gebäudenahen Freiflächen, auf Zwischenebenen der halböffentliche Übergangsbereich und schließlich auf „Bestandsniveau“ der öffentliche Park.
Über eine Querung an der Glücksteinallee führt vom Ensemble Werkstattgebäude/ Lokschuppen eine platzartige Aufweitung mit großzügiger Freitreppe in den Park. Am Fuße der Rasenterrassen akzentuiert eine Sitzmauer die „Schnittstelle“ zwischen den wohnungsnahen Freiräumen und öffentlichem Park. Rasenflächen und Baumgruppen prägen den offenen Charakter des Parks. Der große Hügel ist ein natürlicher Anziehungspunkt für Kinder und bleibt bewusst „ungestaltet“ und somit frei bespielbar. Einen Schwerpunkt bildet in der Südspitze des „Parkdreiecks“ der öffentliche Spielplatz mit Kletterlandschaft und vielfältigen Spielangeboten für Kinder verschiedener Altersklassen. Die baumbestandenen Rasenflächen bieten ausreichenden Spiel- und Bewegungsraum für die Nutzer des Parks.
Alle erhaltenswerten Bäume wurden in die Gestaltung integriert. Die Bestandsvegetation wurde um mehrstämmige Gehölze, Parkbäume und extensive Staudenpflanzungen ergänzt.Der Park hat durch die Neugestaltung mehr unversiegelte Fläche erhalten und ist grüner geworden. Die Luft wird lokal durch Staubfilterung, Verdunstung und Sauerstoffproduktion verbessert. Die Verschattung der Straßenbäume wirkt dem Aufheizen des Straßenraums entgegen.
Die neuen Wege durch den Park sind ganzjährig nutzbar und barrierefrei zugänglich. Der Park ist mit modernem, zum Teil selbstentworfenem, Mobiliar ausgestattet. Die hohe Aufenthaltsqualität lädt alle Altersgruppen zum Verweilen ein. Die baumbestandenen Rasenflächen bieten ausreichenden Spiel- und Bewegungsraum für die Nutzer des Parks. Der Spielplatz in der Spitze des Parkdreiecks zieht Kinder verschiedener Altersklassen mit einer Kletterlandschaft, vielfältigen Spielangeboten und einer Sandfläche an. Außerdem gibt es ein Karussell, das auch mit einem Rollstuhl befahren werden kann.Die gesamte Parkanlage ist robust und wartungsarm konzipiert.
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.