Veranstaltungsort für Tagungen, Seminare, Produktpräsentationen oder Pressekonferenzen.
Informationen für private und gewerbliche Bauherrinnen und Bauherren, Städte und Kommunen.
Foto: Stefan Müller-Naumann
Heilbronner Straße 13570191 Stuttgart
Projektleiter des Bauherrn: Manfred Scherer
Als Gegenpol zum Vorplatz an der Heilbronner Straße entsteht ein ruhiger zurückgezogener Ort, der zu Begegnungen anregt, aber auch für besondere Festlichkeiten geeignet ist. Die Bänke laden zum Verweilen ein. Neben der Treppe fügt sich eine Rampe in die Begrenzungsmauer ein. Die neue Eingangssituation steht dem Ostportal symmetrisch gegenüber. Das Bild der "Offenen Kirche" wird durch die neuen Blickachsen gestärkt. Der neue Zugang als Sichtbetonkörper mit Cortenstahltüren und der umlaufenden Glasfuge ist eindeutig als Ergänzung zum originalen Bauwerk ablesbar. Darüber hinaus stärkt die neue Eingangssituation die symmetrische Komposition des Sakralraumes. Anstelle des alten Windfanges entsteht ein ständig zugänglicher Gebetsraum. Zwischen den beiden Portalen befinden sich Gebetsnischen mit Heiligenfiguren und der Ort für das Bußsakrament. Im Mittelschiff stehen die neuen Bänke mit Ausrichtung zum vorgezogenen Altarbereich. Der hell beschienene Raum wird mit neuen Sitzmöbeln für Werktags- und Meditationsgottesdienste genutzt.
Der sakrale Raum erscheint somit als gegliederte Einheit. Die Anordnung der liturgischen Orte orientiert sich an dem Ablauf des Gottesdienstes. Die Glaubensgemeinschaft und ihr Vorsteher rücken durch das Vorziehen von Altar und Ambo näher zueinander. Der mit zwei flachen Stufen hervorgehobene Bereich verstärkt das Zusammenspiel der Gemeinde und lässt die Mitglieder der Gemeinschaft Erlebnisse wie Kommunion und Taufe unmittelbarer erfahren. Die neue Ministrantensakristei befindet sich unter der Priestersakristei und ist mit dieser über eine Treppe verbunden. Ein zweiter Zugang befindet sich am Vorplatz. Die Ergänzung durch das zweite Portal reagiert auf die vorliegende städtebauliche Situation. Das Ankommen in der Kirche repräsentiert nun auf beiden Seiten in angemessener Weise die Schnittstelle zwischen weltlichem und geistlichem Ort. Die Raumabfolge vom ruhigen hinteren Kirchplatz durch das rückwärtige Kirchenschiff über die Treppenanlage und den Vorplatz an der Heilbronner Straße zum Gemeindesaal ermöglicht eine Durchwegung, die ein lebendiges Gemeindeleben anregt und das Thema der Wegekirche weiterführt. Vom eingestellten Portal öffnen sich Blickbeziehungen zwischen den Eingangsbereichen und durch das gegenüber liegende Portal hinaus in den Freiraum.
Dem weißen Putz sind Quarzsplitter beigemischt, so dass die Wände je nach Lichteinfall unterschiedlich hell schimmern. Dem leichten lichtdurchfluteten Raum stellt der hellgraue geschliffene Betonestrich mit Splitzuschlag einen erdenden Pol gegenüber. In diesem befindet sich die Fußbodenheizung, die mit einem hohen Effizienzgrad und geringer Aufheizzeit zur Behaglichkeit beiträgt. Der dunklen Holzdecke wird eine durchgängige weiße Decke mit umlaufender Lichtfuge vorgesetzt. Die alten Lüftungsfenster über den Bögen werden wieder freigelegt. Diese regulieren des Raumklima und werfen am Tage kleine Lichtkegel auf die helle Decke. In einem langen Stab sind Leuchtmittel und Akustikanlage zusammengefasst. Entlang der Pfeiler und in den Gebetsnischen erhellen diese wie Wandkerzen stimmungsvoll den Raum. Das neue Kirchengestühl aus gekalkter Eiche ist in Form von Bänken im Gedanken eines Moduls konzipiert, um in Abstimmung besonderer Situationen und Nutzungsanforderungen raumbildend gestellt werden zu können.
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.